Kino Stüssihof

Seit Tagen gelüstet’s mich nach Hotdog. Diesen in Zürich zu finden war doch eine kleine Challenge. Umso glücklicher war ich, als ich beim Vorbeischlendern das Hotdog-​Angebot vom Stüssihof gesehen hab. Yay! Aus der relativ breiten Toppping-​Auswahl hab mich für die ganz langweilige Variante entschieden: Mayo, Ketchup und knackige Röstzwiebeln im herkömlichen Hotdog-​Brötli. Fand ich sehr lecker! Hätte glatt einen zweiten verputzen können.
Das Tolle: ihr könnt soviele Toppings wählen wie ihr wollt, der Preis bleibt gleich (für Zürcher Verhältnisse schlappe 6.90). Zur Auswahl steht: frische (!) Guacamole, Tartarsauce, klassischer und Chilisenf, frische oder geröstete Zwiebeln, hausgemachte Senfsauce, Eisbergsalat, Gewürzgurken und natürlich Mayo und Ketchup. Ah ja, den Hotdog gibt’s auch vegan oder im Parisettebrötli.

Im Stüssihof werden wöchentlich neue, interessante Dokumentationen betreffend sozialer Interaktion und anderer lustiger Schweinereien gezeigt. (Aber sorry, Jungs: Da diese Filme eine gewisse geistige Reife erfordern, ist leider unter 18-​Jährigen der Zutritt verweigert.)
Ich war einmal in diesem Kino. Das war, als der Herr, der irgendwie für die Auswahl aller oder vieler oder keine Ahnung, jedenfalls neuer Pornofilme, die in die Schweiz importiert werden sollen, verantwortlich ist, sich einen Schnidelwutz gefasst hat und seinem Kumpel, dem Regisseur vom Schweizer B-​Movie Sennentuntschi, einen Streich gespielt hat.
Der ging so: weil der Herr Regisseur vom Sennentuntschi, der Michael Steiner, mit seinem Werk einfach nicht vom Fleck kam und ihm ständig das Geld für die Produktion ausging — man munkelt zu seiner Entschuldigung unter anderem auch deshalb, weil in der Zeitspanne während dem Dreh auch der Kokskurs gerade so schaurig hoch war — fand sein Kumpel, eben der Pornokönig vom Stüssihof: «Witzig, dem wisch ich jetzt eins aus!», und klaute dem anderen seine Idee, indem er kurzerhand selbst das Sennentuntschi als Film verarbeite — einfach als SENNENLUTSCHI.
HA HA.
Als Porno statt als B-​Horror-​Movie, wie ihn Steiner dann übrigens nach einiger Zeit auch noch fertig durchs Set geprügelt gekriegt hatte.

Wer noch nie in einem Sexkino war, lügt doch wie gedruckt! Kaum war man 18 Jahre alt musste man doch einmal ein Sexkino von innen sehen. Sonst war man ein Weichei…
Das war bei mir nicht anders und ich besuchte mit meinen Heti Kumpels den Stüssihof. Kaum in der Dunkelheit verschwunden ging es dann auch richtig zur Sache. Der Streifen hiess, glaube ich: Die versauten Collegegirls — jetzt erst recht! Ich also mit meinen Kumpels da, und keine 2 Minuten später waren die schon mächtig am… naja ihr wisst was ich meine.
Ich hatte das Elend, dass hinter mir so ein Alter Sack sass, der mir dauernd was ins Ohr flüsterte. Irgendwann würde es mir dann zu bunt, ich stand auf und schrie durch den ganzen Saal: «Hey du Sauhund, lass mich doch endlich in Ruhe! Ich fass dein Teil nicht an!» Ich packte meine Jacke und verliess das Kino schnurrstracks!
Draussen musste ich sage und schreibe 40 Minuten auf meine Jungs warten. Die hatten offenbar mehr Spass. Ein obligaten Besuch im Sexkino gehörte zum Erwachsenwerden, da machte auch ich keine Ausnahme. Ich glaube der Stüssihof hat jetzt auch Kabinen, so ist man etwas ungestörter.