Savoy

Von außen sah das in einem schmucklosen 50er-​Jahre-​Haus gelegene Hotel am grauen, verregneten Dienstag nicht gerade vielversprechend aus. Die helle, moderne Lobby mit der sehr freundlichen Rezeptionistin machte hingegen einen etwas positiveren Eindruck. Der verranzte Aufzug, dessen zerkratztes Inneres so wirkte, als ob er seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert wurde, stimmte mich wieder skeptisch.
(Siehe Foto unten)
Das Zimmer selbst war eine positive Überraschung: sehr geräumig, mit Flachbild-​TV und einem bequemen Sofa — das allerdings so eng zwischen Bett und Schreibtisch geklemmt war, das man den Stuhl nicht unterm Tisch herausziehen konnte.
(Siehe Foto unten)
Wer geräuschempfindlich ist, sollte um ein Zimmer zum Innenhof bitten. Auf der Straßenseite (Berliner Freiheit) herrscht viel Verkehr.
Das Frühstück (viel Wurst und Käse) war unspektakulär, aber ausreichend.
Ich war im Savoy als Teil einer kleinen Gruppe, die sicherlich einen günstigen Tarif erhielt. Privat würde ich aus Prinzip eher nicht in dem Hotel absteigen, da es zu den nicht mehr zeitgemäßen Herbergen gehört, die mit ihren WLAN-​Gebühren modernen Straßenraub betreiben: Den Gästen werden laut Website (
) 8 Euro pro Stunde aus der Tasche gezogen.

eine meiner ersten erfahrunen mit ‘west’-hotels war das Savoy in Oslo (1991).
und ich war sehr enttäuscht — hatte der name Savoy für mich doch den klang von stil und einen gewissen luxus …
… was in dem hotel in Oslo aber weder noch gelebt wurde.
…
viele jahre und noch viel mehr hotels später habe ich im Bonner Savoy kampiert — das empfand ich schon um klassen besser.
allerdings, so scheint es mir, oberklasse dann wohl auch nicht (der Ukrainer würde sagen «…gostiniza jak gostiniza …»).
gut eingerichtet, service gut bis sehr gut, preise angemessen — aber nichts, was bleibende erinnerungen ausgelöst hätte.
ein zweiter besuch vor ein paar wochen hat auch keine neuen erkenntnisse gebracht …
… war aber auch nur für eine nacht.
eine gute adresse ist es aber allemal.