Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich SPAZ

SPAZ ist die Abkürzung von Sans-​Papiers Anlaufstelle Zürich und was ein Sans-​Papiers ist, erklärt das Wort ja bereits, jemand der keine oder keine gültigen Papiere hat oder keine Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz hat und deshalb laut den Behörden illegal hier lebt. Manchmal spricht man auch von unter– oder abgetauchten Leuten oder von Schwarzarbeitern. Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand zum Sans-​Papiers wird: Menschen, die in die Schweiz eingereist und nie ein Asylgesuch gestellt haben, abgewiesene Asylsuchende und sogar Kinder von Eltern mit illegalem Aufenthaltstatus, denen der Familiennachzug verweigert wurde und anderen, die Situation ist sehr komplex.
Die SPAZ berät kostenlos alle Menschen ohne geklärten Aufenthaltsstatus in rechtlichen und sozialen Fragen und setzt sich für ihre Rechte ein. Oft werden diese Menschen vom Arbeitgeber ausgenutzt, sind im Falle von Krankheit und Unfall nicht genügend gut versichert oder leiden auch psychisch unter ihrer schwierigen Lebenssituation. Ein Sans-​Papiers weiss nie, wann er in die falsche Polizeikontrolle kommt und ausgewiesen wird und lebt somit in ständiger Angst.
Die SPAZ hat alle Hände voll zu tun, was nicht verwunderlich ist, denn man spricht von ungefähr 200’00−300’000 Sans-​Papiers in der Schweiz, die eine Art Schattendasein leben müssen und laut Gesetz nicht existieren. Man duldet diese Menschen hier in der Schweiz, weil sie in reichen Haushalten die Kinder hüten und putzen und sowieso überall putzen, wo es zu putzen gibt, im Restaurant abwaschen, auf dem Bau arbeiten und noch viele andere Arbeiten übernehmen. Die Schweiz würde ohne diese unsichtbaren Arbeiter und Arbeiterinnen nicht funktionieren. Probleme machen dürfen sie aber nicht und wenn etwas passiert, ist niemand bereit ihnen zu helfen. Ausser die SPAZ und andere Organisationen und Private.
Neben der Beratung ist die SPAZ auch immer bemüht, die Schweizer Bevölkerung und den Staat zu sensibilisieren und sie auf die prekäre Lebenssituation der Sans-​Papiers aufmerksam zu machen. Gegründet wurde der Verein 2005 auf die Initiative von Gewerkschaften, anderen Organisationen und Einzelpersonen.