Opignon

Der Opignon ist der geilste Veloladen wo hät’s git’s in Tsüri. Ich schwör.
Der Besitzer, der Herr Thomas Walter, heisst mit bürgerlichem Namen Wälde, hat immer schwarze Finger und einen Räuberbart, aber ist sehr lieb und ein grosser Künstler. Er baut Velos, vornehmlich Fixies, um und auf, die können bremsen, fahren, skidden, Klavier spielen, tanzen, Schlittschuhlaufen und Ping Pong spielen. Zumindest schauen die so aus, als ob sie das alles könnten. Sie sind wunderschön, wenn sie aus der Wellnessbehandlung oder dem Beauty kommen und noch schöner, wenn man dem Wälde das Aufbauen eines neuen Geräts gleich ganz überlässt. Man muss sagen, was man für ein Budget und was für Ideen man selbst hat und SIMSALABUMM! zaubert der einem dann was.
Manchmal muss man ein bisschen warten, wenn man sein Fahrrad bringt, um es reparieren zu lassen, weil die Bude ist im Sommer und im Frühling jeweils zum bersten voll mit Kundenvelos, die entweder darauf warten, zur Behandlung in Wäldes Künstlerfinger zu kommen oder darauf, von ihren Besitzern abgeholt zu werden. Und neuen und alten zum Verkauf angebotenen Stallschönheiten.
Die Preise sind wie der Service ebenfalls sehr freundlich, überhaupt ist das ein sehr ritterliches Geschäft. Man kann da auch mal einen Kaffee oder Abends ein Bier zusammen trinken oder eine rauchen, am Wochenende hängt die halbe Velokurierbesatzung samt Anhang vor dem Laden und grilliert, hört Musik und quatscht herum oder macht den Treffpunkt, um zum Velopolo zu gehen. Ziemlich — unkonventionell. Gefällt sehr gut.
Geh dort ein Velo kaufen. Geh doch heute.