Olive

Ein Bed & Breakfast, aber ohne Breakfast? Und ohne Rezeption? Oh weh…
Während eines kurzen Aufenthaltes in Amsterdam kam ich eine Nacht in diesem B&B unter. Die Gegend liegt schön zentral, man ist direkt an der Marie Heinekenplein und somit nicht weit vom Geschehen der Stadt entfernt.
Das Taxi musste zwar schon aufs Navi zurückgreifen um die kleine Straße zu finden, doch letztendlich kam ich am richtigen Ort an. Das einzige was darauf hinweist, dass es hier Übernachtungsmöglichkeiten gibt, ist ein winzig kleines Schild an der Türklingel, direkt neben einem türkischen Restaurant (Saray). Etwas verloren stand ich also da rum, drauf und dran einfach in der vermeintlichen Wohnung zu klingeln, da wies mich eine nette Dame (Gast des Restaurants) darauf hin, dass man mir im Restaurant weiterhelfen könne.
Ich also meinen Koffer hereingeschleppt und den Kellner ausfindig gemacht. Erstes Problem: er sprach kein Englisch, wenig Deutsch, und meine Holländischkenntnisse reichten gerade so aus um zu erklären, dass ich reserviert hatte.
Nachdem er meine Reservierung gefunden hatte, durfte ich auch gleich zahlen… das mit dem Kartenlesegerät hatte der liebe Herr auch nicht so drauf. Nach 10 Minuten und 2 Telefonaten mit irgendjemandem, der scheinbar mehr Ahnung hatte — und natürlich musste er zwischenzeitlich die Gäste weiter bedienen und das Essen aus dem Ofen holen — schnappte er sich meinen Koffer und wir gingen in das Haus nebenan.
Die Treppen (niederländische Bauweise, also extrem steil) hoch und 3 verschiedene Türen (mit jeweils anderen Schlüsseln) später stand ich dann in meinem Zimmer. Wobei Zimmer da tatsächlich richtig ist. In der Anzeige stand zwar Apartment, doch die Küche und das Bad teilt man sich eben mit einem anderen Zimmer (das habe ich im Kleingedruckten wohl überlesen), das zu meinem Verdruss von 3 jugendlichen Holländern bewohnt wurde. Zum Glück kann ich bei so ziemlich jedem Lärm schlafen, doch anderen ginge es da wohl nicht so gut. Und dazu kam noch ein weiteres Problem: Hoch hat der Kellner meinen Koffer netterweise getragen… wie ich ihn wieder runter bekommen sollte, war mir ein Rätsel!
Aber nun zu dem eigentlichen Zimmer: Auf den ersten Blick schien alles relativ sauber, doch die Tagesdecke auf den Betten hatte schon die besten Jahre hinter sich und ähnelte eher dem alten grünen Teppich im Flur. Überall in der Wohnung zog es, sodass konstant alle vorhandenen Türe geklappert haben (ganz abgesehen davon, dass es wirklich kalt war!). Die Küche der Wohnung war recht modern und auf den ersten Blick gut ausgestattet. Das Bad war zwar klein, aber eigentlich auch sauber, hier also auch keine Probleme.
Das vermeintliche «Free Wifi» war leider unbrauchbar, denn es hielt ganze 5 Sekunden an. Als Businessgast natürlich sehr ärgerlich, zum Frühstück huschte ich also schnell ins gegenüber gelegene Café (Bagels & Beans).
Wo wir auch bei der nächsten Sache wären…das Frühstück! Auf der Buchungsseite stand man könne auch Frühstück dazu buchen, wie dies jedoch funktionieren soll, wenn das Restaurant als Rezeption fungierte, es keinen Ansprechpartner gab und morgens weder das Restaurant auf hatte, noch eine Menschenseele zu sehen war, ist mir ein Rätsel!
Der einzige «Vorteil» war, dass man seine eigenen Schlüssel bekommt, mit denen man zu jeder Zeit in die Wohnung (und sein Zimmer) raus oder rein kann. Das ganze glich also eher einer Ferienwohnung, die man sich noch mit anderen teilt.
Fazit: Für die geringe Qualität ist der Preis viel zu hoch (fast 100 €)! Trotz der Tatsache, dass dies Amsterdam ist und das Hotel in keiner schlechten Ecke liegt, erwarte ich für den Preis mehr als nur ein Zimmer in einem Hinterhaus!
Kurz gesagt:
* Bed & Breakfast… wohl eher ein «Ferienzimmer» ohne jeglichen Service
* WiFi war zwar free, funktionierte aber auch nicht
* Gute Lage & Eigener Schlüssel…
* …doch geteiltes Apartment & völlig überteuert!
* Begeistert ist was anderes. :(