Universität des Saarlandes

Leider muss ich hier den Vorrednern zustimmen, gerade meine Erfahrungen im Bereich Informatik lassen mich das ganze so zusammenfassen. Sehr Wirklichkeits– und vor allem Wirtschaftsfremd. Sicher gut wenn man später mal in die Forschung möchte, aber für den praktischen Einsatz in der Wirtschaft sehr am Ziel vorbei. Jeder der sich überlegt hier Informatik zu studieren, dem kann ich nur empfehlen sich auch mal bei der HTW in Saarbrücken über die dort angebotenen Informatikstudiengänge zu informieren.

tja Studiengebühren gibts jetzt seit 3 Semestern und wirklich was verbessert hat sich nicht. Wer hätte es anders erwartet? Die Bibliotheksöffnungszeiten ja. Aber die sind in einigen Fakultäten mittlerweile wieder etwas zurückgefahren worden. Das liegt unter anderem daran, dass längere Öffnungszeiten nicht nur durch Studiengebühren sondern auch von anderen Stellen eben zur Unterstützung der Studiengebühren finanziert wurden. Mittlerweile ist diese Förderung oft ausgelaufen, also keine verlängerten Öffnungszeiten mehr.
Das Vorlesungsverzeichnis hat sich immerhin schon etwas verbessert im Vergleich zu früher. Da konnte man froh sein wenn es in der Woche vor Veranstaltungsbeginn online war. HEute geht das schon etwas früher und auch schön zentral über das LSF-​System. Aber trotzdem verschwinden Veranstaltungen plötzlich oder andere tauchen ohne sonstige Ankündigung erst sehr spät auf. Es hilft also nichts außer ständig nachzuschauen.
Das führt mich zu einem anderen Thema: Onlineeinschreibungssysteme oder wie man die Dinger nennt.
Davon gibt es auf der Uni etwa ein halbes Dutzend. Clix, LSF, ViLi,… Teilweise für die ganze Uni, teils beschränkt auf einzelne Fakultäten. Das ist nicht nur absolut unnötig sondern auch ziemlich bescheuert. Denn jeder Dozent hat sein Lieblingsverfahren und darauf sollte man achten. Meldet man sich über das falsche System für eine Veranstaltung an und ist die dann voll wars das.
Gerade in den philosophischen Fakultäten (Ausnahme Computerlinguistik, die wird auch zur Phil.Fak. gezählt) wird nicht viel investiert. Die bringen schließlich kein Prestige für die Uni und sind eh nicht wirtschaftlich interessant naja mittlerweile leider eher die Mehrheitsmeinung. Schade.
Arbeitsräume gibts es außer den Bibliotheken nicht wirklich, die sollen aber angeblich demnächst entstehen.
Pluspunkte sammelt die Uni mit Dingen die eigentlich nichts mit der Lehre zu tun haben. Der Unimarkt (ein kleines Edeka) ist zwar etwas teurer, aber ungemein praktisch da man hier das meiste bekommt und rund um die Uni nichts zum einkaufen ist. Die Filiale einer örtlichen Buchhandlung hat alles was der Student braucht und ist auch fast immer mit der Literatur die gerade in Seminaren gebraucht wird ausgestattet.
Großes Plus für die Liegewiese genau in der Mitte des Campus. Hier kann man im Sommer herrlich Freistunden genießen oder in der Sonne lernen.
Die Mensa ist ein wirklich hässlicher Betonklotz, aber scheinbar so einzigartig hässlich dass sie unter Denkmalschutz steht. Das Angebot darin ist aber für Mensen garnicht so schlecht. Man kann zwischen ca 6 – 8 verschiedenen Essen jeden Tag wählen. Das Stammessen-​Komplettmenü ist mit 2,10 relativ günstig. Außerdem gibt es ein vegetarisches Komplettmenü und diverse Alternativen wie Wok, Grill oder Salatbar, die dann schon etwas teurer sind. Außerdem gibt es meistens ein Dessertbüffet. Platz findet man eigentlich immer irgendwo, die Mensa ist schön groß, aber es kann schonmal zu längeren Wartezeiten an den Essensausgaben kommen.
Für etwas Abwechslungen sorgen diverse Cafés auf dem Campus die von belegten Brötchen bis zu Spaghetti oder Schweinebraten eine ganze Palette bieten.
Achja was Hochschulpolitik und eigentlich alles, was uniweit organisiert wird, angeht ist Saarbrücken echt zu vergessen. Knapp 500 von 15 000 Studis bei der letzten Anti-​Studiengebührendemo sprechen für sich. Auch die Unipartys sind eher mau. Immer gut besucht aber zu bieten haben sie fast nichts.
Über zuwenig Parkplätze kann man sich eigentlich nicht mehr beschweren. Es gibt ein neues Parkhaus bei der Informatik/​Mathematik und seit fast einem Jahr gibt es
Parkgebühren für Leute die im Umkreis von 30min wohnen. Darüber kann man streiten aber ich finds nicht schlimm. Man hat ja sein Semesterticket mit dem man übrigens im ganzen Saarland Bus und Bahn fahren kann. Und mittlerweile dient der Studentenausweis neben Fahrkarte, Identifizierungsmerkmal, Zugangskarte und Mensabezahlkarte auch als Bibliothekskarte.
Wenn man von hier kommt oder man eins der Superfächer Informatik oder Computerlinguistik studieren will, ist sie schon zu empfehlen. Aber wer aus Hamburg oder so ist und Germanistik, Lehramt oder ähnliches studieren will, findet sicher besseres.

Campus-​Uni mit zu wenigen Parkplätzen, einem mehrfach geknackten Bezahl– und Authentifizerungs-​Kartensystem, einer durchschnittlichen Mensa in einem überdurchschnittlichen hässlichen Betonklotz, ein paar netten Cafés und ein paar zu teuren, und einer halbherzig umgesetzten Digitalisierung bzw. Automatisierung. Außerdem werden Studiengebühren in Höhe von 500EUR zusätzlich zum Semesterbeitrag von ~150EUR erhoben.
Die Informatik und die Computerlinguistik sind weltweit bekannt und berühmt, ebenso ist die Phonetik sehr stark. Auf dem Campus befindet sich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Saarbrücken sowie das Max-​Planck-​Institut für Informatik.
Viele andere Lehrstühle — vor allem die mit eher bodenständiger/​praktischer Ausrichtung — wurden dafür geschlossen.
Vor den Toren der Uni findet man den Science Park, so Ausgründungen und Startups für einen begrenzten Zeitraum unterkommen können. Die Firmen profitieren von (nicht sehr) günstigem Büroraum, v.a. aber von der Nähe zur Uni, und umgekehrt ist die Nähe zu den Firmen für die Uni praktisch.

Ich studiere gern an der Uni in Saarbrücken, auch wenn ich nicht in einer der Königsdisziplinen Informatik oder Computerlinguistik eingeschrieben bin. Die Germanistik ist im Vergleich zu anderen Unis Mittelfeld und das merkt man auch als Student. Die Profs sind nett, veröffentlichen auch einiges, aber die großen Genie-​Streiche findet man eher selten. Das Lehrangebot ist dementsprechend.
Die Studiengebühren sind natürlich großer Mist, aber eines haben sie definitiv verbessert: die Öffnungszeiten vieler Instituts-​Bibliotheken. Unter der Woche bis 23 Uhr zwischen Büchern, die mir nicht gehören, sitzen zu können finde ich prima.
Die Uni ist natürlich die Uni der Saarländer. Es wird zwar in fast allen Veranstaltungen hochdeutsch (oder eben englisch in der Anglistik etc.) gesprochen, aber in den Sekretariaten und Sprechstunden kommt der Dialekt doch immer mal durch. So werden Studenten, die nicht aus dem Saarland auch meist erstaunt gefragt, was sie denn hierher verschlagen habe. Durch wirklich viele Gaststudenten (nicht nur aus dem nahgelegenen Frankreich und Luxemburg) wird das Uni-​Leben bereichert.
Die Saarbrücker Uni ist eine Campus Uni. Auf dem Campus gibt es einen kleinen Supermarkt, mehrere Wohnheime, eine Kindertagesstätte, einen Bücherladen, eine Mensa und mehrere Cafés. Das gibt ein nettes Flair. Außerdem ist die Uni sehr darum bemüht, Start-​ups in der Anfangszeit unter die Arme zu greifen und durch ihre Ansiedlung auf dem Campus den Uni-​Betrieb zu bereichern.
Seit wenigen Jahren neu ist Karte, die den Papier-​Studentenausweis ersetzt. Jetzt ist immerhin ein Bild vom Inhaber auf dem Ausweis und er dient nicht nur als Busfahrkarte sondern man kann damit auch in der Mensa bezahlen und jeder Zeit an den entsprechenden Automaten seine Adressdaten oder ähnliches ändern. Mit dem Ausweis kommt man auch aufs Auto-​Parkdeck und wird wohl auch zukünftig mit dieser Karte Parkgebühren bezahlen müssen /​können.
Das einzige, was ich wirklich für katastrophal halte, sind die Bachelor– und Master-​Studiengänge, aber das ist kein hiesiges Problem.

Hier fragt man sich wirklich, wofür man die 500 Euro Studiengebühren bezahlt:
— Fürs warten auf ein Zweitgutachten einer 15 seitigen Arbeit seit mehr als einem Jahr?
— Für Rechnerarbeitsräume, die nach und nach in Notebookarbeitsräume umgebaut werden (hier spart die Universität jede Menge Geld ein, da die Studenten ihre eigenen Rechner mitbringen können)?
— Für Kurse die angekündigt sind, und anschliessend sang-​und-​klang-​los aus dem Vorlesungsverzeichnis verschwinden?
— Für das verschwinden nahezu aller praktisch ausgerichteten Lehrstühle?
Es gibt sicherlich noch mehr Beispiele