Am Bodden

Was macht man an einem nebligen Abend, etwas abgelegen auf Rügen, wenn man keine Lust mehr auf eine Autofahrt hat? Man läuft durch den Ort, schaut bei den beleuchteten Gaststätten auf die Karte und entscheidet sich für eine. So auch heute Abend.
Vor dem Hotel standen einige Autos, es brannte Licht und in dem in den Informationen verteilten Inselführern wirbt das Hotel mit den besten Steak– und Fischgerichten weit und breit. Also hinein.
Von aussen handelt es sich um ein weißes Gebäude mit Anklängen der so genannten Bäderarchitektur, zumindest gibt es eine verkleidete Terrasse mit Holzvertäfelung. Auch im Inneren setzt sich der maritime Touch fort, ein Aquarium mit einigen Fischen sorgt für Stimmung. Neben der Eingangstür gibt es die Bar, der Gastraum ist durch Trennwände unterteilt, es finden sich maritime Accessoires. Die Einrichtung hat schon bessere Zeiten gesehen und wenn man durch die Tür tritt, wird man von dem Geruch kalten Rauches empfangen. Das verwundert dann schon. Aber auch wegen fehlender Altenativen ließen wir uns hier nieder.
Der Service gibt sich Mühe, kommt auch nett rüber. Die Karte weisst dann wie versprochen etliche Steakvarianten auf, aber wer will denn 21:00 Uhr noch ein 500gr. Steak verschlingen? Zumal die Preise dann auch hochschnellen. So entschieden wir uns für eine Mischung von der saisonalen Grünkohlkarte und zweierlei Vorspeisen, die Chickenwings auf Salat, die Nachos mit Käse sowie eine Kastaniensuppe.
Von der Grünkohlkarte erwählte ich das Schweinecarree. Ich war sehr gespannt und die Erwartung erfüllte sich auch. Doch dazu später mehr.
Zuerst kam die Kastaniensuppe. Sie war heiß, es war eine Suppe, aber der Geschmack war nicht zu deuten. Jedenfalls war es nicht der Geschmack von Maronen. Die gemischten Chickenwings und Nachos waren in Ordnung, schließlich kann man bei Tiefkühlkost nicht viel falsch machen.
Wie gesagt, das Schweinecarree erfüllte dann meine Erwartungen. Ein gegrilltes, eingeschnittenes Schweinekotelett, dazu Grünkohl und Kartoffeln.
Es war einen Versuch wert, ein nächstes Mal wird es eher nicht geben.