Hamburger Engelsaal

Wir waren hier neulich, um uns eine Aufführung von «Loriots dramatischen Werken» anzuschauen.
Erstmal sind wir glatt dran vorbei gelaufen, denn obwohl es super zentral gelegen ist und vorne auch gaaaanz groß «Engelsaal» dran steht, sieht man es irgendwie nicht, bzw. erwartet man es dort nicht. Nunja!
Man betritt einen alten, mittelgroßen Saal, der mit Stühlen und kleinen Tischen in Vierergruppen ausgestattet ist und hat, zumindest von da wo wir saßen, einen guten Blick auf die kleine, überschaubare Bühne.
Was mir persönlich gefällt, war die kleine Auswahl an ordentlichen Getränken zu nachvollziehbaren Preisen, außerdem gabs frische Brot– und Käsehappen und selbst produzierte Erdbeerbowle.
Das Theaterstück selbst war natürlich auch gut, Loriot halt, ein bisschen altbacken, ein bisschen modern, aber vor allem: ein bisschen, oder leider, ziemlich wahr. Mein Freund hat viel gelernt über das Verhältnis zwischen Frauen und Männern und ich denke, das wird uns in Zukunft auch helfen, mich besser zu verstehen :-)

Über Two Tickets gewann ich Karten für «In der Spelunke zur alten Unke» — eine durch und durch kriminelle Musikrevue. Der Titel klang schonmal lustig und Zeit hatte ich auch, dass ich die Karten einfach annahm, einen Bekannten einlud um einen netten Nachmittag zu verbringen. Die Veranstaltung sollte nämlich schon 15 Uhr starten.
Ich kannte den Engelsaal überhaupt nicht, meine Begleitung wiederum erfuhr von einer Freundin das dies so ziemlich der letzten Laden sei in den sie einen Fuß setzen würde. Wir wollten uns einfach überraschen lassen.
Von außen ist das Gebäude sehr unscheinbar, wir liefen zuerst vorbei. Drinnen gingen wir eine große Treppe in den ersten Stock, wurden von einem Concierge empfangen, bekamen ein Tischkärtchen ausgehändigt und durften unsere Plätze am Tisch 10 einnehmen. Der Saal ansich ist wunderschön. Mit hoher Decke, hell eingerichtet, kleinen Lampen mit Engeln.
Der Altersdurchschnitt den Publikums liegt weit jenseits der 60. Wir fühlten uns wie bei einer Blauen Stunde. Uns wurde mit unseren Anfang 30 auch viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht. Die Herrschaften fanden das alle super das sich auch mal junge Leute in die Location wagen.
Getränke und Kuchen holten wir uns selbst an einer Bar zu typischen Theaterpreisen. Ich entscheid mich für eine leckere Erdbeerbowle für 3,80 €, meine Begleitung für ein Glas Weiswein für 5,50 €. Mit unseren Getränken kämpften wir uns zu unseren Plätzen am Fenster durch. Leider waren die Sitzreihen mit je 2 Stühlen pro Tisch, 4x je Reihe so eng angelegt (obwohl frei verschiebbar) das immer alle aufstehen mussten und es einigem jongleurischem Können bedurfte. Ein freier Gang außen am Fenster oder in der Mitte der 2. und 3. Reihe wäre von Vorteil gewesen. Platz dafür hätte es gegeben. Als es losging fuhren schwarze Rollos herunter und verdunkelten den Raum komplett schwarz.
Das Stück ansich war wirklich sehr lustig. Man kennt ja den Spruch «Je oller je doller» und so wurde auch hier vor anzüglichen Witzen und gaaanz viel schwarzem Humor nicht zurückgeschreckt. Das Ganze wurde gespickt mit den größten Hits der deutschen Kriminalgeschichte wie «Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett» etc. Alles in allem ein schöner und definitiv nicht alltäglicher Nachmittag.

Durch ein glückliches Händchen bei einem Preisauschreiben gelangte ich in den Besitz von zwei Eintrittskarten für die Schlagerrevue der famosen 60er! Mein Freund zeigte wenig Begeisterung und kommentierte meinen Gewinn mit den Worten: «Du musst nicht alle deine Gewinne annehmen!» ;) Glücklicherweise fand sich eine Freundin zur Begleitung.
Im Engelsaal angekommen, bereute ich sofort, keine Kamera mitgenommen zu haben. Der erste Eindruck: Hier findet heute ein Alte-​Leute-​Kaffeekränzchen statt! Ein tolles kleines Bühnenbild, aber die Stuhlreihen davor… nicht wirklich mein Geschmack.
An einem kleinen Rollwägelchen verkaufte ein sympathischer Angestellter Achtung: Käseigel! Ja genau, DIE Käseigel ;) Außerdem waren noch Schnittchenteller im Angebot und für den Durst neben dem typischen Angebot von Bier, Wein und Softdrinks auch noch hausgemachte Bowle (getestet und für gut befunden) und eine hauseigene Spezialität: die Engelslust, eine Mischung aus Eierlikör und Bitter Lemon! Das klingt doch mal spannend! Wir haben diese Spezialität nicht probiert, aber werden uns bei der nächsten Party mal an die Eigenproduktion wagen.
Die Inszenierung war klasse, nur waren uns die meisten der dargebotenen Lieder unbekannt. Um uns herum wurde aber viel gelacht und mitgesungen — vor allem nach der Pause, als sich anscheinend der Alkohol bemerkbar machte, wurden hier und dort Tränen vor Lachen vergossen und unsere direkten Sitznachbarinnen konnten sich gar nicht mehr einkriegen. Meine Freundin und ich konnten über die Lieder und Gags nicht ganz so lachen, dafür umso mehr über die skurile Situation, in der wir uns befanden ;)
Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier noch einmal eine Veranstaltung besuchen werde, aber der Engelsaal ist allemal eine Adresse für Eltern und Großeltern!

Wir sind ja in der Hamburger Volksbühne und kommen dadurch manchmal günstig oder kostenlos an Karten, die wir uns sonst nie kaufen würden. Oftmals sind wir positiv überrascht, manchmal auch nicht.
So sind wir vor einiger Zeit in die Vorstellung: Komm ein bisschen mit nach Italien in den Engelsaal gegangen. Eine Revue mit italienischen Schlagern aus den 50ern & 60ern.
Der Engelsaal ist kein Theater im üblichen Sinne, sondern ein, ohne Frage, herrlich nostalgisch hergerichteter Saal in dem die Stuhlreihen auf einer Ebene, hintereinander stehen. Die Sicht ist dadurch natürlich eingeschränkt.
Um uns herum hat man sich bei Sekt und Käseigel prächtig amüsiert, wir haben uns eher über die Begeisterung der anderen Besucher gefreut. Deren Altersdurchschnitt deutlich über unserem lag (obwohl wir dem Rentenalter näher sind, als dem Kindergartenalter).
Also, nicht so ganz das richtige für uns, aber der Engelsaal hat (sicher zu Recht) sein Publikum gefunden.
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Ja, man hat von einer 60er-​Jahre-​Revue natürlich mehr, wenn man die Zeit zumindest etwas miterlebt hat. :)
Auch ich habe dieses Stück gesehen und mich bestens amüsiert. Die Zielgruppe des Engelsaals ist natürlich altersmäßig höher als der typische Qype-​Bewerter. Hier wird viel auf den Wiedererkennungswert gesetzt, sowohl in den Inszenierungen als auch im Ambiente. Der Schwerpunkt liegt bei Operetten und Schlagerrevuen.
Einige Dinge machen dieses Theater besonders:
So gibt es jeden Tag ein anderes Programm, es ist immer mit Musik und es singen und spielen die Künstler fast «zum Anfassen» nah und natürlich live.
Es ist auch kein typisches Theater, sondern wie der Name sagt ein Saal mit Bühne. Die Spielfreude der Akteure überträgt sich aufs Publikum.
Und ganz wichtig: Es ist immer eine Prise Ironie dabei und wird mit einem Lächeln serviert. Das verhindert ein Abgleiten ins Langweilige und macht alles sehr angenehm und Lust auf mehr.

zur Zeit (Ende Januar 2011) wird im Engelsaal eine Schlagerrevue der 50er Jahre unter dem Titel «Komm ein bisschen mit nach Italien» gegeben .
Die Mélange aus Persiflage und Klamotte kam beim Publikum sehr gut an .
Darstellerisch und gesanglich ernteten die Akteure viel Beifall .
Service und Atmosphäre im ehemaligen «Tütchens Etablissement» sind untadelig und liebevoll .
Ein heiterer unbeschwerter Abend mit alten Ohrwürmern der 50er.

Lippen schweigen, ‘s flüstern Geigen: Hab’ mich lieb!
So erklingt es all abendlich im Hamburger Engelsaal welcher sich nicht nur musikalisch, sondern auch räumlich zwischen Staatsoper und Laeiszhalle befindet. Das Theater der «leichten Muse» bringt neben Klassikern wie «Die Fledermaus», «Die lustige Witwe» und «die schöné Galathée» auch Schlagerrevuen wie «Komm ein bißchen mit nach Italien» oder «In einer kleinen Konditorei» heraus.
Mit einer ganzen Truppe von Freunden kann man hier eine Menge Spass haben und zu den berühmten Melodien mitschunkeln. Man sitzt gemütlich an kleinen Tischchen wo auch Getränke zur Vorstellung serviert werden. Zu empfehlen ist auch der mittlerweile berühmte «Käseigel» um während der zünftigen Musik ein wenig zu knabbern.
Das Publikum ist meist schon im fortgeschrittenen Alter, die nicht selten sämtliche Schlager auswendig können und lautstark mitsingen!

Der Engelsaal wird überwiegend von der etwas älteren Generation besucht. Aus diesem Grund möchte ich auch erwähnen, dass der Zugang zum Theater einen Fahrstuhl hat. So können auch mobil eingeschränkte Gäste problemlos zu den Veranstaltungen kommen.
Wenn man erst einmal im richtigen Stockwerk angekommen ist, dann kann man erkennen mit wieviel Aufmerksamkeit die «Betreiber» für das Wohl der Gäste sorgt. Im Theatersaal kann man zu günstigen Preisen Getränke erwerben, die während der Vorstellung getrunken werden können. In den vorderen Reihen gibt es kleine Tische, auf denen man die Getränke abstellen kann. Und wenn dann das Licht ausgeht … dann werden die Gäste schnell in den Bann der Darbietung gezogen. Die Spielfreude der einzelnen Sänger kommt im Saal an. Nicht selten wird hier auch mitgesungen, weil den Zuschauern die Operetten in der Regel bekannt sind. Die Darsteller können damit sehr gut umgehen. Insgesamt gesehen, sind die Räumlichkeiten freundlich und sehr sauber, was besonders bei den Sanitäranlagen angenehm ist.

aktualisierung:
zurzeit wird im engelsaal gerade
«Heimweh nach St. Pauli — Maritime Operette von Lotar Olias»
gegeben. wenn man tagsüber an dem gebäude vorbeiläuft und gluck hat, kann man die proben zu den stücke bis auf den bürgersteig hören. ein kleines vergnügen, dass mir immer wieder freude macht.
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der engelsaal im valentinskamp ist ein privattheater unter leitung und fast ständiger mitwirkung von karl-​heinz wellerdiek und der musikalischen leitung von herbert kauschka.
direkt an der u-​bahn gänsemarkt (ausgang caffamacherreihe) wurde ein stück hamburger geschichte wiederbelebt. wer erinnert sich noch an peter ahrweilers «kleine kommödie» und sein kellertheater «rendezvous», der in ähnlicher weise die hamburger kulturszene bereicherte.
hier ist die so genannte «leichte muse» zuhause. in einem denkmalgeschützten gebäude wurde ein wunderschöner saal wiederhergestellt. dort kommen nahezu täglich stücke wie «der zigeunerbaron», «heimweh nach st. pauli» oder «in einer kleinen konditorei» zur aufführung.
«kitschig, aber soo schön» titelte die morgenpost und dem kann ich mich nur anschliessen.
viel spass beim «kitschig sein» wünscht harald