Alte Synagoge

Nachdem ich bei einer Summer School schon bereits die Alte Synagoge als Lernort kennen gelernt hatte, entschied ich mich, sie auch mal privat zu besuchen. Also fuhren wir nach Essen, damit wir uns mal intensiv mit dem Thema Judentum beschäftigen konnten. Der Eintritt ist frei und der Empfang sehr freundlich. Die Ausstellungsstücke zeigen jüdisches Leben: Tänze, Feste, Filme, Musik etc. Erklärende Tafeln waren überall vorhanden. Auf dem Empore hatte man einen schönen Blick in den hohen Raum, der in ruhigen Farben gehalten war. In einem gesonderten Raum wurde die Geschichte der Synagoge dargestellt und auch ein Überblick über die Geschichte der Juden in Europa gegeben. Offenbar haben sie eine rege museumspädagogische Arbeit. Als wir gingen begleitete uns eine Gruppe vergnügter Kinder. Sie hatten allerlei über das Judentum erfahren und eine Thorarolle gebastelt.

Da muss erst jemand von der Waterkant kommen (oder sagt man das nur zur Nordsee?), um einen Beitrag über unsere alte Synagoge zu schreiben? ;-) Na gut, so ist das wohl mit dem, was einem selbstverständlich ist. Aber wenigstens etwas Ergänzendes möchte ich dann noch sagen:
Die alte Synagoge war nicht nur lange Zeit das Haus Industrieform (Dauerausstellung für Produkte der Deutschen Wirtschaft unter Design-​Aspekten.) 1974 wurde das Gebäude auch Sitz für das Deutsche Plakatmuseum. 1979 machte ein Großbrand dann beiden Ausstellungen den Garaus. Der Verein Industrieform heißt inzwischen Design Zentrum Nordrhein Westfalen und hat an der Zeche Zollverein ein neues Zuhause gefunden. Das Deutsche Plakatmuseum ist dem Folkwang Museum angegliedert und zeigt dort fortlaufend Wechselausstellungen.
Nach dem Brand wurde die alte Synagoge durch die Stadt Essen (der das Gebäude auch gehört) renoviert und ist nunmehr seit einigen Jahren das Kulturzentrum Haus Jüdischer Kultur. Der Eintritt ist frei, man geht an der Polizei vorbei die Treppe hoch, passiert die Rezeption und dann kann man sich umsehen, zum Beispiel um in den Raum hinter dem Torah-​Schrein zu gehen. Dort befindet sich linksseitig ein interessanter mechanischer Kalender (glaub’ ich). Geöffnet ist die alte Synagoge täglich außer montags.