Admiralsbrücke

Ich mag die Admiralsbrücke sehr, sie vermittelt etwas südländisches Lebensgefühl, gerade dass man hier lange sitzen und die Sitznachbarn oder Flaneure betrachten kann, der Ausblick auf den Urbanhafen gerade bei Sonnenuntergang ist natürlich auch sehr schön anzusehen, ob tagsüber oder abends ist man hier mitten im Leben, Berlin braucht einfach lebendige Orte, an denen Menschen sich ungezwungen treffen und das Leben genießen können, damit ein stückweit die Lebensqualität erhalten bleibt. Ich hoffe, der geplante Umbau wird nicht allzu bald stattfinden.

Es ist Sommer und die Stadt lebt! Eine Brücke über dem Landwehrkanal die nicht nur einen tollen Blick in den Sonnenuntergang bietet sondern auch gegen Abend immer voll von einer kunterbunten Mischung an Leuten ist, die dort ein Bier trinken (oder auch zwei), Gitarre spielen und über Gott und die Welt diskutieren. Oder bei jedem Auto das über die Brücke fährt und in die Nähe der Beine kommt einen theatralischen ‘Auuuuuuuuuu, mein Fuß’-Schrei auslassen.
Die Admiralsbrücke belebt die Stadt und genau dafür mag ich sie.

There is something about bridges that captures the Berliner soul. I don’t know what it is, but all bridges seem to attract people who want to hang out and drink and socialize (actually the same is true for parking lots at supermarkets, which I find equally mysterious). Admiralbrücke, a relatively small pedestrian bridge over the Landswehrkanal in the heart of Kreuzberg, is apparently the hip spot to hang-​out. Exactly why I have no idea, except I guess that every other hipster is doing so and it’s a place to chill and be seen in the scene. I guess I am getting old and cranky, but my suggestion would be to grab some beers and find a nice spot on the grass on the banks of the canal or perhaps in a nearby park instead, but I guess that would be missing the point.

Eine sehr ambivalente Angelegenheit diese Brücken-​Situation. Des einen Freud ist des anderen Leid. Die Leute, die sich im Sommer allabendlich auf dem sonnen-​gewärmten Kopfsteinpflaster der Brücke niederlassen, gesellig schwatzen und derweil ihren Müll verbreiten, munter musizieren und auch mal laut lachen, die finden diese public chillout-​zone einfach super.
Die Anwohner ringsum sind geplagt von Lärm und vor allem von dem Dreck und Abfall, der liegen gelassen wird. Sie sind auch nicht davon begeistert, wenn die Lungergäste in ihre Vorgarten pinkeln.
Kann ich voll verstehen. Toleranz ist hier auf beiden Fronten nicht gerade groß geschrieben, wobei ich ja für die Anwohner voten würde. Denn: Wer war zuerst da?
Ein Gast muss sich zu benehmen wissen. Tun die, die sich zu aberdutzenden dort niederlassen, aber nicht. Natürlich entstandene Trefforte verschwinden nicht so schnell, im Gegenteil, die Brücke spricht sich ja mehr und mehr rum.
Ich sehe hier keine Lösung im Anmarsch. Für meinen Teil bevorzuge ich ohnehin die langen Grasflächen entlang des Kanals, wo ich dann mit Freunden, 2 Flaschen Wein und jede Menge Gesprächsstoff dann liege und genieße.

Oh! Endlich wird die Stadt den Städten immer ähnlicher, mit denen sie so gern verglichen wird.
Man ist total spontan und entspannt. Und zeigt diese Attitüde gern den zahlreichen Gästen und Freunden.
«Sit In“s an öffentlichen Plätzen ist gerade etwas ganz Dolles.
Ohne Eintritt mit Selbstversorgerprinzip lungern Massen an Menschen auf dem Pflaster und parlieren friedlich mit den KOBs, die längst nicht mehr Herr der Nachbarbeschwerden sind.
So weit, so gut. Nur hakt das lockere Selbstversorgerprinzip nach ein paar Stunden oder alternativ: ein paar Promillepunkte später in seiner Umsetzung. Da will man nämlich einfach nur noch nach Hause, lässt den lieben Gott weiterhin einen guten Mann sein und seinen Unrat einfach liegen.
Gibt ja genug Deppen, die ihn entsorgen. Und denen muss man noch nicht Mal ‘nen Tip löhnen.
Echt lässig.

Ich bin ein Spießer. Mir geht dieser ganze Hype um die Admiralbrücke tierisch auf die Nerven, und wenn ich dort wohnen würde, würde ich den Leuten auf der Brücke jede Nacht die Bullen auf den Hals hetzen. Was aber leider nichts bringt, wie ich inzwischen erfahren habe: Denn als ich vor ein paar Wochen zufällig mit einer Anwohnerin ins Gespräch kam, erfuhr ich, dass die Polizei schon gar nicht mehr ausrückt, wenn eine erneute Beschwerde kommt. Es ist einfach sinnlos, diese ganze Partyegoisten vertreiben zu wollen, denn es kommen ständig neue, und seit der Ort auch noch in jedem Sch…-Reiseführer verzeichnet ist, werden es auch immer mehr Touristen…
Ich weiß, es ist nicht en vogue, ein Spießer zu sein, aber ich finde es einfach unerträglich, dass so viele Leute nur noch an sich denken. Vor ein paar Jahren war die Admiralbrücke ein lauschiges Plätzchen, an dem man im Sommer stehen blieb, um auf den Kanal zu gucken, heute ist es dort zugemüllt bis zum Anschlag, überall liegen Scherben und Kippen herum, es wird nachts gegröhlt und rumgelärmt, und meiner Ansicht nach hat das nicht viel mit schöner Stimmung zu tun, was da passiert, sondern ist einfach nur Ausdruck des Egotrips hedonistischer Vollidioten…

Ich verstehe mich ja selbst nicht, warum ich da gern in der Sonne sitze. Zwischen Bierflaschen, Kippenstummeln, fahrenden Autos und Touries, Touries, Touries… aber irgendwie hat diese Brücke, die jetzt nicht sonderlich schön ist, doch seinen Charme.
Über dem Kanal sitzend, den Booten zuguckend und alles um einen herum ist in Bewegung, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto.
Man trifft fast immer jemanden, der grad da mal rüber muss und kann ein kurzes Schwätzchen halten. Und sei es nur, dass man sich mal wieder wundert, sich genau auf dieser Brücke getroffen zu haben.

Es soll ja Orte in Berlin geben, die sind so urig und eigen geblieben, dass sie schon sehr an echte gewachsene Metropolen wie London oder Paris erinnern. Dazu gehört dann aber in jedem Fall die Admiralsbrücke, zu erreichen über den Kottbusser Damm und das Fraenkel-​/​bzw das Planufer.
Umgansgsprachlich nur A-​Bridge ist die Admiralsbrücke hauptsächlich Anziehungspunkt für Musiker und Touristen. Mit zahlreichen Bars und Restaurants ist die ganze Ecke rund um die Grimm-​/​Böckhstr zu einem El Dorado für Nachtschwärmer und Berufshedonisten avanciert.
Es wird bereits nicht zum ersten Male darüber diskutiert, die Brücke für solcherlei Sitzaktivitäten zu sperren, da sich hin und wieder ein Anwohner gestört fühlt. Soll er doch ausziehen! könnte man meinen. Auch in Kreuzberg gibt es halt wie überall viel zu viele Spießer…

Die Admiralbrücke…was schreibt man denn so über Brücken? Man kann übers Wasser gehen… zum einen. Man kann auch darauf sitzen. Besonders hier. Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken kommen, tummeln sich die Menschen auf dieser Brücke, als ob es das Mekka der wasweißichwas wäre. Hinzu kommen Straßenmusiker, die die ganze schöné Atmosphäre noch mit ihren Klängen und Stimmen untermalen und man kann getrost seine 5 bis 8 Bier hier trinken.
Was ich allerdings nicht ganz verstehe ist, warum man sich nicht lieber auf die grüné Wiese am Kanal setzt, sondern lieber auf die Brücke mitten auf der Straße, wo ja auch Autos fahren. Aber da trennen sich die Geister. Und wie gesagt, den einen oder anderen schönen Abend hatte ich auch schon hier. Sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben.

Eigentlich haben die Ausflugsdampfer auf dem Kanal Schuld an allem. Wegen denen sollten die Bäume am Kanal zum teil dran glauben. Ein paar Herren mit Kettensägen rückten an um sich der Sache anzunehmen. Aber schon nach ein oder zwei abgesägten Bäumen standen erregte Kreuzbergerinnen mit in die Seite gestemmten Fäusten daneben und führten Klage.
Schon gab es Streit und eine Initiative ward gegründet, die sich der Rettung aller Bäume am Kanal verpflichtet fühlte. Man fürchtete, dass des Nachts die Männer mit den Kettensägen ihr Werk vollenden wollten und teilte deshalb Nachtwachen ein, die mit dem Fahrrad am Kanal auf und ab fuhren.
Dazu errichtete man einen Infostand auf der Admiralbrücke und die Medien berichteten artig über das ganze hin und her. Etwas später versammelten sich gen Abend immer mehr Menschen um die Bäume zu bewachen und biertrinkenderweise in den Sonnenuntergang zu blinzeln. Es kamen immer mehr Leute und einige brachten Gitarren und Trommeln mit. Im Sommer 2008 standen die Musiker bereits Schlange und so ging es immer weiter bis Reiseführer aus aller Welt die Admiralbrücke zur total coolen Location erkoren hatten.
Haben wir uns irgendwie selbst eingebrockt, täte ich sagen.

Die Admiralsbrücke ist tagsüber eine ganz normale Brücke, wenn auch eine ziemlich Schöné.
Die verschnörelte Konstruktion ist mit Kopfstein gepflastert. Einzig störend in ästhetischer Sicht, sind die Betonpfeiler, die die Brücke zur verkehrsberuhigten Zone erklären.
Abends sind die Betonpfeiler allerdings recht begehrte Sitzplätze. Dann tummeln sich hier Leute, die keine Lust auf muffigen Club haben und daher die Party nach draußen verlagert haben. Naja könnte auch darn liegen, dass die Party hier einfach umsonst ist und jeder rein (bzw drauf) kommt.
Das einzige was hier viellcht einbischen stört ist die Pfandbande, die unaufhörlich ihre Runden dreht um ja keinen cent zu verpassen.
Ansonsten ist die Stimmung hier gut und sehr international.

Die Admiralbrücke über den Landwehrkanal ist nicht nur eine schöné alte Steinbrücke (und eine der wenigen im Krieg unzerstört gebliebenen), sondern mittlerweile vor allem im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Touristen, Berliner, Straßenmusiker und sonstige Aktionskünstler. Auf den Pollern, auf selbst mitgebrachten Stühlen oder einfach auf dem Boden sitzen sie dann im Schein der Laternen, trinken Bier, hören Musik und reden über Gott und die Welt. Die Anwohner sind von der mediterranen Stimmung zwar weniger begeistert, die allabendlich Feiernden stört das aber nicht. Die Lage ist ja auch zu schön. Sein Getränk holt man sich in einem der umliegenden Läden oder Kioske und dann lässt man einfach den Zauber der Berliner Nacht auf sich wirken. Allerdings wäre es eben noch schöner, wenn die lärmende Horde nicht alles zumüllen und ein wenig mehr Rücksicht nehmen würde. So bleibt der Eindruck zwiespältig. Egozentrischer Mob oder mediterranes Flair, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, laut und etwas schmuddelig aber irgendwie auch lustig.