Swisscom Shop

als ich aus irgendeinem grund eines tages mein swisscom prepay in m-​budget prepay wechseln wollte, machte ich aus komischen und unerklärlichen gründen ein m-​budget abo. also ich verstand ehrlich gesagt einfach nicht wie abos funktionieren. jedenfalls stellte sich meine tat als fataler fehler heraus.
am nächsten tag rannte ich in die filiale zurück und bettelte um verzeihen und rückgabe des abos. natürlich war dies nicht mehr möglich. das einzige, was übrig blieb, war das abo in ein besseres zu wechseln. jetzt war ich bei orange. doch da alle natels so geschissene sim-​logs drauf haben, konnte ich die neue simkarte nicht in mein altes geliebtes natel reinstopfen. mir wurde aber gesagt, ich könne den sim-​log wegmachen, da ich das natel schon weit über 2 jahre lang hatte.
nun war der moment, an dem ich den swisscom shop am bahnhof aufsuchte. ich war mit den nerven aus anderen gründen ziemlich am ende und hatte den totalanschiss wegen dem ganzen natelscheiss. ich kam an die reihe und ein fetter anzugheini wandte sich zu mir. er musterte mich mit arrogantem blick und schien total angeschissen, mir helfen zu müssen. ich schilderte also mein problem, und fragte ober er den sim log beheben könnte.
er machte dies und das und versuchte mir dann zu erklären, es ginge nicht, da mein altes natel ein m-​budget natel sei. und dies war jetzt wirklich nicht richtig. ich weiss doch, ob ich mein natel als budget natel oder als normales gekauft habe. ich hatte aber so gar keine kraft diesem volltrottel lautstark entgegenzutreten und versuchte verzweifelt seine aussage anzufechten. er wurde richtig richtig unfreundlich und gemein und ich war so wütend, konnte mich aber in diesem moment überhaupt nicht wehren. es war horror. ich verliess also den laden stinksauer und wütend und zornig und alles und hasste die ganze welt.
auch wenn ich nur einen schlechten tag hatte und einfach der typ scheisse war, so bleibt mir dieses geschäft soch sehr negativ in erinnerung.

Als ich gestern im Swisscom-​Shop im Shopville war, kam ich für einmal begeistert statt genervt heraus. Ich wurde richtiggehend überrascht. Vielleicht war ich schon lange nicht mehr in einem Handyshop oder aber die anderen Mobilanbieter sind einfach eine Klasse unter Swisscom.
Ich kam in den klimatisierten Shop und sogleich fiel mir das etwas andere Interrieur auf. Ich bin mir von anderen Handyshops nur billige und schlechte Kopien von cleanen, schlichten Apple Stores gewöhnt mit gestressten Kundenberatern in scheusslichen Uniformen. Im Swisscomshop ist das irgendwie alles anders.
Die Handymodelle werden auf Holzregalen (wahrscheinlich aber Holzimitat) präsentiert. Auf Wandregalen stehen Dekos im Landhausstil, zum Beispiel weisse Tassen mit blauen Buchstaben so angeordnet dass der Schriftzug «Swisscom» entsteht oder unerwartete Details wie ein rotes Schaukelpferdchen. Auf einem kleinen Schultäfelchen steht wo man sich einreihen soll. Leider war die Schlange sehr lang. Dennoch reihte ich mich hinten an. Dann kam schon eine freundliche Dame und fragte mich, ob ich einen Kaffee wünsche, ich lehnte dankend ab, doch der Herr vor mir nahm das Angebot an. Die Dame fragte ihn ausgiebig wie er sich den Kaffee denn genau wünsche und brachte ihm in Rekordgeschwindigkeit den bestellten Espresso mit wenig Zucker. Hinter den Beratungspulten ist ein grosser SchwarzWeiss-​Druck vom Seeufer und an der Wand hängen Flachbildschirme auf denen BBC läuft. Als ich in der Schlange stand, lief ein atemberaubender Naturfilm, der mich die Zeit vergessen liess. Schon stand ich zuvorderst und wurde von einer Kundenberaterin mit schwarzem Gilet und weisser Bluse freundlich empfangen und zu ihrem hölzigen Beraterpult geführt, auf dem Holzhocker konnte ich Platz nehmen. Dort schilderte ich mein Problem, während sie aufmerksam zuhörte. Sie klärte zuerst einige Sachen ab und es wirkte, als nehme sie den Fall wirklich ernst und nehme sich die nötige Zeit um das Problem zu beheben. Mir schien es fast so, als würde sie alles versuchen, um mich zufrieden zu stellen. Mit einer Gutschrift war ich dann zufrieden und verliess mit einem Lächeln den Shop. Dass ich das mal erlebe, hätte ich auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen nie gedacht.

In der unterirdischen Shop Ville-​RailCity am Zürcher Hauptbahnhof konzentriert sich Einkaufen auf das Wesentliche, denn die wenigen angenehmen Erinnerungen, die wir nach einem gestressten Einkauftag mit nach Hause nehmen pendeln hier gegen Null. Wo kein gemütliches Flanieren durch die Straßen und kein entspannter Kaffee mit Aussicht über Häuserdächer möglich ist, herrscht lediglich geschäftiges Treiben in einem verwirrenden Labyrinth aus kleinen Läden mit großen Glasfronten in ihrem kränklichen Leuchtstoffröhrenschein. Eines davon ist der Swisscom-​Shop in der Halle Bahnhofplatz West, 2. UG.
Was hatte ich nur mit meiner offensichtlichen Abneigung gegen das Schoppen im Zürcher Untergrund hier verloren?
Mein Freund konnte es nicht länger ertragen, dass ich mich über Wochen geweigert hatte mir eine Schweizer Handynummer zu besorgen. Noch immer hing ich an meinem günstigen Österreichischen Vertrag und wollte nicht einsehen, dass dieser nun in der Schweiz von Tag zu Tag teurer wurde. So kam es, dass ich bei meiner Ankunft kurzerhand in den Swisscom– Shop geschleppt wurde und gute 15 Minuten später Besitzerin von Swisscom Easy Flex war.
Ein Verkäufer kam sofort freundlich auf mich zu und konnte meine Stimmung mit einem Espresso ein wenig aufmuntern. Leider musste ich ihn 5 Mal nach einer Liste für Gebühren von Telefongesprächen und Sms ins Ausland bitten und verließ den Laden schlussendlich ohne diese Daten. Von dem leicht gestresst wirkenden jungen Herrn (er hatte heute wohl selber schon zu viele Espressos getrunken) bekam ich zwar die essentiellen Infos, fühlte mich jedoch etwas grob abgefertigt. Trotz hektischer Bahnhofsatmosphäre, einen Moment zum durchatmen hätte ich mir zwischendurch schon gewünscht. Eine Frage, die ich schon seit langem habe, hat sich hier noch mehr hervor gedrängt: Wieso sind eigentlich nur Mobilservices so schrill und geschmacklos eingerichtet? Da könnte man doch glatt meinen, wir würden unsere stetigen nervigen Begleiter aus Polymeren, LCD, Chrom, Titan oder seltenen Erden gar nicht lieben. ..