Vintage ist in aller Munde. Doch oft höre ich unerfahrene Brockigänger auf der Suche nach coolen Vintage-Teilen über das Chaos in den Brockenstuben, die Hygiene und, und, und, nörgeln. Für alle Neulinge unter den Second-Hand-Käufern ist das Tigel der ideale Einstieg. In der Seefelder Brockenstube ist es sauber(für Brockiverhältnisse), hell und gut sortiert. Die Gegenstände wurden offensichtlich gut ausgewählt, viel Schrott findet man nicht, aber dennoch hats von allem ein bisschen. Die Auswahl ist gut erhalten und vor allem mit Dekoflair drapiert, was dem Brocki viel Charme verleiht. Im oberen Stock ist noch die Tigel Schreinerei mit tollen Einzelstücken. Aber nicht nur Brocki-Neulinge fühlen sich da wohl, auch regelmässige Brockigänger halten sich bestimmt gerne im dreistöckigen Sammelsurium auf. An der Kasse gibts meist noch einen kleineren oder meist grösseren Rabatt, einpacken kann man selber. Da habe ich schon mehrmals beobachtet wie Kunden ihr neu ergattertes Brockigut in einem gebrauchten Globussack aus dem Tigel tragen. Tigel nennt sich«das Qualitätsbrockenhaus in Zürich» und das merkt man. Da passt ja auch der Globussack, irgendwie.
Daniela R.
Tu valoración: 4 Zurich, Schweiz
Warum immer alles Neu kaufen, wenn es doch so viele tolle Sachen gebraucht gibt. Gut erhaltene Möbel, Textilien, Küchenutensilien, Bücher, CDs, Antiquitäten, Designerobjekte, Spielsachen, Kleider, Schmuck und noch viiieles mehr finden sich handverlesen in den zahlreichen Zürcher Brockis. Das Tigel ist nur eine von ihnen, aber eine der besten! Dafür sorgt schon alleine die Lage mitten im Seefeld und auch das helle, gemütliche Ambiente ist bemerkenswert für Brockis, die sich doch meistens eher dämmrig, verstaubt präsentieren. Es ist hier sogar so gemütlich, dass wir uns am liebsten einen Kafi bestellen und uns zum Lesen zurückziehen wollen. Doch Moment, wir sind schließlich nicht in einem Kaffeehaus, sondern in einer Brockenstube. Mit ein bisschen Glück und Geduld kann man hier fast alles entdecken, was es bei den Einrichtungsriesen auch gibt. Natürlich, die Sachen sind schon benutzt worden, aber genau das ist es was uns gefällt. Viel spannender ist das Einkaufen, fast ein bisschen wie eine Schatzsuche und was schließlich bei uns in der Einkauftasche landet ist nicht nur schon etwas älter, sondern auch viel persönlicher. Im Tigel gibt es von allem etwas, das sich uns gut sortiert, angeschrieben und lustig in drei Etagen auf über 250 Quadratmetern präsentiert. Für etwas anspruchsvollere Möbelwünsche gibt es am Ende der Treppe eine Schreinerei, wo der Geruch von Holz und frischem Lack die Luft erfüllt. Aus dem Tigel nehmen wir heute mit: 10 Holzkleiderbügel, 17 selbst gemachte hübsche Kisten zum Aufbewahren von Allerlei und Willhelm Tell von Friedrich Schiller, der uns in unserem Bücherregal noch gefehlt hat, und das geht für Schweizer oder eben solche, die es noch werden wollen nun einmal gar nicht. An der Kasse fragen wir schüchtern um einen Mengenrabatt für die vielen Kisten, und bekommen sie statt um 150 Franken prompt um weniger als die Hälfte. Und, weil wir nun beide völlig beladen sind, bekommen wir gleich noch zwei von den großen, blauen Ikea Taschen, die normalerweise 2 Franken kosten umsonst mit dazu. Wir blicken uns nur an wissen beide: Das hier hat mehr Spaß gemacht, als jeder Ikea Besuch, den wir je hatten.