Blick/SonntagsBlick Abteilung Verl

Mögt ihr viele Bildchen zu den Texten?
Mögt ihr Klatsch und Tratsch?
Überdimensionale Headlines die provozieren?
Schreibfehler und das Anrüchige?
Dann ist meine Empfehlung des Tages: der Blick :)
Der Blick hat den Ruf, ein Klatsch und Tratsch Heftchen zu sein und das nicht zu unrecht. Denn während NZZ und Tagi noch ein gewisses Niveau einhalten, provoziert der Blick lieber mit veränderten oder falschen Headlines, die dann zwar im Text widerlegt werden, den Leser aber zum Kauf anregen. Der Blick zeigt oft nur eine Seite und zwar sehr extrem. Er möchte durch möglichst aufwühlende oder provozierende Schlagzeilen die Leser packen, was ihm auch oft gelingt. Hier gibt es immer einen grossen Sportteil und natürlich für die Männer das Blick-​Girl. Während die anderen Zeitungen mit Text und wenigen bis überhaupt keinen Bildern auf der Seite 1 auftrumpfen, bringt der Blick riesige Bilder, grosse Zeilen und nur wenig Inhalt. Die Artikel sind oft nicht gut recherchiert und bieten deshalb auch oft die Möglichkeit, falsch verstanden oder interpretiert zu werden. Für mich eine Zeitung, die den Namen «Zeitung» eigentlich gar nicht verdient hat.

Besonders der Sportteil im Blick wird von der gneigten Leserschaft nahezu verschlungen. Damit unterscheidet er sich nicht unwesentlich vom Konzept des deutschen Vorbilds BILD. Rustikale Schocknachrichten, erschütternde Geständnisse von Uschi und Co., dazu das Tageshorroskop: Für Voyeure, Liebhaber von Krimis und Sportfreaks ist dieses Blatt ein Muss! Und für die Politik ergeben sich ungeahnte Chancen angewandter Volksverdummung. Aber egal. Auch ich bin ein seltenes Opfer der Schlagzeilen und bunten Aufmachung –alle Jubeljahre. Viele Bilderchen und wenig Text: so lautet das Motto von Blick. Dabei: Wer die Textschnipsel liest weiss genau, das hier journalistische Profis am werkeln sind. Es gehört eine ganze Menge Kreativität und Sarkasmus dazu, dieses Blatt auf emotionales Niveau zu trimmen. Insofern sollte man derlei Zeitungen im bunten Blätterwald nie unterschätzen. Allein schockierend ist die Auflage des Blattes. Wer glaubt, die Schweizer seien anders gestrickt als die Deutschen (BILD) oder die Engländer (SUN) wird endgültig eines anderen belehrt. Es gibt sie überall die Leser solcher Gazetten –weltweit!

Der Blick befriedigt ein grosser Teil der Leserschaft, indem er viel mit Bildern und grossen Headlines und kleinen Texten arbeitet. Hier wird das Wichtigste in Kürze dokumentiert, abgebildet und natürlich so dargestellt, dass es möglichst «extrem» ist.
Genau die gleiche Story in der NZZ und dem Tagi sind viel weniger reisserisch und viel wenig hetzerisch als im Blick. Hier provoziert man mit Worten, man nimmt einen Grossteil der Meinungen der schweizer Bevölkerung und schreibt dies dann so provozierend, dass sich viele darin widererkennen, denn sie selber würden dies genau so sagen können es aber in der Gesellschaft nicht. Die anderen sind empört und sprechen lauthals über die Frechheiten des Blicks, was wiederum die Neugier bei Leuten weckt und diese dann vielleicht sogar zum Leser werden. Der Blick ist nicht unbedingt sachlich-​informativ, doch hat er eine breite Leserschaft. Immer wieder sieht man auch den Mann im Anzug, die Frau mit Kind oder der Teenie im Blick blättern. Der eine vielleicht wegen der halb nackten Frau, der andere wegen der grossen Überschrift die einem anspricht und der andere einfach, weil er sich beim lesen nicht allzu anstrengen muss.
Blick — wieso auch nicht. Blick ist für mich eine Mischung aus Schundblättchen, Zeitung und Fotobuch :)

Blick, die Schweizerische Variante der Bild ist eine Boulevard Tageszeitung mit sehr tiefen Ansprüchen.
Oft reisserische Schlagzeilen und sehr schlecht recherchierte Artikel. Im Internet gilt der
als eine der best frequentierten Webseiten der Schweiz. Dadurch generiert der Verlag nun auch mehr Werbung, denn in den letzten Jahren sind die Werbungseinnahmen in den Zeitungen zurückgegangen.
Nebst dem Blick als Tageszeitung gibt es den SonntagsBlick. Eine nur am Sonntag erscheinende Zeitung mit besseren Artikeln und auch Hintergrundinformationen. Das Blatt wurde als Konkurrenz für die Sonntagszeitung und NZZ am Sonntag entwickelt.
Die wohl absurdeste Auswucherung der Ringier Tagesblätter ist der Blick am Abend. Einfach schade ums Ganze Papier. Ein paar Depeschen, Internetmitteilungen und jede Menge Werbung. Dies wird dann als Pendlerzeitung kostenlos an Tramhaltestellen und Bahnhöfen von Passanten gelesen. Oft sind noch am nächsten Tag die Hälfte der Zeitungen im Kasten und wurden nie gelesen.
Wer etwas mit Gehalt lesen will soll die NZZ oder die WOZ lesen.