Autonome Schule Zürich ASZ

Einer der Institutionen, auf welche Zürich wahrlich stolz sein kann, obwohl es Zürich manchmal vergisst, ist die Autonome Schule Zürich. Erst letztens hat sie ihren Geburtstag gefeiert.
Etliche Angebote vor allem für Asylsuchende und SansPapiers werden einem da geboten. Wie beruhigend, dass an diesem Ort Menschen Hoffnung gegeben wird, die sie wahrscheinlich schon lange verloren hat. Die Stimmung an den Parties oder sonstigen Konzerten und Festen in der ASZ ist immer spitzenmässig. Ich fühle mich dann immer legitim mulitkulturell — wenn ich jetzt aber schreiben würde, dass ich es geniessen würde, mit anderen Menschen aus anderen Kulturen in Kontakt zu kommen, würde ich mich erschiessen. Solche Behauptungen aufzustellen, wäre infam, denn das beste an der ASZ ist, dass man dann endlich checkt, dass der afrikanische Flüchtling selbstverständlich die krassere Lebensgeschichte hat, ihn aber schlussendlich ähnliche Probleme umtreiben.
So habe ich es also genossen, an diesen Festen zu sein und mit den Leuten zu quatschen, vor allem aber, hat es mir den Horizont erweitert und verschärft, wie mannigfaltig und doch gleich wir alle sind. Gibt es einen anderen Ort in Zürich, welcher einem das bieten kann? Wohl kaum.

An der Hohlstrasse wird eine Schule betrieben, die sich vor allem mit Deutschkursen an Asylsuchende in der Schweiz richtet. Die Schule (oder das Projekt) ist selbsttragend und kommt ohne Subventionen aus. Stattdessen wird es sogar vom Vater Staat (und seinen Mannen in blau) immer wieder torpediert: Da nicht alle Schülerinnen und Schüler ein Bleiberecht besitzen, hat sich die Polizei eine zeitlang darauf spezialisiert einfach vor den Unterrichtszeiten vor den Toren der Schule zu warten um die sog. «Illegalen» zu pflücken. Die Zeiten sind (hoffentlich für immer) vorbei und die Schule kann sich wieder ihrem Zwecke widmen: In verschiedenen Niveauklassen wird gratis und franko das geboten und gelehrt, was der Intergration der Ausgeschlossenen am meisten hilft. Unterstützung im Umgang mit Behörden (Schon einmal einen Brief von einer Bundesbehörde mit Rechtsbelehrung erhalten? Selbst wer Deutsch seine Muttersprache nennt, versteht in den meisten Fällen nicht was da steht) gehört auch dazu.
Die Eigeninitiative eines jeden wird übrigens auch belohnt: Wer selber einen Kurs anbieten will und etwas lehren will, kann einfach anfragen. Da findet sich bestimmt noch eine Stunde in der das Schulzimmer freisteht.
Freie Bildung als Recht für alle: Genau das wird in der ASZ gelehrt und gelernt und gezeigt und leistet einen Beitrag zu einer funktionierenden Gesellschaft mit allen Menschen. Eine gute und unterstützungswürdige Sache für Zürich.