Piccadilly Pub

Ja im Hinterland hats auch lustige Bars, nicht nur in den Ballungszentren… wir waren gestern einen Apéro trinken im Piccadilly Pub. In Wollerau, am Hauptkreisel nach dem Berg zu Richtung Samstagern fahren, später eine Abzweigung rechts nehmen, so findet man diesen Pub…
Edelpub oder Bar für «ältere» Herren… man könnte dem Etablissement viele Namen geben. ich war schon einmal dort ca 17 Uhr, und es hatte 4 urchige «Bawern» o.ä. aus der Gegend, deren starker Schwyzer Dialekt so richtig Spass machte, und die schon tüchtig wackelig waren auf ihren Beinchen… Die zwei Barmaids liessen sich’s gefallen, Drinks spendiert zu erhalten, und so waren alle glücklich. Falls zu betrunken zum Gehen, kann man sich niederlegen und bis nach Freienbach runterrollen… es geht immer bergab!
Preise: Café 5.20, Cola 6.50, St. Saphorin 6.80/dl und s’obligate «Cüply» 15.50 für Maria scheinen in line mit dem Stil Betrieb… ob’s Glas Champagner 12 oder 15 oder 18 CHF kostet, spielt ja wohl keine Rolle. Die Barmaids sind nicht offensif im Angang auf Gäste, aber da es wohl fast nur Stammgäste hat, wird halt auch getatschelt und auf die Wange geküsst… Flirtfaktor hoch. Wir sind keine Stammgäste, hatten uns zwar beide auf die unglaublich schönen Augen von Maria eingeschossen, aber es gab kein familiäres Gehabe. Und: für dies Augen werden wir wohl wieder kommen müssen…
Der Betreiber sagt von seiner Bar (finde etwas prätentiös):
In langwieriger Arbeit wurde hier von einer spezialisierten Firma ein ehemaliger Kellerraum zu einem eleganten intimen Lokal umgestaltet.
Säulen, die das Flaschengestell der Bar tragen, wie Wände, Stufen und Einfassungen sind aus massivem Mahagoni, teilweise typisch gemasertem Wurzelmahagoni, von Hand gearbeitet, aus einem Holz also, dessen angenehmer Braunton beruhigend wirkt auf den Gast. Der Boden ist mit weissem, meliertem Marmor ausgelegt. Optisch höher wirkt der Raum durch die in Quadrate aufgeteilte Spiegeldecke. Die Barhocker sowie die Sesselüberzüge des Lounge — Rooms sind mit aufs Braun des Mahagoni abgestimmtem lindgrünem Velours bezogen. Lauschige Ecken für Pärchen wurden geschaffen, unbeschwerter Barbetrieb ist möglich, ebenso ein Plauderplausch in kleiner Gesellschaft. Die luxuriöse Ausstattung setzt sich auch bis in die «stillen Örtchen» fort. Sogar dort wiederholen sich die Materialien Mahagoni und Marmor. Im Waschraum der Damen findet sich ein muschelförmiges Porzellan — Lavabo. Hahnen und übriges sanitäres Zubehör sind aus Messing handgefertigt. Gedämpftes Licht verfeinert im grossen Spiegel den Teint der Damen. Erinnerung an die Anfänge des «Ritz»! Pub — Frequentierer werden es begrüssen, dass hier im «Piccadilly» auch «Dart» gespielt werden kann. Abstand vom Spieler zur Zielscheibe ist nach der in England vorgegebenen Norm eingehalten. Für passionierte Pfeilwerfer stehen Kästchen zur Verfügung, worin sie ihre eigenen Wurfgeschosse aufbewahren können; dass diese Kästchen aus Mahagoni sind, versteht sich von selbst. Ein Schmuckstück des Lokals stellt eine nachgebaute Music — Box, Marke «Wurlitzer», dar, die so, wie sie hier steht, um 1947 gebaut worden ist. Für die Stimmung und gute Laune sorgen, neben der Music — Box, auch die charmanten Bardamen.
In New York würde dieser superschicke Pub vielleicht zum Yuppie — Lokal erklärt. Doch das Piccadilly will kein Treffpunkt der Schickeria sein, sondern allen offen stehen. Wer Exklusives liebt und sich doch nicht abreissen lassen will, der wird seinen «Piccadilly Pub» bald einmal nicht mehr missen wollen.