Thailändisches Spezialitätenrestaurant Bambus

Eines von drei Thai Restaurants in Schaffhausen. Das Essen hier ist sehr gut und der Preis ist ok. Das Ambiente ist gemütlich.

Exquisite thailändische Küche in der Provinz? Gibt es, in der Schaffhausener Vorstadt, also ziemlich zentral in nächster Nähe zum Fronwagplatz. Sunee und Kurt Ritruangdet sorgen dafür. Sunee (was für ein schöner Name) hat die Rezepte aus ihrem Heimatland mitgebracht und Kurt ist wohl für das Wirtepatent zuständig. In der Schweiz kann nicht jeder eine Wirtschaft führen und mit Wer nix wird, wird Wirt ist also nix.
Das Restaurant liegt im ersten Stock und zwei Tische gibt es draußen auf der Straße am Eingang. Der Nichtraucherraum liegt zum Hof, da ist die Luft bei sommerlichen Temperaturen aber stickig. Ich bevorzuge da lieber den Tisch im Erker zur Straße, die geöffneten Fenster und den Blick zum schönen Fronwagplatz mit dem Brunnen oder in die Vorstadt. Da stört auch der gemütliche Schaffhauser mit seiner dicken Zigarre absolut nicht.
Thailändische Küche ist, wie wir alle wissen, gerade bei sommerlichen Temperaturen angenehm. Vor allem, wenn sie möglichst original zelebriert wird; also schön scharf, mit etwas Knoblauch. Im Bambus erhöht sich dieser Genuss; die Serviererin ist ausgesprochen hübsch, absolut thailändisch, aber mit schwäbischem Akzent. Wunderbar! Außerdem ist sie geduldig und freundlich, bringt einen Wein um den andern im Probiergläschen. Ich mache die Karte auf und das Paradies erschließt sich. Bei der Qual der Wahl bin ich meist nicht zauderlich, sondern kurz entschlossen. Als Vorspeise nehme ich Saté, thailändische Spießchen mit Garnelen. Es hätte auch welche mit Poulet oder Schwein gegeben. Jeweils drei Stück zu CHF 8,-. Oder PO-​PIA TAUD, Frühlingsröllchen; oder BPAENG PO-​PIA HOR, Garnelen oder Zuchetti im Teig frittiert; oder TORD MAN, Küchlein mit Curry, Gemüse, Eiern frittiert; oder, oder. Das Saté ist auf jeden Fall besser als in den Cherry-​Bodegas in Amsterdam. Dies damit Sie wissen, dass ich reise.
Meine Begleitung wählt einen Salat, YAM MA-​MUANG, grüner Mango mit Thaizwiebeln und Erdnüssen. Da habe ich aber Pech gehabt, der Mangosalat ist attraktiver als die an sich schon köstlichen Spießchen. Na und? Bei der Hauptspeise will ich den Treffer landen: PANAENG, roter Curry mit Koriandersamen, Gemüse und Ente zu CHF 28,-. Schon wieder Pech gehabt, meine Begleitung nimmt das Selbe, allerdings ohne Fleisch. Etwas preiswerter und beinahe stimmiger. Aber ich will nicht unzufrieden sein, es hätte auch TOM YAM gegeben, eine Spezialität mit Kaffirlimettenblätter, Galgant, Zitronengras und Koriander. Dazu Garnelen oder Lachs. Oder, oder. Mein Gott, was ist die Bedienung hübsch!
Ich bestelle gleich noch einen Jasmintee, Jasmintee bis zum abwinken oder bis der Nachtwärter im mittelalterlichen Städtchen das letzte Tässchen einläutet. Doch noch ein Dessert? Jawoll, ich werde penetrant und bestelle eine untypische Crema Catalan. Es wird verziehen.
P. S. Zur Provinz liebe Schaffhauser: die wenig differenzierende Definition vergleicht hier Provinz mit europäischen Großstädten. Ich hoffe, das wird mir auch verziehen.