Haus Doorn, zu Unrecht fast vergessen. Ich möchte aufmerksam machen auf«Der Kaiser im Bild. Wilhelm II und die Fotografie als PR-Instrument». Nur ein kleiner Kreis von Kennern und Freunden der Fotografie kennt bisher den fotografischen Nachlass des Kaisers, der aus rund 12.000 Fotografien besteht, darunter etwa 250 Autochrome, eine Lichtbildplattensammlung und viele andere mehr. Die frühesten Fotos stammen aus dem Jahre 1845, die letzten wurden kurz vor dem Tod des Kaisers 1941 aufgenommen. In der Sammlung befinden sich frühe Daguerreotypien, Salzdrucke und Albumindrucke, Licht– und Entwicklungsdrucke, Platindrucke und Pigmentdrucke bis hin zu fotomechanischen Verfahren. Eine einzigartige Sammlung. Das Huis Marseille. die Stiftung für Fotografie in Amsterdam, bietet nicht nur immer wieder außergewöhnliche Fotografieausstellungen, sondern hatte mit der o.g. Ausstellung den deutschen Kaiser zu Gast und damit deutsche Geschichte im Detail. Eine höchst spannende Sammlung an Fotografien für Deutsche, die sich für die deutsche Geschichte interessieren und mehr noch, interessant für diejenigen, die sich für Fotografie interessieren. Wer Fragen dazu hat, kann mich gerne anschreiben. Geschichtsinteressierte Grüße Hexje
Havell
Tu valoración: 5 Berlin
Nachdem der Platz für «Huis Doorn» — wie es in schönstem niederländisch genannt wird — bereits eingerichtet war, möchte ich die Gelegenheit nutzen und ihn mit Inhalt füllen. Die Gelegenheit ergab sich gerade, weil ich bei einem Besuch bei holländischen Freunden, die mein Interesse an der deutschen Geschichte teilen, auf den Ort aufmerksam gemacht wurde und dahin eingeladen wurde. Mir ist aufgefallen, das viele Deutsche, insbesondere der älteren Generation, das Museum besuchen. Das Haus Doorn in Holland empfehle ich allen Geschichtsinteressierten, die die Lebensumstände des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. etwas näher kennenlernen möchten. Doorn war das Exil, in das sich Wilhelm II. nach seiner Abdankung nach dem Ende des 1. Weltkrieges zurückziehen musste. Bis zu seinem Tod 1941 verbrachte der letzte Herrscher der Hohenzollern seinen Lebensabend in Holland. Durfte sich natürlich auch nicht mehr politisch betätigen. Als er 1918 gemeinsam mit der Kaiserin Auguste Victoria ins Exil ging, ließ er 58 Eisenbahnwaggons mit Hausrat aus seinen Privaträumen füllen. Nur ein kleiner Teil der Schätze der Hohenzollern sind heute noch ausgestellt und zu bewundern. Damit liefert Haus Doorn einen höchst anschaulichen Eindruck von der wilhelminischen Lebenswelt.