Las Manchas ist einer der wenigen Orte auf der wunderschönen Insel La Palma, der vom Tourismus vermutlich fast komplett verschont geblieben ist bei meinem ersten Besuch hatte ich den Eindruck, das das Nest wirklich extrem verschlafen ist und beim zweiten Aufenthalt lernte ich Menschen kennen, die hier wohnen und bestätigten, dass man hier nur wohnt es gibt praktisch keinen größeren Laden oder Café und in dem Sammelsurium von weißen Häuschen, das sich hier auf dem Berg verteilt hat, sucht man irgendwie vergeblich nach einem richtigen Zentrum. Das ergibt sich dann aber aus der einzigen Sehenswürdigkeit Las Manchas, der Plaza La Glorieta. Und dieser Platz ist wirklich so sehenswert, dass man sich fragt, wie das kleine Kaff zu einem derartig aufwendigen Kunstwerk gekommen ist. Die Lösung ist, dass man das Werk anderswo nicht haben wollte: Geplant war es für die wunderschöné Stadt Los Llanos, nördlich von hier aber irgendwie wollten die Stadtherren dann nicht mehr und der trotzige Künstler Luis Moreno setzte seine Planungen dann einfach hier um was ein bisschen schade ist, denn unten in der hübschen Altstadt von Los Llanos hätte die bunte Vielfalt sicher mehr Beachtung gefunden. Die Plaza ist ein Gesamtkunstwerk, das um 1990 mithilfe von zahlreichen Helfern des Künstlers errichtet wurde und besteht aus einer durchgehenden Bodenfläche von Mosaiken, Skulpturen und Bänken, zwischen denen geordnet aber doch wild Pflanzen aller Art wuchern, vom Kaktus bis zur Bougainvilla. Am faszinierenden sind allerdings die farbreichen Mosaiken, die Pflanzen aber in erster Linie Tiere zeigen, vor allem Echsen aber auch Vögel, die sich zwischen den Ranken und Winden hindurch schlängeln in Naturan ein sehr schöner Anblick, dazu Skulpturen, ebenfalls Tiere aber auch Abstraktes, z.B. eine Pflanze, die beim näheren Hinsehen aus Zungen zu bestehen scheint. Kleine Brunnen, Winkel, dann wieder üppige Blüten was ein bisschen hier fehlt, sind Menschen, Einheimische, die den Platz nutzen, Kinder, die hier spielen, ein Café, an dem man den Blick genießen kann so muß man sich mit Vorsatz auf eine der bunten Bänke setzen und ein bisschen Zeit verstreichen lassen, bevor eine eigenartige und kreative Atmosphäre aus dem Boden zu sickern scheint. Über den Künstler selbst konnte ich leider nichts ermitteln. Verwendet wurden bei der Errichtung vor allem verschiedene Lavasorten aus den Vulkanböden der Insel, dazu für die Mosaiken geschmolzene Glasplatten, die in der Sonne besondere Lichteffekte erzeugen, außerdem alte Metallsäulen und eine Menge hitzeresistente Pflanzen, die die Pflege des Platzes leichter machen in Los Llanos hätte man vermutlich ein paar üppigere Gewächse einbauen können ein Granatapfelbaum hätte hier hervorragend gepasst. Auch wenn auf den ersten Blick alles hier etwas öde wirkt: Die Plaza Glorieta sollte man in jedem Fall auch besuchen, wenn man in dieser Gegend ist und Las Manchas liegt immerhin an der westlichen Straße, die hinunter zu den Vulkanen an der Südspitze der Insel führt(warum Google Map das mal wieder nicht adäquat anzeigt, weiß ich nicht — ich hoffe, ich habe den Ort etwa exakt plaziert).