Trabzon Ekmek Firini Bäckerei

In der kleinen Backstube ist es immer warm und gemütlich.Das Fladenbrot schmeckt genüsslich und das Baklava ebenso. Ich rate jedem, der auf der suche nach einem kleinen Snack ist mal dort reinzuschauen. Auch spät Abends ist es kein Problem, schließlich haben sie rund um die Uhr geöffnet. :-)

Eine kleine, grundsolide türkische Bäckerei am Brunnenmarkt. Drinnen dominiert ein riesiger Holzofen, der wie mir scheint nahezu rund um die Uhr in Betrieb ist. Auf die Frage, wie lang und wie oft sie eigentlich offen haben, hieß es vom freundlichen Personal: «Naja… immer. Montag, Sonntag… Immer!». Na bumm. Und so habe ich das bisher auch erlebt: Spät abends, in aller Herrgottsfrüh, am Feiertag. Da drinnen arbeiten in der ärgsten Hitze stets tüchtige, herzliche Bäcker.
Und auch vom Gebäck und den Preise darf man angetan sein. Das Holzofenbrot ist top, sei es das Fladenbrot oder die wohldimensionierten Weißbrotlaibe. Über die Frische braucht man sich keine Gedanken machen, da wird alles am laufenden Meter nachproduziert. Und da alles vor den Augen der Kunden geschieht, kann man sich selbst ein Bild machen. Auch das Baklava ist fein, für die die es schätzen (Kommando Zuckerschock!). Auf alle Fälle ein großes Plus an Lebensqualität am Brunnenmarkt.

Aufgrund der netten Verkäufer würde ich dieser Bäckerei, die gleich neben dem Restaurant Kent liegt, gerne eine bessere Bewertung geben. Leider war das Fladenbrot, das ich zuletzt gekauft habe, wirklich gar nicht gut. Es sah zwar so aus, als wäre das Brot gerade frisch aus dem Holzofen gekommen, aber es war trocken, hart und zudem auch noch geschmacklos. Schade!

Das Brot vom Kent ist gefährlich: es wird zusammen mit den Getränken, also lange vor dem Essen, serviert und schmeckt hervorragend. Anstatt vernünftig auf das Essen zu warten, mampfe ich die ganze Zeit türkisches Brot. Ist das Essen da, bin ich schon satt. Ist die Rechnung bezahlt, geht man auf einen Sprung zum Bäcker nebenan — in der Hoffnung, das soeben gemampfte Brot in großen Mengen erwerben zu können. Man geht irgendwie davon aus, dies sei die Bäckerei, die das Kent beliefert. Falsch, wurde mit einmal vom Bäcker erklärt. Bäckerei und Restaurant würden von unterschiedlichen Firmen betrieben, zwischen ihnen laufe kein Liefervertrag. Aha, gut zu wissen, ein Fladenbrot kann man aber immer gebrauchen. Was Süßes auch, Sättigungsgefühl hin oder her.
Man muss ja fast was kaufen, in dieser optisch so verführerischen Bäckerei: der große Ofen strahlt seine Hitze in den ganzen Raum aus, das Gebäck stapelt sich in der Theke, Sütlac-​Puddings kann ich sowieso kaum widerstehen. An der Wand gegenüber der Theke erinnert ein eingerahmtes Bild an Erdogans Besuch in Wien — mit Abstecher in Ottakring. Ein Premierminister kommt tatsächlich nicht jeden Tag in die Bäckerei.
Früher hieß diese Bäckerei, wenn ich mich richtig erinnere, Kilic und das Personal war freundlich und vor allem gesprächiger als sonst in der Branche. Daran hat sich glücklicherweise nichts geändert. Wenn es zur gebackenen Sache geht: ja, es schmeckt, obwohl der optische Eindruck mehr verspricht, als er halten kann. So geht es mir aber bei den meisten türkischen Bäckereien.