Scala Theater

Scala Theater im fünften Bezirk ist eines der besten Theater Wiens. Jedes Jahr wird eine vielfältige Auswahl von Stücken mit hervorragenden Schauspielern und kreative Inszenierung präsentiert. Das Theater verfügt über alle Annehmlichkeiten eines größeren Theater. Jetzt präsentieren sie das englische Theaterstück über die österreichischen Geschichte — «Oberst Redl — Ein Patriot» (in englischer Sprache — «A Patriot For Me.») Es war sehr gut gehandelt. Scala Theater ist mit Wiener Theaterbesuchern sehr beliebt! Wenn Sie gehen wollen, bitte im Voraus buchen.

Gutes Theater, mag ich sehr, gab auch schon weniger gelungene Inszenierungen, aber auch schon eine ganze Menge guter Aufführungen, ist klein, wirkt gelassen, die Sicht war bisher bei jeder Bühnenvariante sehr gut, die Preise sind moderat, wird Zeit bald wieder mal hinzugehen.

Theater zum fürchten!
Die Stücke sind nicht unbedingt alle zum fürchten, allerdings sind sie zum fürchten gut und extrem innovativ. Die in schwarz — rot gehaltenen Plakate habt ihr sicher schon mal gesehn!
Wenn man das kleine Mittelbühnentheater auf der wiedner Hauptstraße betritt, und den langen Gang zur Guckkastenbühne entlang schreitet, macht sich schon große Vorfreude breit.
Man hat sofort ein gutes Gefühl.
Und das nicht ohne Grund. Hier ist ein Wahnsinniger am Werk, verrückt im positiven Sinn versteht sich. Bruno Max ist ein Meister seiner Kunst. Außergewöhnliche Inszenierungen seien versprochen. Er macht was er will und geht seinen Ganz besonderen Weg.
Offen und Abwechslungsreich. Inspirierend.

Falls jemand fragen sollte. Nein, das ist nicht das Theater von Topsy Küppers, das nämlich Frei Bühne Wieden heißt.
Das Theater Scala befindet sich zwar auf der gleichen Seite aber weiter oberhalb nach der Wr. Wirtschaftskammer Richtung Gürtel fahrend.
Ein Theater das ganz ohne Kultursubventionen auskommt und wenn man sich den großen Theaterraum ansieht, dann fragt man sich wirklich wie die das schaffen. Also einmal vorab ziehe ich meinen Hut!
Die Kartenreservierung ist so einfach und so unkonventionell, sodass man sich beim ersten Mal direkt ein wenig irritiert vorkommt. Man ruft an, es meldet sich der Anrufbeantworter, man gibt seine Wünsche bekannt, sowie die Telefonnummer und wird zurückgerufen. Die Karte bezahlt man am Vorstellungstag vor der Aufführung. Sehr nett und unkompliziert eigentlich.
Das nächste Mal ziehe ich den Hut, wenn ich von einer Aufführung rede. Unglaublich, mit welcher Kreativität und Einfallsreichtum gespielt wird. Da ist er, ich weiß keinen Namen, sorry, der gleich vier Rollen spielt. Und zwar nicht, dass er hinter der Bühne sein Kostüm wechselt, sondern er stellt einfach die Aktentasche zur Seite, setzt einen Hut auf, lässt den Mantel fallen und ist schon ein Schaffner. Das ganze geht auch wieder zurück, wo er vom Schaffner zum Zugreisenden wird. Und das alles in einer Windeseile, dass einem Hören und Sehen vergeht.
Nur vier Leute auf der Bühne, die aber so viel Stimmung rüberbringen, als wäre da das komplette Burgtheaterensemble auf der Bühne. Wie gesagt: Hut ab!
Einziger Wermutstropfen: Ich weiß nicht, welche Temperaturen sonst im Zuschauerraum herrschen, aber das eine Mal war es saukalt. Ab der Pause bin ich im Mantel auf einem Platz gesessen. Da die Aufführung aber wirklich ein Erlebnis an sich war und das Theater über keine Kunstförderungen verfügt, sehe ich darüber hinweg.
Unbedingt hingehen!