Justizpalast

Der Justizpalast wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts im sogenannten Neorenaissancestil erbaut.
Hier befinden sich u.a. der Oberste Gerichtshof, die Oberstaatsanwaltschaft Wien, Oberlandesgericht Wien und die Generalprokuratur.
Die prunkvolle Marmorstatue der Justizia wurde vom Tiroler Bildhauer Emanuel Pendl geschaffen. Sie könnte jederzeit mit den riesigen Statuen am Eingang der Uffizien in Florenz mithalten. Sie ist meines Wissens nach die einzige Statue in der Größe in Österreich.
Die Eingangshalle zählt zu den schönsten aller Prunkbauten in Wien. Eindrucksvoll sind auch die Wappen aller ehemaligen Kronländer Österreichs. Die farben– und formschöné Gestaltung der Säulen, Rundbögen und Kacheln besticht das Auge jedes Besuchers.
Nach dem Justizpalastbrand zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dem Gebäude ein Stockwerk aufgesetzt. 2007 erhielt das Gebäude ein zusätzliches Dachgeschoss, in dem sich das sogenannte Justizcafé befindet. Dieses bietet einen fantastischen Ausblick über den Dächern von Wien.
Auf Besichtigungstour durch Wien, sollte der Justizpalast nicht fehlen.

In «steter Fürsorge für die Bedürfnisse der Rechtspflege und der rechtssuchenden Bevölkerung» ordnete jener Franz Joseph im März 1873 die Grundsteinlegung zum Justizpalast an, der die Stadt wenige Jahre zuvor mit Festungsanlagen bis dahin nicht gekannter Größe einkreisen hatte lassen. Ein zweischneidiges Schwert, möchte man sagen. Wie auch immer. Alle in Wien ansässigen Gerichtsorte sollten also am Ring zusammengefasst werden. Der Oberste Gerichts– und Cassationshof mit Generalprocuratur, das Oberlandesgericht für Nieder– und Oberösterreich sowie Salzburg, das Landesgericht für Civilrechtssachen und das Handelsgericht Wien.
Alexander Wielemans von Monteforte hieß der Architekt des ambitionierten Projekts. 80 mal 100 Meter Fläche und knapp drei Millionen Gulden ließ er östlich des Parlaments im Neurenaissance– und –barockstil verbauen. Zu einem der prunkvollsten Häuser der an prunkvollen Häusern gewiss reichen Ringstraße. Um den heutigen Grete-​Rehor-​Park versetzt steht es da, seine Schaufront dem Stadtzentrum zugewandt. Vierzehn Meter breit die mächtige, von riesenhaften Löwen Emanuel Pendls flankierte Freitreppe, die zum Haupteingang führt. Beeindruckend vor allem aber die zentrale Aula, die ihr folgt. Dreigeschossig, glasgedeckt und wappenverziert präsentiert sie sich, von Pendls überlebensgroß thronender Justitia mit vergoldetem Schwert und Gesetzesbuch bewacht.
Auch sie konnte nicht helfen, als das Bauwerk und mit ihm die drittgrößte juristische Bibliothek Europas am 15. Juli 1927 in Flammen aufging. Die Polizei erhielt Schießbefehl, 89 Personen starben. Eine Gedenktafel im Inneren gedenkt der Opfer, die übrigen Spuren der Geschichte sind verwischt. Nach fünfzehnjähriger Generalsanierung präsentiert sich der Justizpalast seit 2007 in neuer Pracht.
Kaum angekommen, ziehen wir schon wieder von dannen. Die Uhr tickt und das Leben ist kurz. Bedauerlich kurz. Wir wollen die Zeit also nutzen. Er wird uns in guter Erinnerung bleiben, der schöné Justizpalast. Als ein strahlender Glanzpunkt historistischer Baukunst in Wien. Der zehntstrahlendste, befindet unsere kleine Redaktion nach eingehender Beratung. Und gratuliert herzlich.
(Dieser Beitrag ist Teil der Serie «Wo in Wiens mit historistischen Bravourstücken überreich dekorierter Architekturlandschaft finde ich die gelungensten, eindrucksvollsten und überhaupt schönsten historistischen Profanbauten der Stadt?». Nähere Infos und Hintergründe unter
).

Vor ein paar Monaten wurde ich zu einem Casting in den Justizpalast eingeladen.
Schon beim reingehen war ich von dem schönen Bauwerk überwältigt.
Wenn man geradeaus geht kommt man in die riesige glasgedeckte Zentral-​Aula, mit der prunkvollen Haupttreppe und besonders schön, einer Statue der Justitia.
Ich wurde von dort abgeholt und wir fuhren mit dem Aufzug nach oben. (Ich glaube es war der 5. Stock, bin mir aber nicht sicher).
Dort setzten wir uns zunächst auf die wunderschöné Dachterrasse des Gebäudes von der man einen wundervollen Blick auf Wien hat. Man kann sich das gar nicht vorstellen wenn man nicht selbst oben gewesen ist. Wirklich traumhaft.
Nur war es leider ein bisschen windig und man muss verdammt gut auf die Tauben aufpassen.
Der Kaffee war auch hervorragend, aber auch wenn er das nicht gewesen wäre, hätte ich das wegen der herrlichen Aussicht wahrscheinlich gar nicht mitbekommen.