car2go

Grundsätzlich ist der Service nicht schlecht, aber im Verhältnis zu den Mitbewerbern ist Car2go aus meiner Sicht der schlechteste Anbieter in Wien.
Der größte Vorteil ist sicherlich die nahezu flächendeckende Verfügbarkeit von Fahrzeugen.
Der größte Nachteil ist, dass nur Fahrten im innerstädtischen Bereich (Geschäftsgebiet) relativ einfach, wenn auch nicht unbedingt sehr viel kostengünstiger als ein Taxi sind.
Zum Beispiel kostet eine Fahrt mit dem kleinen blauen Mietauto von meiner Wohnung zum CAT ca. 8 Euro. Eine Fahrt mit Über kostet 7 – 8 Euro und eine Fahrt mit dem Taxi 11 – 12 Euro. Wenn ich den Stress zum finden, reservieren und gehen zum nächsten Car2go, dann das fahren und theoretisch auch das Überprüfen des Fahrzeugzustandes und schließlich die oft mühsame Parkplatzsuche einberechne, ist das alles nicht wirklich günstig.
Mit einer zweiten Person oder einem Gepäckstück sind die Grenzen der Machbarkeit schnell erreicht.
Die Umstellung der meisten Fahrzeuge auf den Betrieb mit einer App ist grundsätzlich keine schlechte Idee, wurde aber in der Praxis ziemlich schlecht umgesetzt.
Ohne App geht nichts!
Das funktioniert aber mehr schlecht als recht.
Praxisbeispiel
Gestern bin ich zum Bau Max gefahren, um schnell etwas zu holen. Mit der Straßenbahn hätte ich dafür 20 Minuten pro Richtung gebraucht, daher habe ich ein Car2go benützt, dass zufällig in der Nähe stand. Ich war trotzdem nicht schneller, weil der Zeitgewinn von der App aufgefressen wurde. Vor dem Auto stehend muss man die App starten. Warten bis sie die Wien Karte lädt. Dann reservieren, was erst beim 2. Versuch klappt. Dann Miete starten. Sich auf der Straße zum Display beugen, um von dort einen Code abzulesen. Währenddessen hat sich die App in den Hintergrund verabschiedet, weil ich irgendwo am Display angekommen bin. Neu starten und Code eingeben. Den Passanten und Autofahrern, die einen komisch anschauen, was man da auf der Straße macht, ein unschuldiges Lächeln schenken, während man auf Freigabe und Öffnung wartet. Dafür gibt es jetzt keine Frage nach dem Zustand des Autos mehr. Aber in den Parkmodus konnte ich das Auto am Ende nicht versetzen, weil es im Fahrzeug nur mehr Radio und Navigation gibt und meine App nichts angezeigt hat. Nach 5 Minuten warten im und vor dem Auto habe ich aufgegeben. Irgendwas hat die App verwirrt. Verrechnete Zeit 24 Minuten für 4 km — hier wäre ein Taxi natürlich viel schneller und billiger gewesen.

Es macht einen einfach unabhängig vom eigenen Auto. Hat man was zu besorgen, guckt man einfach in der App nach, wo gerade ein Auto steht und nimmt es sich. Fährt man zu Ikea um kurz was kleines zu kaufen, fährt man einfach los. Und da man gleich wieder reservieren kann, ist es auch kein großes Problem, wenn man das Auto für einen Einkauf irgendwo abstellt. So hat uns der IKEA-​Besuch insgesamt 6 € gekostet. Und vor allem ist man dabei unabhängig von irgendeiner Autovermietung, man muss das Auto (wir wohnen im Geschäftsgebiet) nicht wegfahren. Man meldet es einfach hinter dem Haus ab. Wir sind auch schon mehrmals auf Ausflug mit dem Car2Go gewesen (Wachau und Steiermark), was ganz unproblematisch funktioniert — bis zu 48 Stunden kann man das Auto mieten, dann sollte man aber zurück in Wien sein. Zum Tanken hat man eine Karte im Auto liegen und kann zu allen ÖMV Tankstellen in Österreich damit fahren, zahlen muss man nicht und wenn der Tankfüllstand unter 25% ist, bekommt man sogar Freiminuten gutgeschrieben.
Die Autos werden regelmäßig kontrolliert und gewartet. Natürlich kann es passieren, dass der Vormieter Sauerei hinterlassen hat, das kann man allerdings melden (sollte man auch). Für mich war es erstmal ungewohnt, mit Automatikgetriebe zu fahren, aber das geht. Für Besorgungen in der Innenstadt und kleinere Ausflüge ist dieses Konzept einfach perfekt.

Also bis jetzt kann ich car2go überhaupt keine Empfehlung aussprechen. Mag zwar sein, dass es ganz praktisch ist, in entlegeneren Gebieten schnell einen fahrbaren Untersatz zur Verfügung zu haben. Mag sein, dass es ein innovatives Mobilitätskonzept ist, bla bla bla und so weiter.
Was mich an car2go massiv stört:
Die Smarts sind zum Fahren eine Katastrophe! Die Bremse arbeitet ungenau und spricht sehr plötzlich an, überhaupt fühlt sich die gesamte Pedalerie recht hölzern und indirekt an. Beim Gas hat der Kleine eine laaaaaaaange Denksekunde, bis einmal was vorwärts geht. Im flotten Wiener Straßenverkehr kommt das nicht ganz so gut. Ein User in einem Tesla-​Forum hat das einmal so beschrieben: «Das ist der automobile Coitus interruptus.» (
)
Das Navi ist unter aller Kanone: Zu Beginn der Fahrt ca. 200m «hinten» und die Route wird mehrmals rekalkuliert. Die Folge? Man dreht eine Ehrenrunde die man — der gewiefte Leser wird’s erahnen — mit € 0,31 pro Minute berappen darf.
Zu guter Letzt noch ein Hammer: Die Mietdauer beginnt bereits beim Öffnen. Es gibt keine «grace period» zum Beladen des Fahrzeugs und Einstellen des Sitzes. Wenn man beispielsweise die Einkäufe ins Auto lädt und davor ein Zwerg damit unterwegs war, kann man schon mal 5 Minuten brauchen. Ergebnis: € 1,55 für den Hugo.
Und die geschenkten 20 Minuten für’s Tanken: der beste Witz seit langem. Nutzen hat man davon keinen, denn die Anfahrt zur Tankstelle (man kann zudem nicht zu jeder fahren) dauert auch schon ihre Zeit. Zeit, die man bezahlt. D.h. wenn man das Pech hat, ein car2go mit niedrigem Füllstand zu erwischen, gilt das altbekannte Prinzip: Den letzten beißen die Hunde.
Auch die wenigen Kontakte, die ich mit Mitarbeitern des Unternehmens hatte (im Shop beim Anmelden und mehrmals an der Hotline) waren in erster Linie unfreundlich und wenig hilfsbereit. Dazu kommt, dass das Callcenter-​Personal in einem Einzelfall der deutschen Sprache so wenig mächtig war, dass mein Anliegen nicht wirklich verstanden wurde.
Das muss wirklich nicht sein.
Aber es gibt auch positive Seiten an der ganzen Sache, siehe u.a. mein Vorredner Robert. Die Dinger sind praktisch immer verfügbar, speziell in der Innenstadt. Störend zwar, dass das Geschäftsgebiet so klein ist, aber gut, für Fahrten nach «weiter draußen» sind die Autos eh nicht gedacht.

Ja das ist richtig der erste Anmeldevorgang sprich die Registrierung für die Mitgliedskarte ist sehr kompliziert anstellen am Schalter (der mit 2 Mitarbeitern besetzt ist) einer geht weg die Kollegin bleibt ziemlich lange allein und muß mit 4 wartenden Kunden fertig werden.
Endlich komme ich dran Ah zuerst online registrieren (konnte mir in den 10 Min. Wartzeit niemand sagen ?).
Gut wieder warten auf den PC im Shop um mich online zu regestrieren.
Nach 5 Min. darf ich tippen. Welches Passwort/​Benutzername/​Pincode man verwenden darf oder soll wird kurz beschrieben aber nicht genau nach einer weile herumprobieren muß ich doch 2x nachfragen bei einer Dame die wie mir schien an einem PC saß der eigentlich für die Kundenregestrierung vorgesehen war.
Während ich meine Einträge fertig machte waren auf einmal 5 Mitarbeiter von car2go im Raum (wo waren die vorher versteckt?). Inzwischen hat sich auch der shop mit Kunden gefüllt, nun wurde verlaubart man möge sich zuerst online regestrieren (na geht doch). Nach ca. 15min. Wartezeit war ich nun endlich an der Reihe. Die eigentliche Ausstellung der Mitgliedskarte ging flott. Nun wieder 10 min. warten auf die Erklärung der Fahrzeugbedienung, welche sehr gut gezeigt wurde (trotz Dunkelheit und vieler Leute).
In Endeffekt war ich über 1 Stunde im Shop bis alles erledigt war ja doch sehr aufwendig.
Wenn das ein Projekt von Daimler sein soll hätte ich mir schon mehr Kundenorientierung erwartet.

Nette, unkomplizierte Menschen die für eine tolle Sache arbeiten, wie ich meine…

Super Modell für Leute ohne Auto in der Stadt. In Wien sind mittlerweile 500 Smarts unterwegs. Die Preise sind so kalkuliert, dass man mit car2go zwar etwas teurer fährt, als mit den Öffis, aber billiger ist als mit dem Taxi!
0,29EUR die Minute
Schade, dass man für jede Stadt, in der es c2g gibt eine eigene Anmeldung braucht. Ich bin oft in Hamburg und fände es prima, könnte ich dort mit meiner Wiener c2g-​Karte buchen!!! Da besteht Verbesserungsbedarf!
Alles in allem eine Super Marketingaktion von Mercedes-​Benz, um die Smarts zu promoten! Die stehen nämlich hinter c2g
Eine klassische Win/​Win Situation für alle beteiligten! Nur nicht für die Öffis. :-(

das ist eine geniale geschäftsidee:
ein kurzer blick aufs smartphone, wo das nächste fahrzeug steht und gleich reservieren. innerhalb 1 minute startbereit, die autos sind topausgestattet (navi!). der preis ist äußerst günstig (0.29/min). einziger nachteil ist eigentlich, das das konzept attraktiver als der öffentliche nahverkehr ist.