Museum im Schloß

Ein sehr schoener Ort. Viele tolle Kunstgegenstaende und sonstige Objekte aus vergangener Zeit. Besonders ansprechend fand ich die Sammlung barocker Kupferstiche. Ausgezeichnete Lokalitaet. Vielseitig, hell und es riecht auch gut, was ja sonst bei aelteren Gebaeuden eher nicht so der Fall ist. Aber ist ja alles schoen hergerichtet, die Tueren schliessen nur nicht ganz gut im Toilettenbereich. Hat aber den Gesamteindruck meines Besuches nicht gestoert.

Eigentlich wird dies die Bewertung eines Ortes und eines Events, wobei die Räumlichkeiten zwar entscheidend, aber für die Gesamtwertung von minderer Bedeutung sind.
Am vergangenen Wochenende kamen meine Freundin und ich mehr oder weniger durch Zufall in den Genuss einer ganz besonderen Führung durch das Museum im Wolfenbüttler Herzogs-​Schloss. Hier gab Monsieur Frederic Guillaume de La Marche sein Stelldichein und führte persönlich durch die privaten Gemächer seiner Durchlaucht.
Eine ¾ Stunde führt der herzögliche Tanzmeister die Besucher durch die fünf großen, historisch eingerichteten Räume des Museums und plaudert dabei fröhlich aus dem Nähkästchen. Dabei wird stets das hoch verehrte Publico mit einbezogen, wird in hochmittelalterlicher Ettikette geschult und mit den Meinungen eines gestandenen Mannes von Damals über die heutigen Gepflogenheiten konfrontiert. Es werden Sitten und Gebräuche der Herzogszeit erläutert und die Räumlichkeiten mal auf eine andere Art erklärt. Selbige sind nämlich schnell erklärt:
Es gibt 5 oder 6 Räume im Museum (oder soviele habe ich bei der Führung zumindest entdecken können). Diese sind in historischer Weise eingerichtet und präsentieren sich im pompös barrocken (?) Stil. Beginnend mit dem Antichambre, welches man früher nutzte, um zu antichambrieren (AHA!!!), setzt man seinen Weg durch den Audienzraum und das Bettenzimmer fort. Es folgt der Salon, in welchem man zu schreiten, nicht zu latschen pflegte. Letztlich erreicht man den Speisesaal in welchem ein reichgedeckter Tisch, die Essgewohnheiten a la francaise darstellt.
Diese monatliche Erlebnisführung ist nur weiterzuempfehlen. Das gilt für Besucher der Stadt wie für Alteingesessene, junge und alte. Selbst Kulturmuffel sollten hierbei reichlich Spaß haben.
Da ich mich immer darüber freue, wenn Wolfenbüttel, seiner Seele angemessen ausdruck verleiht, gibt es für das Museum mit der Führung des Tanzmeisters die volle Punktzahl.

Durchaus eine sehenswerte Sache. Teilweise gibt es Führungen, die als AG von Schülern einer Wolfenbütteler Schule durchgeführt werden. Das macht es auch für die eigenen Kinder interessanter.
Ein netter Einblick in alte Zeiten.
Und das für relativ kleines Geld!