Mariendom

Der Mariendom in Neviges (auch «Gottesbunker» genannt) ist aus meiner Sicht eines der interessantesten Kirchengebäude Deutschlands: Von außen kaum als Dom zu erkennen — kantige Betonflächen, grau und irgendwo zwischen Bunkeranlage und gestrandetem Riesen-​Tarnkappenbomber. Innen hingegen dank weniger Lichtschächte und einzelner farbiger Fenster wirkt er besonders zur Weihnachtszeit irgendwie ursprünglich und gemütlich. Wie eine urzeitliche Höhle mitten in der Stadt.
Obwohl ich kein großer Kirchgänger bin, schaffe ich es einmal jährlich mit der Familie den Dom zu besuchen und ein paar Kerzen anzuzünden.

Ein unglaubliches Gebäude!
Mein Tipp an alle, die Weihnachtsmesse im Mariendom feiern! Unglaublich schön, und 100% Stimmungsvoll!

Aus meiner Sicht eines der hässlichsten Kirchenbauwerke Deutschlands. Ein Betonklotz aus den 60igern. Auch die Nebengebäude (Pilgersaal) usw. alles grauer Beton. Und das kam so:
Für den neuen Dom gab es in den 60igern einen Architekten-​Wettbewerb. Entscheider war damals der Kölner Kardinal Frings. Der konnte aber sehr schlecht sehen und hat sich die Entwürfe als Modell bauen lassen, um sie dann abzutasten.
Ihm gefiel dann der Beton-​Entwurf, dessen Gestalter (Prof. Böhm) aber nicht der Gewinner des Ausschreibungswettbewerbes war. Also wurde, nach guter alter katholischer Manier, eine neue Ausschreibung mit neuen Bedingungen gemacht, damit Böhm gewinnen konnte. Und so entstand dieser unglückliche Betonbau.
Da die katholische Kirche ja nicht zu denen gehört, die Fehler auch mal eingestehen, wird diese architektonische Groß-​Sünde bis heute als segensreich deklariert und viele Gläubige übernehmen diese Sichtweise. Ich nicht!
In 1953 kamen noch 300.000 Pilger nach Velbert. Nach und nach wurden es immer weniger. Ich hoffe, dass bald viele Architekturstudenten/​innen dorthin pilgern, damit die sehen und lernen, wie man es besser NICHT macht.
Außen hässlich, innen bedrohlich und dunkel. Eher ein Vorhof zur Hölle, als eine Station ins Himmelreich.
Die zwei Sterne, die ich vergebe, beziehen sich auf die Kirchenarbeit der Franziskaner-​Mönche, die sich in diesem potthässlichen Umfeld fürs Gemeinwohl engagieren.

Ende der 60er Jahre wurde dieser Dom, der nach dem Kölner Dom zu den grössten Kirchen Deutschlands zählt, unter Prof. Gottfried Böhm erbaut. Jährlich wird dieses Gotteshaus von 200 000 Pilgern besucht. Außerdem reisen Architekturliebhaber an, um diesen Bau aus Beton mit Zeltförmigen Dach zu bewundern. (Siehe Foto unten) Besonders schön sind auch die Fenster anzusehen, besonders das Rosenfenster. Da in diesem Dom eine tolle Akustik herrscht, finden sehr viele Chorkonzerte, auch mit Russischen Chören statt, die grandios sind. Besonders in der Adventszeit. Man hat im Jahre 2010 für 250 000 EUR eine gewaltige Stockmann Orgel aus einer Hildesheimer Kirche erworben, diese wurde für den Dom umgebaut. Neu hätte eine Orgel dieser Art mehr als 600 000 EUR gekostet. (Siehe Foto unten) Diese wurde 2010 eingebaut und danach feierlich geweiht. Nun soll des besseren Klanges wegen diese Orgel mit einem Klarinettenregister erweitert werden, welches 17 000 EUR kostet. Dafür soll am 22.4.2012 ein grosses Benefiz Konzert stattfinden, dessen Einnahmen von den 10 EUR pro Ticket fliessen komplett in die Neuanschaffung des Klarinettenregisters. Nach Einbau des Registers sollen 2012 noch 5 weitere hochwertige Konzerte mit Chören und Solisten stattfinden. Wer die Gelegenheit hat, sollte mal an einem Konzert teilnehmen, denn die Akustik sorgt für ein tolles Musik Feeling

Dieser Dom gehört wohl zu den eher außergewöhnlichen. Von außen erinnert er mit seinen Spitzen und Kanten eher an etwas anderes als an einen christlichen Wallfahrtsort. Und allein deswegen ist er schon einen Besuch wert.
Von Innen ist er allerdings alles andere als eine kalte Betonwand. Wie Maurice schon geschrieben hat ist gerade das Lichterspiel der Fenster sehenswert.
Ob man allerdings deswegen einen langen Weg auf sich nimmt muss jeder selber wissen. Ich bin kein Kirchgänger und würde es nicht machen… .
Nachdem man den Dom besucht hat kann man noch durch die sehr kleine aber feine Altstadt von Neviges laufen. Sehr schön und gemütlich.

Maria, Königin des Friedens, der Wallfahrtsdom in Neviges wurde am 23.05.1968 seiner Bestimmung übergeben und bietet 7000 Pilgern Platz. Der Dom gilt als einer der architektonischen Höhepunkte im Schaffen Gottfried Böhms. Er besteht aus Beton und wird jährlich von hunderttausenden Pilgern besucht. Die Nevigeser Wallfahrt ist die älteste nördlich der Alpen zur Verehrung der unbefleckten Empfängnis Mariens. Am 23.09.1978 besuchten der Primas von Polen, Kardinal Stefan Wyszynski, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Joseph Höffner und der Kardinal Karol Wojtyla die Wallfahrtskirche. Wojtyla wurde wenige Tage später zum Papst gewählt. Im Innern des Doms befindet sich das Hardenberger Gnadenbild, auf dem Maria dargestellt ist. Als in Dorsten Pater Antonius Schirley vom Franziskanerkloster vor dem Marienbild betete, hörte er die Worte Bring mich nach dem Hardenberg, dort will ich verehrt sein. Auch soll es Weissagungen über Krankenheilungen gegeben haben. Darauf wurde das Bild nach Hardenberg in Neviges geschickt. Die Wallfahrt zu dem Marienbild begründetet am 25. Oktober 1681 Ferdinand von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn und Münster, als er nach Neviges kam, um für seine Genesung zu danken.
Besuchen Sie unbedingt den Dom bei Sonnenschein. Dann kommen die wunderbaren Fenster erst richtig zur Geltung. Erhebend!