Schicksalsbrunnen

Der Brunnen ist ganz schön mit seinen Verzierungen, aber es sollte drauf geachtet werden, dass so etwas Schönes nicht der Witterung zum Opfer fällt. Ich bin mal gespannt, wie sich mein Schicksal entwickeln wird :)

Trauriges Künstlerschicksal inspiriert zu schönem Brunnen
Der weiße Schicksalsbrunnen von Donndorf ist einer der unspektatuläreren, aber sehr schönen Brunnen und befindet sich im Oberen Schloßgarten.
Donndorf schuf den Brunnen zum Gedenken an die von ihm verehrte Opernsängerin Anna Sutter. Die Arme wurde nämlich von einem früheren Liebhaber ermordet. Der Brunnen wurde 1914 am Künstlereingang der damaligen Württembergischen Staatsoper erbaut und in den Sechzigern auf die andere Seite des Gebäudes an seinen heutigen Standort zwischen Oper und Schauspiel versetzt. Er ist von Mai bis Mitte September in Betrieb.
Bilder wurden ja schon von einem Vorposter eingestellt, auch eine Beschreibung. Es ist ein Ort, an dem man sehr gut nachdenken kann und die schönen Figuren, die Freud und Leid eines Paares darstellen, sind des genaue Anschauen wohl wert.
Und der Spruch auf dem Brunnen…
AUS DES SCHICKSALS DUNKLER QUELLE RINNT DAS WECHSELVOLLE LOS
HEUTE STEHST DU FEST UND GROSS, MORGEN WANKST DU AUF DER WELLE
… ist zwar kein Meisterwerk der Dichtkunst, lässt einen aber mal kurz zusammenschauern.
Nachsatz: auf mehrmalige Fragen, Näheres zu Frau Sutter:
Die Sängerin war an sich überhaupt keine Schönheit aber wohl ein ganz heißer Feger, der nun überhaupt nichts anbrennen ließ. Ab 1893 hatte sie ein festes Engagement am Stuttgarter Hoftheater. Neben ihrer Sangeskunst sorgten auch diverse Liebesaffären für Schlagzeilen. Sie hatte zwei uneheliche Kinder von dem Freiherrn von Entress-​Fürsteneck und dem Hofkapellmeister Hugo Reichenberger. Ihre Affäre mit dem nächsten Hofkapellmeister, Aloys Obrist, wurde ihr zum Verhängnis: sie schickte ihn nach zwei Jahren in die Wüste und er erschoß daraufhin sie und sich.

Der Schicksalsbrunnen in Stuttgart ist einer meiner Lieblingsbrunnen. Er befindet sich im Oberen Schlossgarten direkt vor dem Stuttgarter Staatstheater. Der Stuttgarter Bildhauer Karl Donndorf erbaute den Brunnen 1914 im Jugendstil.
Der Standpunkt des Brunnens ist nicht gerade auffällig. Vermutlich wissen nicht viele den Namen des Brunnens, noch weniger die Details die er zeigt. Dabei besitzt er meiner Meinung nach so viel Aussagekraft und stellt das worum es geht — nämlich das Schicksal — wundervoll dar.
Der Brunnen ist ist ein Halbrund, an dessen Enden sich zwei Paare befinden. Auf der einen Seite ein glückliches Paar und auf der anderen Seite ein trauriges Paar. Die verschiedenen Emotionen werden durch die Haltung schön eingefangen. In der Mitte des Bogens sitzt die Schicksalsgöttin. Sie hat iher Arme weit ausgestreckt, die Hände sind allerdings verschlossen. Denn das Schicksal der Menschen bleibt verborgen.
(Siehe Foto unten) Inschrift: Aus des Schicksals dunkler Quelle — Rinnt das wechselvolle Los — Heute stehst du fest und groß — Morgen wankst du auf der Welle
Auch wenn der Brunnen inzwischen einige wenige witterungsbedingte Schäden genommen hat, fasziniert er mich noch immer und ich bleibe gerne davor stehen und betrachte die Figuren. Fotografiert habe ich den Brunnen sicherlich auch schon mal, die Bilder habe ich im Moment aber nicht zur Hand
Update: … und jetzt habe ich auch einige Bilder hochgeladen.
Der Link (
) führt zu einem weiteren Foto und einer Beschreibung. Noch besser ist es natürlich, man schaut selbst einmal vorbei, wenn es möglich ist (immerhin ist der Weg vom Hauptbahnhof ja kurz).