Roller & MotorradBox

ACHTUNG! VOR DIESER WERKSTATT KANN ICH NUR EINDRINGLICH WARNEN!
Ich hätte es eigentlich bereits zu Beginn ahnen müssen, war mir doch sofort aufgefallen, dass dort hunderte von Kundenroller, fast wie auf einem Schrottplatz, dicht an dicht gedrängt, auf einem schmalen Streifen zwischen Werkstatt und Mauer standen.
Gelockt vom angeblich so günstigen Stundensatz, hatte ich mich dennoch dazu hinreißen lassen, meinen Roller dort instandsetzen zu lassen.
Doch nicht nur, dass mich die Wiederinstandsetzung meines Rollers am Ende mit fast 1.000,00 EUR sehr teuer zu stehen kam, obwohl kaum etwas daran gemacht wurde. Man ließ ihn dort über vier Wochen allen Witterungsbedingungen schutzlos ausgesetzt, unter freiem Himmel im Regen stehen, so dass Auspuff und Ständer hinterher komplett verrostet waren, was seitens der Werkstatt am Ende als harmloser Flugrost abgetan wurde.
Der Auspuff wäre eh «zu» und müsse runter, hieß es.
Dabei hatte ich sowohl den Chef, als auch dessen Mechaniker vor der Übergabe noch einmal nachdrücklich gebeten, die im Helmfach befindliche Persenning und den Sattelüberzug zu verwenden, für den Fall, dass sie planen sollten, den Roller im Freien auf dem Hof stehen zu lassen. Man entgegnete mir daraufhin nur: «Nein, wir haben ja ein großes Zelt, da stellen wir ihn dann einfach unter.»
Das vermeintlich große Zelt war mir dann auch erst bei der Abholung aufgefallen, dabei handelte es sich um den eigentlichen Verkaufsraum.
Als ich dann am Tag der Abholung erneut fragte, ob sie den Roller während der gesamten Zeit im Zelt stehen hatten, entgegnete man mir nur lapidar: «Nein, darin stehen auch nur die Neufahrzeuge, dafür hätten wir hier ja auch keinen Platz!»
Daraufhin hatte es mir dann schier die Sprache verschlagen, ich war außer mir vor Wut. Doch als ich dann die Rechnung präsentiert bekam und den verrosteten Auspuff sah, dachte ich, ich wäre im falschen Film.
Auch über die fälligen Reparaturen war man sich offenbar erst nicht wirklich im Klaren.
Erst sagte man mir, die Simmerringe seien undicht, was sich am Schluss glücklicherweise nicht bewahrheitete, dann hieß es die Wasserpumpenklappe müsse ausgetauscht werden, da sie nicht mehr richtig schließen würde — dieser Posten befand sich am Ende überhaupt nicht auf der Rechnung. Dann wurde behauptet, dass die Unterseite irgendwie zugeschweißt wäre und es schlimmstenfalls sein könnte, dass der ganze Motor mit Öl vollgelaufen wäre. Um dies auszuschließen müssten sie das öffnen. Hinterher stellte sich dann heraus, dass der Motor völlig sauber und trocken war. Der Vorbesitzer hatte damit lediglich die Unterseite abgedichtet, was hinterher sogar als äußerst durchdacht gelobt wurde.
Dann hieß es weiter, der Vergaserzulauf wäre defekt und müsse erneuert werden, das war auch so und wurde korrekt gemacht, am Ende kam sogar noch ein kompletter Zylindersatz hinzu. Kurzer Rede langer Sinn, es wurde viel geredet, was alles gemacht werden müsse, ohne dass am Ende wirklich viel gemacht wurde. Dennoch kam man dann offenbar auf stolze 9,5 Arbeitsstunden, bei einem 50er Roller — allein das schlägt schon jedem Fass den Boden aus!
Bis auf weiteres war ich mit den Arbeiten selbst anfangs sogar relativ zufrieden, absolut inakzeptabel sind für mich hingegen Reparaturkosten von fast 1.000,00 EUR, ein verrosteter Auspuff-​, respektive eines verrosteten Hauptständers und ein offenkundig nach wie vor defekter Tacho, inkl. der traurigen Tatsache, dass der Roller während der gesamten vier Wochen ungeschützt im Regen auf dem Hof stand.
Doch um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen — sämtliche Verkleidungsteile, die vom Unfall her unversehrt geblieben waren, wiesen nach der Reparatur ebenfalls Risse auf — sprich die Unterbodenverkleidung (beidseitig). Die Lenkerverkleidung war zwar schon angerissen, dennoch nicht ganz durch. Auf der Rückfahrt lösten sich bereits Teile aus der Lenkerverkleidung, nachdem man bei der Montage offenbar nicht besonders rücksichtsvoll damit umgegangen war.
Bei der zweiten Werkstatt stellte sich dann auch heraus, wieso der Tacho schon wieder defekt ist. Offenbar handelte es sich bei der verbauten Tachowelle, um eine alte, defekte Tachowelle. Wie sich heute weiter herausstellte, ist auch der Tachoantrieb kaputt und muss ausgetauscht werden — Kostenpunkt weitere 66,00 EUR.
Auf der ganzen Linie nichts als Pfusch, dafür aber eine horrende Rechnung!
Die komplette Wekstatt-​Oddysee kann man hier nachlesen: