Hotel Lamm

Wer wirklich nur übernachten will, ist im Hotel Lamm gut aufgehoben, wer ein bisschen Luxus oder was modernes will ist hier sicherlich falsch.
Ich war mit meinen Eltern für 2 Übernachtungen dort. Ich war überrascht, dass das Hotel sogar zur Wasenzeit noch Zimmer frei hatte, also buchte ich dort, alles bequem per Mail. Bei der Ankunft suchte man erstmal einen Parkplatz, was (wie im Rest von Stuttgart auch) einer Lotterie glich. Es gäbe alternativ einen Parkplatz und ein Parkhaus für die Mineralbäder gleich gegenüber, aber dort würde ein Tagesticket für 24h gute 25EUR kosten. Zum Glück fanden wir einen Parkplatz.
Von außen sieht man noch die Fassade eines Chinarestaurantes, welches aber den Betrieb eingestellt hat. Zum Hotel selbst kommt man über den Seiteneingang. Eben jene Chinesen, welche vorher das Restaurant geführt haben, sind nun Betreiber des Hotels. Deren Deutschkenntnisse sind aber sehr gut
Beim Einchecken konnte ich mit Kreditkarte bezahlen, EC-​Karte oder bar wäre auch möglich gewesen.
Über die Treppe geht es zu den Zimmern. Mein Vater und ich teilten uns ein Doppelzimmer mit Bad (das Doppelbett wurde von der Wirtin in zwei Einzelbetten auseinander gestellt), meine Mutter nahm ein Einzelzimmer mit Bad. Beide Kategorien kann man auch günstiger buchen, wenn man sich mit einem Etagen-​WC/​Bad zufrieden gibt. Diese haben wir flüchtig angesehen. Sie waren zwar nicht modern, aber sauber.
Das Einzelzimmer war durch das Badezimmer wirklich sehr klein, es gab ein Bett mit Nachttisch, einen kleinen Schreibtisch mit Sitzgelegenheit und eine kleine Garderobe. Mehr passte in das Zimmer auch nicht rein. Im Doppelzimmer gab es etwas mehr Platz, Ausstattung war identisch. In beiden Zimmern gab es einen Fernseher mit Sat-​Receiver und WLAN, beides ohne Aufpreis. Sauber waren die Zimmer wirklich, die Betten wurden auch täglich frisch gemacht. Etwas witzig waren die Badezimmer, welche wohl nachträglich eingebaute Fertigblocknasszellen aus China sind. Die Tür liegt 2 Stufen höher (nachts ohne Licht echt gewöhnungsbedürftig, also aufpassen!), im Badezimmer erinnert es ein bisschen nach Camping-​Badezimmer. Kleine Toilette (kein Plastik und auch kein Chemieklo, sondern Keramik), kleines Waschbecken, dünne Dusche, immerhin mit kostenlosem Fön. Handtücher wurden auch stets gewechselt, auch das Bad war wirklich sauber.
Nach dem Einchecken wollten wir dann etwas unternehmen. Die Stadtbahnhaltestelle Mineralbäder liegt in Sichtweite des Hotels, dort fährt alle paar Minuten eine Bahn in die City oder stadtauswärts, in 10 Minuten ist man am Hauptbahnhof und in der City. Man kann aber auch zu Fuß durch den Schlossgarten laufen. Im direkten Umfeld gibt es noch die Mineralbäder zum Schwimmen und für Wellness, zum Cannstatter Wasen (Volksfest!) läuft man keine 5 Minuten. Das das Restaurant leider nicht mehr öffnen wird gibt es nebenan ein kleines Bistro für etwas zu essen oder etwas zu trinken, auch ein anderer Gasthof liegt fast nebenan. Einen Bäcker habe ich in der Nähe leider nicht gefunden. Frühstück ist jedoch im Übernachtungspreis schon enthalten und beinhaltet eine durchschnittliches Frühstücksbüffet mit Brötchen, Kaffee, Tee, Eiern, Aufschnitt, Müsli, usw. Es wurde immer gut nachgefüllt, die Wirte gaben sich wirklich große Mühe ihre Kunden zufrieden zu stellen. Man muss sich halt im klaren darüber sein, dass dies kein modernes Hotel einer Kette wie Etap oder Motel1 ist.
Einziger wirklicher Kritikpunkt: In den Zimmern ist es sehr hellhörig, gerade nachts. Bis um Mitternacht und morgens ab halb 6 hört man die nahen Stadtbahnen und in dem eigentlich ruhigen Gebiet ist auf der Straße trotzdem viel Autoverkehr und beim Volksfest laufen auch gern mal ein paar Betrunkene laut schreiend die Straße hinab. Die Wände zu den anderen Zimmern sind auch nicht wirklich dick, man kann deutlich den Fernseher der Nachbarzimmer mithören oder wenn jemand im Nebenzimmer duscht oder die Toilette benutzt. Ohropax sind sehr zu empfehlen!
Zudem funktionierte der Receiver im Zimmer meiner Mutter nicht immer oder lieferte ein miserables Bild oder zerhackten Ton.
Da ich jetzt weiß, dass ich Ohropax benötige, kann ich mir gut vorstellen, dort wieder zu übernachten.