Fährhof

Die sehr fleischlastige Speisekarte bietet eine überschaubare Auswahl. Die Gerichte kommen in ordentlicher Quantität und Qualität daher. Speziell die Desserts sind einen Versuch wert! Zum Lokal: Die Einrichtung ist, der Region entsprechend, eher rustikal eingerichtet.

Wir hatten einige Tage vorher einen Tisch reserviert und hatten angemeldet, dass wir Steaks essen wollten. Als wir abends erschienen, sagte man uns nach einer knappen Begrüßung, dass Steaks leider nicht mehr verfügbar sein. Wir mussten mehrfach der Bedienung signalisieren, dass wir etwas bestellen/​erfragen wollten. Die Bedienung war auffallend unfreundlich und wiederholte auf ein freundlich fragendes Hallo nachäffend Hallo. Wir bestellten schließlich Medaillons und Rotwein. Die Medaillons waren nicht überragend bzw. eher trocken und der Wein zu langweilig neben dem Fleischgericht. Kein ausgebildetes Personal. Die Situation war sehr befangen! Wir waren hier nicht willkommen! Schade, ich kannte den Wirt aus seinem früheren Lokal in Sottrum. Wir hätten das Restaurant besser gleich zu beginn verlassen sollen, hatten uns aber sehr auf den Abend gefreut. Wir hatten uns dann letztendlich beeilt, das Restaurant zu verlassen und haben den Abend im benachbarten Rotenburg dennoch schön ausklingen lassen. Meiner Freundin wurde bei einem Wochen davorliegenden Besuch auf konkrete Nachfrage für vegetarische Beilagen Pfifferlinge mit (Speckresten) gereicht. Wir werden in dem Restaurant erst wieder einkehren, wenn ein neuer Gastronom sich entsprechend um seine Gäste bemüht. Dies ist besonders schade, da die Lage und Umgebung sehr schön ist und es in der mittelbaren Sottrumer Umgebung keine allzu große Auswahl an überdurchschnittlichen Restaurants gibt.

Gestern war Kinderfrei — da ist schön Essen gehen natürlich Pflicht. Nachdem ich schon viel Gutes über diesen Gasthof gehört hatte und wir eh in der Gegend waren, sind wir also Samstag Abend zum ersten Mal dort eingekehrt.
Der Gasthof liegt schön abgelegen mitten in der nach Wald duftenden Natur. Der große Garten ist sehr gemütlich und vor allem ist sehr viel Platz — die Tische stehen schön weit auseinander und es gibt auch abgelegene Nischen — schön für das gemütliche Techtemechtenessen a deux. Allerdings muss man in versteckter Lage auch ein wenig längere Wartezeiten in Kauf nehmen, bis man entdeckt wird.
Die Bedienung ist sehr sympatisch und freundlich — ich liebe es, wenn ich von Menschen bedient werde, die offenbar Spaß an ihrem Job haben.
Das Essen ist fantastisch — die Tomatensuppe mit Crouchons als Vorspeise war ebenso perfekt wie der Pannfisch — drei gebratene Fischfilets unterschiedlicher Sorte (Lachs, Zander und Scholle, glaube ich — auf einer unglaublich leckeren Senfsauce; dazu gab es einen knackfrischen Salat. Für alle die, die Kinder haben oder Frittenfanatiker sind: Auch die Pommes waren perfekt frittiert und gewürzt.
Ebenso empfehlenswert das Hähnchengeschnetzelte meiner Erstbesten Hälfte in einer leichten Rahm-​Joghurt-​Sauce mit Kaiseschoten.
Einzige Kritikpunkte: Mayonaise gehört in guten Restaurants in kleine silberne Schüsseln und nicht in einer Homann-​Plastikflasche auf den Tisch gestellt. Das passte wirklich gar nicht zum ansonsten perfekten Essen. Dafür war das Alsterwasser aber perfekt. Auch als Biergarten ist der Gasthof also eine absolute Empfehlung wert.
Die Preise: Für die Provinz nicht billig, aber absolut fair — ca, 15 Euro für ein ordentliches Hauptgericht, das vollends sättigt, sind wirklich ok.
Ein Tipp: Von der A1 aus ist der Gasthof in ca. 10 Minuten zu erreichen — Abfahrt Posthausen (wenn man Richtung Hamburg unterwegs ist) oder Abfahrt Stuckenborstel (wenn man Richtung Bremen fährt). Also auch als Pausengasthof wärmstens zu empfehlen!