Jazzclub 1502 Alluvium e.V.

Äh, ja. Die Informationen der Alluvium-​Webseite sind zwar hübsch, aber nicht besonders aktuell. Das Alluvium hatte Räumlichkeiten, hat sie aber nicht mehr und deshalb derzeit das Alluvium woanders.
Das wird sich in absehbarer Zeit –trotz 50-​jährigem Jubiläum– auch nicht ändern. Schade eingentlich, weil das Alluvium durchaus einmal ein ernsthaft anzusteuernder Ort war, der Oldenburg kulturell extrem bereichert hat.
Zumindest regional legendäre Partyreihen wie die New Forms oder Anno Tobak auch die Sexy Beats haben die elektronische Musik der Neunziger in OL auch im Clubkontext etabliert. Auch abseitige Konzerte unter dem Namen Musik für taube Ohren hatten hier ein Publikum. Was in einer Stadt, in der Irish-​Folk-​Bands als avantgardistische Publikumsrenner gelten, eine beachtliche Leistung ist.
Das große Aber: das war einmal. Heute ist das Alluvium ein Schatten seiner selbst, das eher durch die Veranstaltung schaler Weltmusiknächte (das sind die Abende, an denen barfüßige PädagogInnen Walle-​Walle tanzen) und seltenst durch Jazz oder Artverwandtes.

Der Ort für Jazz in Oldenburg — der Verein der 1958 im Keller des Degode-​Haus (das älteste Haus Oldenburgs — gebaut 1502) gegründet wurde hat viele Veranstaltungsräume gesehen. Lange war er in der Zeughausstraße in der Berufsschule zu finden und ist jetzt, seit 2003 in der Huntestraße gelandet.
Internationale Größen und Pioniere des Jazz fanden den Weg ins Alluvium, unter ihnen Carla Bley, Dave Pike Set, Michael Sagmeister und Peter Brötzmann.
Das Alluvium muss aber mit der Zeit gehen und bietet so unterschiedliche Programme an:
Musikabend — Die Party:
Eine alte Alluvium-​Tradition: Einmal im Monat findet der Musikabend statt, der vierteljährlich durch das After-​Eight-​Varieté sowie gelegentlichen Variationen zu z.B. Soulfood– oder 68er/​70er-​Partys bereichert wird.
Local Players:
In dieser Reihe stellen sich bekannte und unbekanntere Gruppen aus Oldenburg und Umgebung dem aufgeschlossenen Alluviumpublikum vor. Künstler im letzten Jahr:
z.B. insanity5, Blue Valentine und Die Fiesen Friesen
Session:
Jeden Monat finden sich Musiker und Musikerinnen zusammen, um gemeinsam zu improvisieren und den Ursprüngen der Jazzkultur neues Leben einzuhauchen. Die musikalische Offenheit findet sich im Namen wieder: Open Minds ist das Motto.
Weltmusik:
Oldenburg als Stadt internationaler Begegnungen: Bei den Weltmusiknächten wird Musik aus verschiedenen Kulturen live dargeboten, danach zu tanzbaren Rhythmen aus dem globalen Dorf gemeinsam gefeiert.
New Forms:
Das Credo dieser Veranstaltung lautet: Verwandeln wir das Alluvium in eine gemütliche Lounge, in der zu NuJazz, anspruchsvoller elektronischer Musik und Jazz– oder Soulklassikern getanzt wird.
Poetry Slam:
Bei dieser Literaturreihe messen sich Nachwuchsliteraten in einem auch für das Publikum offenen Wettbewerb. Ferner stellt ein Gast aus der neuen deutschen Literaturszene seine/​ihre Texte einem größeren Hörerkreis vor.