Rochus Friedhof

rote Rose auf dem Rochus Friedhof

(Siehe Foto unten) Der Rochusfriedhof im Juni 2010
Im Gefolge der Pestepidemie der Jahre 1517 und 1518 wurden die Friedhöfe in unmittelbarer Nähe der beiden großen Altstadtkirchen, St. Lorenz und St. Sebald, aufgelassen um die Pesttoten aus hygienischen Gründen vor den Stadttoren beizusetzen. Während der Friedhof von St. Sebald auf den ehemaligen Friedhof (schon im 10./11. Jahrhundert angelegt) des alten, westlich der Stadtmauern gelegenen Dörfchens Johannis umverlegt wurde, musste für die Beisetzung der Pesttoten der Lorenzer Seite 1518 in der Nähe des damaligen Dorfes Gostenhof ein neuer Friedhof angelegt werden. Der im Jahr 1518 mit einer Sandsteinmauer eingefriedete Friedhof wurde am 21. März 1519 eingeweiht. In den Jahren 1520 und 1521 wurde von der Patrizierfamilie Imhoff eine Kapelle für den Pest– und Familienheiligen Rochus errichtet. Diese Rochuskapelle wurde von Hans Beheim dem Älteren geplant und seinem Sohn Paulus Behaim umgesetzt und stellt den letzten gotischen Kirchenbau der Stadt kurz vor der Reformation dar. Sie birgt in ihrem Inneren eine kleine Schatzkammer sakraler Kunst wie zum Beispiel kunstvolle, von Albrecht Dürer entworfene Glasfenster oder den Hauptaltar des Dürer-​Schülers Wolf Traut, die geschnitzten Figuren im Rosenkranz-​Altar und die Flügelmalereien des Augsburgers Johann Burgkmaier von 1522.
(Siehe Foto unten) Die Rochuskapelle, welche seit 1528 der Handels– und Patrizierfamilie Imhoff als Familiengruft diente, aus Richtung des südöstlichen Haupteingangs her betrachtet.
(Siehe Foto unten) Endlose Reihen von mit Blumenschalen geschmückten Liegegräbern aus Sandstein südlich der Kapelle.
(Siehe Foto unten) Bei etwa 1000 der Liegegräber lassen noch vorhandene Grabinschriften Rückschlüsse auf Herkunft und Berufsstand der Verstorbenen (meist Handwerker, Künstler, Komponisten, Musiker, Schreibmeister, Gewerbetreibende, Brauer, Assessoren und Syndici aus dem Rat, Prediger in den Stadtkirchen, usw.) zu.
(Siehe Foto unten) Die Ähnlichkeit mit dem berühmteren und touristisch erschlosseneren Johannisfriedhof ist aufgrund der gleichen Entstehungszeit sicher nicht überraschend.

Fotos ergänzt am 04.05.09
Der Rochusfriedhof wurde ebenfalls wie der Johannisfriedhof während in Nürnberg die Pest wütete 1517 angelegt. Hier fanden die Bürger von St. Lorenz ihre letzte Rühestätte. Der Friedhof beherbergt die von der Patrizierfamilie Imhoff errichtete Rochuskapelle und ist von einer Sandsteinmauer umgeben. Die Kapelle wurde von Hans Beheim dem Älteren erbaut.
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Der Pestheilige Rochus ist am Hauptaltar zu sehen.
Die in Nürnberger Redensart. sonst holt dich der Rochus dürfte ihren Ursprung in der Geschichte dieses Friedhofes haben. Die Grabsteine, ca. 300, sind genau wie auf dem Johannisfriedhof liegende Sandsteine mit Bronze-​Ephitaphien.
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Hier befinden sich unter anderem die Gräber von Peter Vischer dem Älteren einem Nürnberger Erzgießer
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und Johann Pachelbel dem bekannten Komponisten.