Aussichtsturm Schmausenbuck

Der Aussichtsturm am Schmausenbuck ist heute nicht mehr das, was er mal war…
Im Jahre 1670 kaufte der Rotbierbrauer Georg Schmaus (daher auch Schmausenbuck… Buck = Berg, vgl. Buckel) für 70 Gulden das Gebiet um den Schmausenbuck, das damals Reuhelberg hieß. In den Felsenkellern lagerte er sein Bier ein, im Laufe der Jahre entstand ein Schänke. Zu Anfang des 19. Jahrhhunderts war es der Nürnberger Kaufmann Johann Albert Cramer, der das Gelände im Bereich des heutigen Nürnberger Zoos mit einem «Baumsaal», einer «Waldhalle», einer Kapelle und einer Burgruinenattrappe ausstatte. Alles im Zeichen der Romantik, welche damals gerade modern war. Cramer ließ seinen «Garten» mehrmal im Jahr für die Öffentlichkeit öffnen, doch nach seinem Bankrott verfield das Gelände. Ein neuer Besitzer ließ die alte Pracht wiederauferstehen, indem der Schmausenbuck zum Luftkurort wurde; es entstanden ein Hotel, ein Kurhaus, ein Irrgarten und Saalbau. Problematisch war allerdings die Anreise, es fehlte an Pfaden oder ausgebauten Straßen.
Ab 1881 sollte sich dies ändern. Ein Schmausenbuck-​Freundeskreis entstand, welcher in den folgenden Jahren den Schmausenbuck kultivierte. An der «Gritz», mit 391 Metern der höchste Punkt, entstand ein massiver Aussichtsturm. Vormals stand hier schon ein hölzerner Turm, welcher allerdings wohl nicht so grandios erdacht worden war, da sich mehrere Personen bei der Besteigung desslelben verletzten, einmal sogar stürzte ein Besucher in den Tod.
Am 08.05.1888 wurde nun der neue Aussichtsturm feierlich der Öffentlichkeit übergen. Das 17.250 Mark teure, aus Steinen der Umgebung gebaute Bauwerk war 41 Meter hoch, sein Betreten kostete 10 Pfennig. 1932 ging der Turm in den Besitz der Stadt über, im Zweiten Weltkrieg diente er als Beobachtungsposten, weswegen er dann auch unter Beschuss geriet, worunter er auch litt, zumindest die gotische Spitze verlor er damals.
Erst 1965 wurde er dann wiedereröffnet, wenn auch nur noch 27 Meter hoch. Von Mai bis September ist er nun der Öffentlichkeit zugänglich, allerdings ist vom früheren Glanz des Schmausenbuck wenig zu sehen, obwohl es immer noch schön ist im lauschigen Wäldchen.
Und wem es dort nicht gefällt, der kann ja nach drüben gehen! Oder in den Tiergarten.