Julia-Statue

Oh Julia, Oh Julia, mein Herz ist schwer… Wer an einem gebrochenem Herzen leidet, der kann direkt am Fuße des Alten Rathauses zum Herz-​Kitten vorbeischauen. Wie das? Der Brauch besagt. Wer der Bronze-​Statue Julia aus Verona eine Blume vorbeibringt, der hat die Gnade der Schutzpatronin für die Liebenden sicher und somit auch hoffentlich bald wieder ein gesundes Herzl und somit einen tollen Partner an der Seite.
Besonders amüsant ist die Tatsache, dass die rechte Brust der Bronzestatue im Vergleich zum Rest ihres Körpers schön gülden glänzt. Das liegt wohl einfach daran, dass in einigen der Städteführer fälschlicherweise ein Brauch beschrieben wurde, der besagt, dass man durch das kräftige Rubbeln an Statuen einen Wunsch frei hat. Dieser Brauchtum gilt wohl in Italien, jedoch war und ist er in Deutschland bisher völlig unbekannt. Dummerweise glauben Touris ja immer das, was sie glauben wollen. Und mei, äußerst blöd wenn der Reiseführer noch in andere Sprachen übersetzt wird ohne die Fakten zu überprüfen. :D Also rubbeln die Italiener und die Chinesen noch heute… und die Stelle des Wunsch-​Frei-​Rubbelns wählen sie natürlich selbst. Und so hat die schöné Julia meist ein Strauch bunter Blumen unter ihrem linken Arm, während die rechte Brust stolz schwellend dem Betrachter entgegen glänzt.
Herrlich! Und noch was. Angeblich kann man Julia auch als Dank Blumen vorbeibringen, wenn man frisch und/​oder glücklich verliebt ist. Vielleicht ist das ganze ein cleverer Schachzug des Blumenstandes direkt daneben, wie dem auch sei. Ich lieb die liebende Julia und hab auch schon ein Röschen als Dank für mein pochendes Herz vorbeigebracht.

Ich gebe Stephan die Schuld daran, dass ich entgegen meinen Gewohnheiten jetzt mal in aller Öffentlichkeit einer Frau an die blanke Brust gegriffen habe. Und dies, obwohl es doch ordentlich kalt war. Und die Metallbrust dementsprechend auch nicht wirklich warm war.
Es gibt Statuen usw. im öffentlichen Raum, an denen man schon mehr als einmal vorbeigekommen ist, die einem aber nie so richtig näher aufgefallen ist. Dabei ist dies hier ja nicht irgendeine Statue, diese überlebensgroße Statue DER Julia. Hier darf sie bei Schnee und Eis herumstehen, getrennt von ihrem Liebsten.
Stephan hat eigentlich alles wichtige zur Statue schon geschrieben. Außer zu erwähnen, dass die Statue 265 cm hoch sein soll.
Mal schauen, ob das kürzlich erfolgte Brustanfassen mir Glück bereitet hat.

Stephan W. hat bereits alles gesagt, was es zur Julia-​Statue zu berichten gibt.
Danke dafür!
Ich hab heute auch mal hingelangt. Kalt sag ich da nur. Sehr kalt! ;-)

Hinter dem Alten Rathaus steht eine junge, unglückliche Frau aus Bronze. Manchmal trägt sie Blumen, aber am auffälligsten ist ihre glänzende rechte Brust.
Was soll das sein, warum ist das so?
Die junge Frau ist Julia. Sie stammt aus dem oberitalienischen Verona und hatte im 16. Jahrhundert eine Liebesbeziehung zu einem gewissen Romeo. Da die beiden aus verfeindeten Familien stammten war ihrer Liebe kein Glück beschieden. Am Ende der Geschichte sterben beide. So hat es William Shakespeare 1597 aufgeschrieben.
Die Julia, die jetzt am Alten Rathaus steht, ist ein Geschenk der Stadt Verona zur Feier des 15. Jahrestages der Städtepartnerschaft mit München 1974. Es ist eine Replik der Statue, die am «Originalschauplatz» in Verona steht — direkt unter dem berühmten Balkon.
Warum trägt sie manchmal Blumen, wieso glänzt ihre rechte Brust so? Ganz einfach — wer ihr Blumen schenkt oder ihr an die Brust fasst, dem soll Glück und ewige Liebe beschieden werden.
Hach ist das romantisch! ;)