Linsenfest

Da stehen die Hoheiten und Honorationen in reih und Glied: Freeschenkönigin Angi I. aus Brotdorf, Erntekönigin Katharina I. aus Orscholz, Saar Weinkönigin Kim I– aus Perl-​Besch mit ihrer Weinprinzessin Hanna I. sowie die Viezprinzessinnen Maria und Jessica sowie die Oberbürgermeister Dr. Alfons Lauer, Landrätin Daniela Schlegel Friedrich, Ortsvorsteher Klaus Lorenz.
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Jeder dankt den Organisatoren und Sponsor für die EUR 500. und das von ihm versprochen schöné Wetter. Ein grosszüger uneingeschränkter Dank war sicher angebracht. Aber wenn das jeder, mit fast denselben Worten transportiert, wird es doch ein bisschen peinlich. Gerne hätte ich mehr zum Ursprung des Linsenfest erfahren. So will ich das versäumte kurz nachholen: In Besseringen wurden bis vor jahrzehten in grossen Mengen Linsen angebaut, die ihren Absatz bis in die römischen Legionen fanden. Als es den Kohleabbau noch gab, hat mancher Bergmann sein D: eppches (Henkelmann) mit einer steifen Linsensuppe gefüllt.
Ursprünglich hiess das Linsenfest Heimaltfest. Die Vorliebe zu Linsen hat den Besseringern die Spritznahmen Linsenfresser eingetragen. Dies widerspiegelt sich noch heute für alle Zuzüger, den sie müssen sich, als Einbürgerungsprozedur, der Linsentaufe unterziehn.
Die Alte ist die Neue. Lisa I amtierte bereits 2011 als Linsenkönigen. Das Krönchen hatte sie bereits auf und so wurde sie mit der neuen Schärpe für Jahr 2012 inthronisiert.
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Die 22-​jährige Zahnarzthelferin versprach, auch im kommenden Jahr ihr Amt verantwortungsvoll auszuüben und sich für die Tradition des Festes einzusetzen.
Die Schlussworte von Lisa I sind verklungen und der Sponsor schreitet zum Fassanstich. (Warum es Bier und nicht Vize sein muss, ist mir nicht ganz klar.)
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Fast hätten die Honorationen und Hoheiten ein Nachsehen gehabt. Wo es etwas für umä gibt, entwickeln manche Mitbürger ernorme Qualitäten und Strategien. Auf jedem Fall hat jeder Offizielle einen Humpen bekommen und konnte sich zum letzten gemeinsamen Gruppenbild in Pose setzen.
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Damit war der offizielle Teil für die Würdenträgerin noch nicht abgeschlossen. Nun galt es der Presse red und Antwort zu stehen.
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Und da auch ich einen Fotoapparat vor dem Bauch baumeln hatte, wurde ich im Kreis aufgenommen und kann den Bericht mit zusätzlich Informationen schmücken.
Nach dem der Pressetermin erledigt war und Lisa I das letzte Utensil, der Linsenkorb (?) überreicht wurde, hat sich der Tross Richtung Coteilzelt verabschiedet.
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Für mich der Zeitpunkt, meinen Magen zu füllen. Es ist wirklich erstaunlich, wie originell die Vereine ihre Stände geschmückt haben.
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Das Gleiche gilt für das angebotene Essen: Linsensuppe, Grumbermeissjer mit Apfelmus, Rollbraten, Salat mit bebratenen Hünchenbruststreifen, Wildraout mit Spätzle und Rotkraut, Schweinekäs, Käsespätzle, Kappestiertisch und Linsensalat mit Lyoner Cordon bleu. Wir haben uns für die Linsensuppe und den Linsensalat entschieden.
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Wirklich bürgerliche Speisen. Liebevoll und mit können zubereitet. Uns hat es geschmeckt. Wenn sich bei mir nicht eine beginnende Grippe abgezeichnet hätte, hätte ich sicher noch das eine oder andere probiert.
Vielleicht nächstes Jahr wieder: am erstem Septemberwochenende auf dem Bürgerplatz.