Scheibenholz

Rennbahnbesuch ohne Rennen ;-) Wir interessieren uns für Galopprennbahnen und haben daher das Ziel Scheibenholz eingeplant am Leipzig-​Wochenende. Da wir genau dort von einem Regenschauer erwischt wurden, lag es nahe, auf ein Getränk einzukehren. Wir entdeckten erst auf den zweiten Blick, dass die schöné Terrasse zum Wettbüro Leib gehört. Die Mitarbeiterin bediente uns freundlichst und gab gerne Informationen. Wir haben in Ruhe den Regenschauer abgewartet, auf den zahlreichen Flatscreens einige Rennen angesehen und uns sehr wohl gefühlt. Die Räume sind wirklich toll geworden und mehr als vorzeigbar einschließlich Toiletten-​Bereich.
Im Anschluss haben wir noch einen Rundgang über die Anlage gemacht und gesehen, dass bisher wohl nur die schöné alte Tribüné und die Räume darunter frisch gemacht sind. Da bleibt noch einiges zu tun und wir drücken die Daumen, dass sich Finanzierer finden ! Eine schöné Galopprennbahn-​Anlage ist eine Bereicherung und wird gerne besucht — das wissen wir als Düsseldorfer ;-) Nächstes Rennen: kommendes Wochenende !

Als Hallenserin bin ich auch gerne mal auf der Bahn im Scheibenholz, nicht nur zu den Rennen, sondern auch am Tag des Pferdes. Und damit bin ich gleich beim Thema: warum findet dieser Tag 2011 nicht statt?

Ich bin gerne hier zu den Rennen ist immer was los und man kann mit geschäftspartnern gut plaudern.

Ich kann meinem Vorkritiker nur beipflichten, wer hier als Leipziger nicht vorbei kommt ist wirklich selbst schuld.
Natürlich empfehle ich es auch jedem der Gast in unserer Stadt ist. ;o)
Die Leipziger Galopprennbahn Scheibenholz ist eine eher «kleine» aber geschichtsträchtige Rennbahn im Herzen L.E.s
Größentechnisch vergleichbar mit Berlin Hoppegarten, Dresden oder dem sehr charmanten Bad Doberan aber keinesfalls typbeständig und langatmig wie beispielsweise München, Düsseldorf, Frankfurt/​Main und nicht zu vergessen, dem Mekka des deutschen Galoppersports Baden Baden.
Dennoch pulsieren, gerade auf dieser Bahn, liebe, leidenschaft und seeligkeit.
So beachte man mal die unsagbare Leidensgeschichte der Bahn, zu DDRzeiten die beste und beliebteste (selbstverständlich war auch sie nicht von Stasikontrollen, Wettbetrügen und manipulationen befreit) Bahn und heute, ein von Liebhabern aufrecht erhaltener Ort des kulturellen Vergnügens.
Die in die Jahre gekommene Tribüné brauchte ein neues Dach, die Pacht an die Komune (man beachte den stetig steigenden Steuersatz) war aus den Gewinnen nicht mehr finanzierbar, die Stallungen benötigten neues Material um die Pferde besser trainieren zu können (die sich aufgrund leistungsstärkerer Zuchtlinien immerwieder verbessern).
Was zu DDRzeiten noch dem Staate eigentum gedacht war wurde plötzlich nach der Wende «privatisiert» und niemand fühlte sich noch verantworlich, ausser denen die diese Welt lieben.
Als 2007 die Insolvenz eingereicht wurde, die Komune keine brauchbare «verwendung» mehr fand und die einst soooooo geschätzte Bahn wie ein Bordell behandelte, ja ja, Leipzig hat ja jetzt das Zentralsatdion (DA MUSS INVESTIERT WERDEN… hahaha) wo zur Fussball WM eher unbedeutende Spiele stattfanden (Serbien-​Niederlande, Angola– Iran, Frankreich– Südkorea) aber immernoch beliebter als das Kulturstück Scheibenholz.
Was dann geschah war leidenschaft und liebe, sämtliche, ja eigentlich alle «alten» Jockeys, Trainer, Pferdebesitzer und Bahnbesucher kratzten ihr erspartes zusammen und riefen somit eine unglaubliche Welle der Spendenbereitschaft hervor… regionale Sponsoren wie Audi, Sparkasse, Mercedes, Uniklinik Leipzig, LVZ und Hasseröder ließen ebenfalls extra Taler springen und retteten somit ein Kultstück L.E.s, ermöglichten dadurch die erfüllung sämtlicher notwendigen Maßnahmen und noch mehr…
Nachdem alle dringenden Umrüstungen bzw. Aufbauten für die Scheibenholz vorgenommen wurden, kam die promte Dankesantwort…
Das erste Saisonrennen am 1 Mai 2008 war schwer erfolgreich (auch dank der Pressemitteilungen der LVZ), die eingenommen Eintrittsgelder wurden an private Leipziger Kinder– und Tierstiftungen weitergegeben.
Dieser Boikott an die Komune… herrlich, warum denen Geld hinterher werfen… die haben doch ihr Zentralstadion. ;o)
Was es sonst noch zu sagen gibt…
Das poltern galoppierender Pferde, die Anspannung auf der Tribühne, das raunen am Ziel, der Jubel oder das enttäuschte Gesicht an der ToTo Kasse, die Eleganz im Führring und vorallem die liebe, faszination und seeligkeit in diesem Sport… Das muss man erlebt haben!
Informationen zu den Renntagen gibt es auch unter der offiziellen Homepage des Rennvereins Scheibenholz

Wer niveauvollen und spannenden Sport mag ist hier wahrlich an der richtigen Adresse!
Offizieller Saisonstart 1. Mai 2011
Video link:

Die Galopprennbahn Scheibenholz ist ein Ort, den jeder Leipziger kennen sollte. An diesem Ort voller Tradition finden regelmäßig spannende Pferderennen statt, bei denen auch kräftig gewettet werden darf. Gerade am 1. Mai jedes Jahres findet das größte Event der Rennbahn statt. Bei in der Regel bestem Wetter und schmackhafter Bowle kann man sich dem Rennfieber hingeben. Allerhand Damen mit Hut und gewohnt kleine Jockeys geben Leipzig an diesem Tag ein weltstädtisches Flair. Erwachsene zahlen für einen Besuch der Rennbahn 5 EUR Eintritt, Kinder haben freien Eintriit.
Für das leibliche Wohl wird an vielen Imbissständen und in der aufwändig renovierten Tribüné gegen stadtübliches Entgelt gesorgt.
Wetten sind ab einem Mindestbetrag von bereits einem Euro möglich. Wer ein glückliches Händchen hat kann die Rennbahn problemlos mit einem volleren Portemonnaie verlassen.
Pferderennen zu Leipzig sind absolut zu empfehlen und das Traditionsrennen am ersten Mai sollte für jeden Interessierten ein fester Termin werden.
Einziges kleines Manko ist die schlechte Erreichbarkeit der Bahn. Mit dem Auto ist man zwar schnell vor Ort, doch reichen die Parkplätze beim regelmäßigen Ansturm kaum aus. Mit der Straßenbahn erreicht man die Bahn kaum. Um einen kleinen Spaziergang durch den schönen angrenzenden Park kommt man nicht herum.