Jürgen Kohlrusch

Ich kaufe meist in der Filiale Soltauer Str. ein und möchte die gute Qualität der Fleisch-​und Wurstwaren, und den
guten ausgewogenen Geschmack der Wurst (z.B. Leberwurst etc.) loben.
Qualität hat natürlich auch hier seinen Preis, zu Recht. Nur die 0,10 Cent €
für die kleinen Plastiktueten passen nicht.

Fleischerei mit sehr guter Qualität und Beratungskompetenz die Meisterin bedient selbst. Von allergiegeplagten Mitmenschen wird bescheinigt, dass Kohlrusch genau weiß, was in seiner Wurst drin ist. Der alte Fleischerwitz trifft nicht zu.
Die Qualität hat seinen Preis. Aber man bekommt wirklich Qualität. Und dann zwickt der Preis nicht gar so sehr.
Sehr seltsam ist die Ladeneinrichtung: Die Theke teilt den Verkaufsraum in einen großen Bereich für die allerdings fülligen Verkäuferinnen und einen kleinen Bereich für die Kunden. Der Kundenbereich ist oft so voll, dass die nach innen öffnende Tür nicht mehr auf geht. Dann können nicht nur keine weiteren Kunden herein. Es kommen auch keine mehr hinaus nur nach aufwändigem Umrangieren.
Etwas seltsam auch die vermutlich traditionellen Öffnungszeiten. Samstags schließt Kohlrusch Punkt zwölf Uhr. Einige Minuten vorher werden zur Bekräftigung die Rollläden herunter gelassen. Die Kunden, die dann noch im Laden sind, stehen im Dunkeln und kommen sich als Störenfriede vor. Das ist wohl etwas anachronistisch.
Hoffentlich überlebt Kohlrusch trotz dieser Kundenmisshandlung seine Qualität hat es verdient!
An der Wand gibt es eine akustische Gegensprechanlage. Akustisch ist hier als Gegensatz zu elektrisch gemeint. So etwas sieht man in alten Filmen, wo der Kapitän des Dampfers heldenhaft gegen die Naturgewalten kämpft und in den Trichter ruft volle Kraft voraus oder so; und dann schallt es zurück Ai Ai Captain. So etwas gibt es bei Kohlrusch und ich habe wirklich schon erlebt, wie eine Veräuferin etwas dort hineinrief und prompt aus der Luke drunter eine Schüssel mit den bestellten Würsten kommt. Nicht ganz so dramatisch wie im Film, aber anachronistisch diesmal nett anachronistisch!
Ach so der alte Fleischerwitz: Warum isst ein Fleischer keine Wurst von einem anderen Fleischer? Weil er da nicht weiß, was drin ist. Und warum isst ein Fleischer keine eigene Wurst? Weil er da weiß, was drin ist.