St. Johannis Eppendorf Ev. luth. Kirchengemeinde

Schön is sie ja…
Ich war heute nun schon zum zweiten mal hier bei einer Hochzeit. Beim letzten mal war der Pastor ein Herr mit Sehr wenig bis garkeinen Haaren auf dem Kopf. Ein sehr toller Pastor, der eine sehr persönliche Rede gehalten hat. Deshalb hab ich mich schon so auf heute gefreut. Leider ist der Pastor im Urlaub gewesen und so war der Zweitpastor bzw. Die Urlaubsvertretung da. Ein sehr unangenehmer Mensch. Die Trauung hat 25min gedauert. Krass, da war aber auch garkein Platz für persönliches. Keine Freunde durften was vortragen, er hat nix persönliches über das Brautpaar erzählt. Stattdessen hat er eine Traurede gehalten, bei der man das Gefühl hatte, dass er die auch bei allen Trauungen vorher und nachher genau so, 1:1 vorgetragen hat. Das hab ich noch nie erlebt. Da schaffen ja einige Standesbeamte, den formalen Akt persönlicher zu gestalten. Sorry, aber wenn ihr hier heiraten wollt, dann nur, wenn das der kahlköpfige Pastor ma ht und nich der von heute.
Alle mit denen ich mich unterhalten hab, inkl. Dem Brautpaar waren total enttäuscht von der Trauung. Ein Gast, der in einem Jahr heiraten will, meine, dass ernsthaft überlegt, eine freie, nicht konfessionelle Trauung zu machen, nachdem er diesen unpersönlichen Kram heute gehört hat…

Ein wunderschöné kleine Kirche
die auch von innen ein Traum ist.
Sie wir von vielen Bräuten als Wunschkirche gewählt und die kommen
nicht zu letzt durch eine Annzeige von Die Drucker aus der Zeitschrift
Hochzeit in Hamburg drauf. Tolle Anzeige

Man kann es nicht anders sagen… Es ist eine schöné Kirche.
Das scheinen nicht nur Hochzeitspaare zu denken, denn wer hier schon mal zum Gottesdienst am Heiligabend war weiß, wie viele Leute in diese Kirche passen und wie viele nicht mehr rein passen (1 Stunde eher zu kommen ist da nichts ungewöhnliches)
So zurück zu den Hochzeiten. Es ist eine Kirche, die mit ihrem Charme ein absolut angemessener Ort für Hochzeiten ist. Der Pastor ist ein sehr netter Mann und (das ist ja besonders wichtig für Fotografen) er erlaubt das fotografieren während der Trauung, was nicht selbstverständlich für Ev. luth. Kirchen ist.
Ich freue mich immer, wenn ich hier hochzeiten fotografieren darf. Man kann im Garten der Kirche Sektempfänge veranstalten, das Restaurant vom Winterhuder Fährhaus ist nicht weit weg und auch der Alsterdampferanleger ist gleich um die Ecke. Die Lage ist also ideal.
Der Andrang ist sehr hoch und man muss sich rechtzeitig um den Wunschtermin kümmern. Trotz des hohen Andrangs hat man nicht das Gefühl, dass man hier massenabgefertigt wird.

Um ehrlich zusein bin ich kein regelmässiger Kirchen-​Besucher, aber da ich am Wochenende Trauzeuging war, und die Hochzeit einen kirchlichen Teil enthielt, durfte ich die St. Johannis Eppendorf Ev. luth. Kirche und Ihren Pastor Herrn Rüß kennen lernen.
Es war eine wundervolle Hochzeit, ergreifend schön, zu Tränen gerührt. Ebenso aufgeregt war ich, da ich in dem Teil über die Liebe auch eine Textlesung: Auszug aus 1. Das hohe Lied der Liebe (1. Korinther, 13) vortragen wollte.
Pastor Rüß nahm mit meine Angst und alles hat wunderbar geklappt.

St. Johannis ist eine der beliebtesten Kirchen Hamburgs, vermutlich weil hier traditionell viele Hochzeiten stattfinden. Warum man diesen Ort zum Heiraten wählt, ist umstritten, die meisten aber lieben die ländliche Atmosphäre und die Dörflichkeit der Architektur, die an Bauten in den Vierlanden erinnert. Außerdem ist sie eine der wenigen Kirchenbauten in der Region, die praktisch direkt am Wasser steht und Hanseaten haben da eine gewisse Affinität.
Die Position am Alsterlauf kommt nicht von ungefähr: Schon im 8. Jahrhundert soll hier ein Wachturm gestanden haben, der die strategisch wichtige Furt zwischen Eppendorf und Winterhude bewachte. Einige der großen Feldsteine, die seitlich am Kirchenbau zu sehen sind, sollen aus dem Fundament jenes Turms stammen.
Die Wurzeln einer Pfarrkirche in Eppendorf sind urkundlich erstmals um 1267 belegt. Die Kirche an diesem Platz ist sicher wesentlich älter, man vermutet bereits eine Gründung um das Jahr durch Eppo, Erzbischof von Reims. Dieser wird auch als Namensgeber für Eppendorf gehandelt alte Einheimische aber behaupten, dass es hier am Alstersumpf von jeher so viele Frösche (auf Altplattdeutsch Eppen) gegeben habe. Als eine der ältesten nordelbischen Gemeinden verfügte St. Johannis ursprünglich über einen umfangreichen Pfarrbezirk, der sich vom Dammtor und Schulterblatt nach Norden bis Ochsenzoll erstreckte. Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Bezirk zunehmend verkleinert. Um 1530, als der aus Wilster vertriebene Pastor Sina nach Eppendorf kam, wurde St. Johannis lutherisch. Im Dreißigjährigen Krieges plünderten kaiserliche Truppen unter Tilly die Kirche vollständig aus. 1645, kamen dann schwedische Soldaten, und 1659 polnische Verbände nach Eppendorf. 1762 kampierten dänische Truppen in der Kirche. 1814 diente sie als Krankenhaus während der Pestepidemie.
Baugeschichtlich stammen große Teile des heutigen Bauwerkes aus dem früher 17. Jahrhundert,
Das ca. 33 Meter lange Kirchenschiff wurde 1622 in seiner heutigen Größe als Fachwerksaal
errichtet. Wie so oft wurde alle paar Dekaden etwas verändert jedoch im Jahre 1961 im Rahmen einer kompletten Renovierung, der Urzustand weitestgehend wieder hergestellt. Die meisten Holzteile mussten dabei allerdings ersetz werden, so dass beispielsweise nur noch Teile der vordersten Bänke aus dem 17. Jahrhundert stammen. Ebenso wurde das Deckengebälk mehrfach ersetzt. Der im 19. Jahrhundert eingerichtete Haupteingang unter dem Turm wurde belassen, obwohl man ursprünglich die Kirche von Norden her betreten hatte.
Die Kanzel fertigte um 1781 der Eppendorfer Tischler Ulrich Reese an. Im Schnitzwerk auf ihrem
Baldachin sind die Gesetzestafeln dargestellt. Das Kruzifix am modern gestalteten Altarraum geht auf das frühe 16. Jahrhundert zurück und wird der Nürnberger Schule, vermutlich Tilman Riemenschneider oder Veit Stoß zugeschrieben. Die Taufnische enthält ein Gemälde, das Johannes den Täufers zeigt, gemalt von dem Meister von Kappenberg (Westfalen, Anfang des 16. Jahrhunderts). Weiter Gemälde im Kirchenraum datieren aus dem früher 16. und 17. Jahrhundert. Interessant sind auch die aufgereihten Bilder an den Emporen, die Szenen aus dem Leben Christi und (im Orgelbereich) aus dem Alten Testament zeigen.

In vielen Kirchen bekommt man heutzutage ja leider Einsamkeitsgefühle. Leere Bankreihen starren einen an, wenn man nicht gerade an einem hohen Feiertag in den Gottesdienst geht.
Nicht so in der St. Johanniskirche in Eppendorf. Die Gottesdienste sind immer gut besucht, und auch zu anderen Zeiten finden viele Menschen regelmäßig den Weg zu dieser schönen Kirche. Das Gemeindeleben blüht: Bibel– und Gesprächskreise, Gemeindefeste, Ausflüge, Seminare laden zur Teilnahme ein. Die Kantorei St. Johannis und das Kammerorchester Eppendorf sind aus den Gottesdiensten nicht wegzudenken und treten auch außerhalb auf.
Auch in Sachen Ökumene ist die Johanniskirche aktiv. Sie befindet sich in engem Austausch mit der Katholischen Kirche St. Antonius in Winterhude.
Die Gottesdienste sind feierlich. Der Eindruck beginnt schon beim Anblick der Pastoren, die keine schwarzen Talare, sondern Alben mit Stolen tragen. Es ist auch viel Liturgie in dne Gottesdienst integriert, und es wird viel gesungen. Beim Abendmahl gibt es keine Auswahl zwischen Wein und Saft, sondern es handelt sich immer um Wein.
Folgende Amtshandlungen finden regelmäßig statt: Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr und am Mittwochabend um 19 Uhr (mittwochs ist vor dem Gottesdienst die Möglichkeit zur Beichte). Werktags Mette (Morgenandacht) um 8 Uhr.
Fazit: Diese Kirche ist lebendig, und wer nicht allergisch auf alles reagiert, was mit Goot und Kirche zu tun hat, wird hier interessante Begegnungen erleben, Denkanstöße erhalten und auch leicht ein geistiges Heim finden.