Rudolf Steiner Haus

Gestern, zum Konzert des Blauen
Einhorns, war ich das erste Mal hier, und es hat mir von der
Atmosphäre her sehr gut gefallen. Eine sehr bunte Mischung an
Leuten, vom Säugling bis zum Greis, die mit Genuss und Humor mit mir
das sehr gute Konzert verlebten.
Die Abendkasse ist gut
organisiert, bestellte Karten werden offensichtlich trotz
Riesenandrang bis zur letzten Minute korrekt zurückgehalten. Die
sanitären Anlagen sind nicht wirklich up-​to-​date, aber sauber und
korrekt. Den Gang zur Bar in der Pause habe ich mir gespart, wenn der
Saal so voll besetzt ist, wird es bei der Pause im Foyer doch schon
arg eng.
Lediglich die Architektur, ich werde es nie schaffen an
diesem gewollt Krumm-​Schiefen anthroposophischer Gestaltung etwas
positives zu finden, immerhin ist die Raumgestaltung hier trotzdem
zweckmäßig.
Ein Programm habe ich mir mitgenommen, ist doch
immerhin für diesen Monat noch ein Vortrag von Bernd Senf zu
alternativer Geldpolitik angesetzt.

das rudolf-​steiner-​haus am mittelweg kenne ich von forbildungsseminaren.
mir gefallen die runden ecken, die offene atmosphäre, die lage, die leute, die da rumrennen und vieles, was so an den wänden hängt.
für veranstaltungen sehr empfehlenswert!

in früheren jahren erschien mir das steiner haus wie der «zufluchtsort» linientreuer anthroposophen, in den man nur ging, wenn man schon von anbeginn strebend etwas suchte, von dem man noch gar nicht wusste, was es sei und überstand die prozedur der annäherung und aufnahme, nicht annahme, durch die «anderen». drinnen wurde anthroposphie gearbeitet, streng und ernst. fruchtbar und schwierig — eine lebensaufgabe halt.
heute ist das nach dem umbau einer mischung aus sparkasse und kino ähnelde gebäude treffpunkt für menschen, die geistgetragene kultur betreiben und geniessen wollen. sehr modern, auch modisch, bewegen sich selbstbewusste gäste, die alte würde des gestrengen hauses zu recht missachtend, frei und ehrlich interessiert.
das kultur-​programm ab august (gerade erhalten von der kulturinitiative ZEITZEICHEN), kündigt eine mischung aus neuer musik, kunst und sozialem an. ein kürzlich stattgefundener gesangsabend (zeitgenössiche musik) hatte — für meine begriffe — deswegen klasse, weil er zum mitvollziehen und nachdenken anregte — als was erkenne ich mich, diese musik hörend? je nach art des zuhörers sicher sehr aufschlussreich. auf jeden fall kam nicht das übliche konsumverhalten, sondern fast ein mitarbeiten, mindestens ein mitbegleiten zustande — so etwas erlebte ich selten… galileo