Oldie 95

Franziska Held & Marco Heinsohn wirken «erwachsener» als die bisherigen Morgenmoderatoren, das ist durchaus ein Gewinn. Nachmittags ist das Verhältnis Text — Musik manchmal sehr in Richtung Musik verschoben — zuviel Eigenwerbung (Gewinnspiele), manchmal auch Wiederholungen. Die «härtesten Musikkritiker der Welt» — naja, da schalte ich dann meistens was anderes ein. Hm.

Ich muss sagen, mittlerweile ich höre sehr, sehr gerne und jeden Tag diesen Sender.
Endlich nicht mehr diesen Einheitsbrei von den Möchtegern-​Stars.
Gewonnen habe ich dort auch schon etwas. Ein Wochenende mit der B-​Klasse.
Ich habe es leider nicht wahrnehmen können, weil mir kurzfristig an dem Wochenende ein Zahn gezogen worden ist.

Ich höre gerne die Oldies von Oldie 95 in Hamburg. Leider stören die Nachrichten. Warum kann es denn nicht mal ein Sender ohne diese meist negativen Nachrichten schaffen. Kann man den nicht einen anderen Füllstoff finden. Oldies sind meistens sehr positiv und da will man sich doch nicht die Stimmung versauen.
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Gewinne im Radio gibt es wirklich!
Es war einer der schrecklichen Montage. Das Telefon weckte mich aus dem Tiefschlaf. Bis ich meinen müden Körper aus dem Bett geschwungen hatte war natürlich niemand mehr in der Leitung. Ein Blick aus dem Fenster sagte mir alles über den bevorstehenden Tag. Wolkenverhangener Himmel, leichter Nieselregen, und das im Monat Mai.
Also ging ich in die Küche um mir einen Kaffee zu kochen damit meine Lebensgeister erwachen.
Danach der übliche Trott: Duschen, Haare waschen, anziehen, los zur Arbeit.
Neben meinem Auto war eine große Pfütze auch das noch.
Endlich bei der Arbeit angekommen ging es gleich daran, den Mittagstisch vorzubereiten. Ich fragte mich wieder ein Mal, wozu eigentlich immer dieser Stress, arbeiten fast rund um die Uhr, keinen Lichtblick, die Lottozahlen am Wochenende waren wie immer nicht meine.
Im Radio lief der Sender Oldie 95. Die ersten Kunden erschienen während der Sender La Bamba spielte. Da wurde meine Stimmung schlagartig besser. Bei Rock‘n Roll kann ich weder still sitzen noch ruhig stehen, automatisch nimmt mein Körper den Rhythmus an. Na ja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht, sagte ich zu mir. Du arbeitest zwar viel mehr als andere, aber Du hast Deinen Sohn alleine groß gezogen, er macht gerade sein Abitur und ihm hat es nie an etwas gemangelt.
Während des Abwaschens ein Blick aus dem Fenster: die Bäume bogen sich im herannahendem Sturm. Na super, und das im Mai.
Plötzlich klingelte mein Handy auch das noch. Ich meldete mich um am anderen Ende eine mir völlig unbekannte Stimmt zu hören. Hallo sagte die Person, hier ist Oldie 95, mein Name ist xxxxxxx. Sie haben sich als Marathonhörer registrieren lassen und ich möchte nun überprüfen ob Sie auch wirklich mindestens 6 Stunden am Tag unseren Sender hören. Also nannte ich ihm die Zeiten zu welchen ich den Sender höre und er sagte: das sind ja mehr als 10 Stunden, Sie sind unser Marathonhörer, Ihr Gewinn ist ein Tag in Brighton.
Ich konnte es kaum fassen, ich komme mal einen Tag raus aus der Tretmühle, einen Tag nach Großbritannien und das ohne etwas dafür zahlen zu müssen. Vor Freude standen mir Tränen in den Augen, dieser Tag, welcher so frustrierend begann, hatte sich für mich in einen Sonnentag verwandelt!
Gut zwei Wochen später war dann ein Einschreiben von German Wings in meiner Post. Inhalt ein persönliches Anschreiben mit Gratulation zu meinem Gewinn von German Wings, zwei Fluggutscheine zu je 100 Euro und 20 englische Pfund in bar für die Zugfahrt von London nach Brighton.
Umgehend setzte ich mich an den PC, rief die Site von German Wings auf und buchte einen Flug für zwei Personen von Hamburg nach London und zurück. Ich gab eine Gutscheinnummer als Bezahlung ein alles gebongt. Was für ein Erlebnis, einen Flug zu buchen! Nach der Buchung wurde ich sogleich gefragt ob ich eine Verbindung vom Flughafen in die City buchen wolle. Super Service auf der Site, das kann sogar ich, ohne viel Ahnung vom Internet. Kurzer Hand entschied ich mich für einen Tag in London anstatt nach Brighton zu fahren, es war mir ja freigestellt. Und der Hammer kam erst noch. Ein Fluggutschein über 100 Euro war übrig, ich darf noch mal! Wie schön kann das Leben doch sein.
Es ist Dienstag der 20.6.06. Der große Tag ist gekommen, es geht los. Um 4 Uhr in der Frühe klingelt der Wecker. Die Mühe hätte er sich sparen können. Froh, dass nun das Herumwälzen von einer Seite auf die andere aufhört, stand ich auf. Ein Blick aus dem Fenster zeigte einen beginnenden Sommertag. Ab ins Bad, anziehen und raus London, ich komme. Mit dem Auto zu meiner Schwester welche in Flughafennähe wohnt, Auto abstellen, vom Schwager zum Flughafen fahren lassen. Er sah noch völlig zerknittert aus, wohl eindeutig zu früh für ihn, diese Tageszeit.
Endlich dort eingetroffen, gleich ab zum check in Schalter. Völlig problemlos erhielten wir ich die Bordkarten.
Aufregung bei mir ein Flugzeug fliegt nach London und ich sitze darin! Nun war es um meine Fassung geschehen, ich konnte die Tränen– sehr zur Erbauung meiner Schwester– nicht mehr zurückhalten.
Schon bald war ich da. London, ein spannender Tag lag vor mir.
Fern von der Arbeit, vom Stress. Noch immer konnte ich es nicht fassen. Ich ich — stehe am Picadilly Circus, vor einem Monat undenkbar. Ich schlendere mit meiner Schwester durch die Oxford Street als ob ich dazu gehöre. Stippvisite bei Harrods, Fish and Chips essen am Oxford Circus, einfach unfassbar. Es war ein unglaublich schöner Tag. Ein Tag voller Freude, Lachen, tollen Begebenheiten. Erinnerungen, die mir niemand nehmen kann. Die Sonne schien, kein Regen, alle Briten sehr nett und hilfsbereit. Gestern noch Pizza verkauft, heute mitten drin in der Metropole London, im Leben dieser faszinierenden Stadt. Und das mir! Gegen Abend habe ich meine Füße kaum noch gespürt, meine Waden fühlten sich wie Steine an, aber egal, dieses kaputt sein ist ein positives. Ich war einfach nur glücklich, ausgelassen, fröhlich, einen ganzen wunderbaren