Obst und Gemüse Ronald Polzin

01.02.2009
Als ich Mitte Dezember hier wieder einmal einkaufen wollte, traf mich eine schlechte Nachricht, wie ein Schlag. Frau Polzin ist kurzfristig an einer Virusinfektion verstorben.
Kein weiteres Kommentar.
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Dies ist unser Gemüsemann, naja oder auch Frau. Die Polzins betreiben diesen Laden seit über 40 Jahren gemeinsam.
Seit über 30 Jahren kennen sie mich, also von klein auf an. Später wurde ich dorthin einkaufen geschickt und nun kaufe ich für mich selber hier ein und bin mit meiner Praxis auch geschäftliche Nachbarin geworden.
Die Kinder, die hier täglich vorbeikommen, dürfen sich Möhren nehmen oder bekommen auch mal einen Apfel oder eine Banane.
Wir essen viel Obst und Gemüse und dieses Geschäft ist für mich eine ernstzunehmende Alternative zum Supermarkt und vor allem ist es direkt um die Ecke, keine 100 Meter von unserer Haustür.
Biogemüse findet man hier nicht explizit, aber doch auch recht viel regionales und saisonales, was ich oft als ökologisch wertvoller empfinde, als eine weitgereiste Bio-​Zitrusfrucht.
3 mal die Woche fährt Herr Polzin früh morgens auf den Großmarkt.
Ab und zu müssen wir wo anders einkaufen, aber nicht, ohne vorher hier geguckt zu haben, was er noch da hat.
Und ich sollte vielleicht nicht verraten, dass es sich lohnt, Samstag um 10 vor 12 aufzutauchen.
Je nach Verfügbarkeit hole ich mir hier Äpfel, meist auch in 2 kg Tüten, 2. Wahl für deutlich weniger Euronen, Champignons, Zuchinis, Poree, Kohlrabi, Radiesschen, Ingwer, Bohnen, Cherry-​tomaten, Kartoffeln und meist zahle ich um 10 Euro für einen ganzen Haufen Gemüse. Auch Eier hole ich hier, die sind zwar auch nicht Bio, aber wenn ganz viele nach Bio-​Eiern fragen und sie ihm auch wirklich abkaufen, dann besorgt er auch wieder welche! Vieles ist wirklich nur eine Sache der Nachfrage.
Im Moment kommt hier vieles aus dem Alten Land, prima.
Aber leider, wirklich leider, es macht mich richtig traurig, hat er keinen Nachfolger.
Die alten Leutchen bekommen hier auch mal Dosenkonserven und Sauerkraut und er liefert es ihnen auch. Hier wird auch noch geholfen die Hackenporschen zu befüllen und rauszutragen.
Es wäre ein Traum, wenn wir jüngeren Leute es schaffen könnten, die Nachfrage wieder so hoch zu treiben, das es für einen Nachfolger attraktiv wäre. Da hätte die ganze Gegend was von.