Monaddrei

Die Pädagogik von Maria Montessori ist wunderbar und sehr überzeugend. Leider gilt das nicht für das Kinderhaus von Monaddrei, jedenfalls nicht, so wie wir es erlebt haben. Kinder, die etwa nach dem Wechsel vieler Freunde Schwierigkeiten entwickeln, werden schnell "pathologisiert". Sie werden zum Psychologen geschickt und als ein bisschen "gestört" abgestempelt. Mir bekannt sind mehrere Jungen, denen es im Alter 5-6 so ergangen ist. Das gilt nicht für alle Erzieherinnen, wir haben auch ganz wunderbare kennengelernt. Aber gerade im Falle der Jungs meine ich, ein gewisses Muster zu erkennen. Mit anderen Worten: Ich weiß, dass Monaddrei für viele Kinder und Eltern vermutlich ein guter Ort ist - aber das trifft leider eben nicht für alle und zu allen Zeitpunkten zu.

Das Monaddrei Kinderhaus besteht aus 2 Filialen. Eine in der Schäferkampsallee und eine in der Henriettenstraße. Wer einen Platz möchte, muss erstmal zu Kreuze kriechen und der Kitaleitung C. enorm viel Honig um den Mund schmieren und schon vorab in den Förderverein eintreten. Dann beginnt ein Prozess, der seinesgleichen sucht: man bekommt eine Zusagen, wird doch wieder vertröstet, wird zugesagt, wird vertröstet bis man mental total weich gekocht ist. Am Ende klappt es bei den meisten aber die Zusage erfolgte bei uns erst eine Woche vor Wiederaufnahme des Arbeitsverhältnisses. Wenn man aufgenommen werden möchte, sollte man unbedingt versuchen, einen Platz in der Schäferkampsallee zu bekommen. In der Henriettenstraße waren wir mit einem Kind über viele Jahre und da kann ich nur sagen: Die Schleimerei lohnt sich überhaupt nicht. Die Billig-​Arbeitskräfte dort sind überhaupt keine gut ausgebildeten Pädagogen. Die wenigsten haben ein Montessori-​Diplom und die Montessori-​Arbeit ist gleich Null. Zum normalen Kitabeitrag kommt noch der Förderverein, zu dem man schon fast gezwungen wird und ein anteiliges Essensgeld. Und da sind wir schon beim nächsten Problem: Das Essen wird möglichst wirtschaftlich eingekauft was dazu führt, dass sich viele Kinder bei leckeren Gerichten nicht nach nehmen können und teilweise hungrig bleiben. Ein weiterer Minuspunkt sind die Reinigungsprozesse. Die Kindertoiletten sind sowas von verdreckt und widerlich das kann man keinem zumuten. Zu guter Letzt kann sich die Kitaleitung nicht von Mitarbeitern trennen, die nachweislich schlecht für die Kinder sind (Mund auswaschen bei Schimpfwörtern) usw.
Wir haben nach Jahren entschieden, unser Kind da raus zu nehmen und bereuen es keine Sekunde. Überlegt Euch gut ob Ihr den ganzen Zauber da wirklich wollt.
Pro: Der soziale Zusammenhalt ist hoch. Gemeinsame Events werden von fast allen Eltern unterstützt.

Dieses Haus ist für uns und unsere Kinder das Beste was uns passieren konnte. Die neue Schule ist auf die Bedürfnisse der Kinder zu 100% abgestimmt. Wir haben unsere Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut unsere Tochter auf diese Schule geschickt zu haben. Sie geht und kommt täglich mit Begeisterung. Bei all den Angeboten die genuzt werden können und sollen ist das glaube ich auch nicht anders zu erwarten .
Die Eltern werden total entlastet, kein Stress am Nachmittag weil man sein Kind noch schnell zu irgend einem Verein bringen muss oder in die Musikschule, nein, viele verschiedene Sachen werden im Haus angeboten. Somit nimmt unser Kind das mit was es braucht, kann auspobieren und dann entscheiden. Zur Zeit bekommt sie Geigenunterricht. Sie ist glücklich und wir haben keinen zusätzlichen Stress und was auch nicht zu verachten ist, es müssen keine zusätzlichen Beiträge dafür gezahlt werden, alles abgedeckt inkl. der Geige. Natürlich als Leihgabe. Ich finde dieses Konzept einfach nur genial. Endlich einmal etwas Ganzheitliches !!! Macht weiter so

In der Schäferkampsallee hat sich nach der Henriettenstraße das zweite Haus von Monaddrei angesiedelt. Aufgrund der Größe ist es nunmehr das ‘erste’ Haus geworden wo sich auch die Verwaltung findet.
Mit Leidenschaft wird hier dafür gesorgt, dass das Kinderbetreuungssystem in der Stadt besser und nicht schlechter wird.
Die Räume wurden von der jüdischen Gemeinde übernommen und wurden großartig renoviert. Im Hinterhof findet sich der Garten für die Krippen– und Kindergartenkinder, ebenso der Schulhof für die neugegründete Schule (die erste Klasse hat in diesem Jahr begonnen). Drei Stockwerke des Gebäudes werden bereits von Monaddrei belegt; im Keller werden zusätzlich Musikräume eingerichtet. Die sechsspurige Straße wirkt vorerst etwas abschreckend; drinnen merkt man davon kaum noch etwas.
Aus den persönlichen Erfahrungen:
Nunmehr ist mein Sohn in der II./III. Klasse. Denn hier wird altersübergreifend unterrichtet. Er liest alles was ihm in die Augen sticht und rechnet, wie ich es vermutlich in der vierten Klasse noch nicht konnte (auch die Hunderter wurden schon erkundet, in der Addition noch höher und die Weihen der Multiplikation erschließen sich ihm auch). Darüber hinaus wird das Erlernte von ihm gleich angewendet! Mathe im Alltag, vm Kind selber eingesetzt und erkannt — GROSSARTIG. Und sichtbaren Spass hat er auch noch. Und ich musste mich mit lahmen Textaufgaben quälen.
Und die ‘Kleine’? Auch schon fast 2 Jahre bei Monaddrei. Auf den Tag drei Jahre alt. Und was macht sie? Redet wie eine Grosse. Argumentiert mit bestechender Logik, deckt selber den Tisch, möchte mit kochen, hilft … ‘Mama, ich kann das’ … und sie hat Recht– und hat Spass dabei.
Zurück zum Angebot von Monaddrei:
Für Kinder ab 1 Jahr, über Elementarkindergarten bis zur Grundschule gibt es hier großartige Betreuung auf Grundalge der Lehren von Maria Montessori, Alfred Adler (Indivdualpsychologie) und Rudolf Dreikurs.
Englisch, Yoga, Zirkus, Geigenunterricht, Klavier, Schwimmen uvm wird hier angeboten. Die Kinder können entscheiden, welche Zusatzangebote sie einmal ausprobieren wollen.
Was dabei heraus kommt: Kinder, die lernen sich selbst zu helfen; die selbständig sind und neugierig sich eigene Erkenntnisse erarbeiten. Dabei fühlt sich jedes Kind als wertvolles Teil einer Gesellschaft.
Betreuungszeiten richten sich nach den Bedrüfnissen berufstätiger Eltern: zwischen 7.00 Uhr und … ich glaube … 18.00 Uhr.
Ach ja, Weiterbildung für Eltern und Pädagogen wird auch angeboten.