Künzli Confiserie

Ich liebe das Levantehaus, vor allem angesichts der Belanglosigkeit der Europapassage freue ich mich immer wieder, wenn die großen Türen mit ihren Jugendstilbronzegriffen sanft aufschwenken.
Im Erdgeschoß befindet sich die Confiserie Künzli. Oh la la — ein Schweizer Name, da denkt man an Sprüngli und die guten plüschige Tage in Züri.
Leider weit daneben. Ein großes Schild weist darauf hin man möge sich die Bestellung am Tresen abholen. Die dort besorgte und selbst transportierte Tasse Schokolade schmeckt viel zu süß und nach Instantkinderkakaopulber. Bäh! Pfui! Man möchte die Inhaber verhaften und zum Pilgerort CAFÈ SANDRI nach Perugia versenden, wenn es nicht so peinlich wäre. Die von weitem neutral aussehenden Stühle entpuppen sich als grauorangefarbene Scheußlichkeiten aus Plastik. Auf der Kante des Holzimitat-​Tischchens steht der Namenszug «Arko».
Und die Inspektion der Confiserie zeigt dann auch, daß hier hauptsächlich Arko-​Produkte, nicht aber etwa — wie mit dem Namen impliziert — eigene Pralinenkunstwerke verkauft werden…
Eine Arko-​Filiale, die in nobler Umgebung Mimikry und Etikettenschwindel betreibt. Schade um den schönen Platz!