Kennedybrücke

Die Kennedy-​Brücke ist als Bauwerk sicherlich die mit weitem Abstand hässlichste der sieben Brücken, die man bei einer Wanderung um die Außenalster passieren muss. Beton und Klotzigkeit waren ja auch ein Wappentier der 1960er-​Jahre — und in dieser Zeit war es, dass die Sentaoren entschieden, man müsse der hübschen alten Lombardsbrücke nebenan eine automobile Erweiterung verschaffen.
Die Kennedy-​Brücke verbirgt so sehr erfolgreich die schönen alten Bögen von der See-​Seite her. Das Überqueren ist der martialische Teil einer Alsterumrundung: Infernalisch lärmen die Autos, die rücksichtslos über die vierspurige Strasse brettern — man ist im Zwiespalt, rennen oder verharren, denn eben von hier ist der Blick in die Ferne wunderbar, bei sonnigem Wetter sieht man von hier am besten die Flotte der weißen Segelboote, die um Wind und Raum auf dem blaugrauen Wasser kämpfen und deren Segel von der Sonne cremig weiß erleuchtet werden.
Die Unterquerung der Brücke auf der Westseite ist ebenfalls nicht angenehm — eine Autobahnunterführung hat ähnlichen Charme und eine vergleichbaren Lärmpegel. Auch hier hastet man dann doch eher weiter, denn es locken ruhigere und schönere Plätze. Und man fragt sich, warum man nicht ein paar Tunnel unter der Alster hindurch graben konnte — für die Autos. Für die U-​Bahnen gibt es ja auch Tunnelsysteme — und damals hat man aufs Geld ja eh nicht so geachtet

Wenn man mal unter
bei den Behörden unter Fahrrad oder Fahrradwege schaut, findet man interessanter Weise ein Bild vom Fahrradweg an der Kennedybrücke. Dieser doppelte Fahrradweg (etwa 100 Meter lang) von einem Behördenmitarbeiter wahrscheinlich aus dem Auto heraus fotografiert, ist der breiteste in ganz Hamburg.
Bei der 70 cm breiten Stelle fahre ich immer auf der Fahrbahn, die Autofahrer sind zwar irritiert, doch da sie auch keinen Fahrradweg hier entdecken können, hupen sie meist nicht…
Gute Fahrt!

Noch so eine Unzumutbarkeit für Radfahrer, an der man merkt, dass Hamburg’s Politiker wohl nicht mit dem Rad ins Büro fahren.
Wer den Radweg entlang der Alster — nun ja, nicht wirklich entlang der Alster, das kostet ja 20 Euro, aber immerhin den Harvestehuder Weg entlang — runter in Richtung Innenstadt fährt, bleibt immer links der Strasse.
An der Binnenalster darf man mittlerweile auch links der Strasse auf dem Radweg fahren.
Nur dazwischen, unter der Kennedy/​Lombardsbrücke müsste man sich regelkonform über nicht weniger als 3 Fussgängerampeln die für Radfahrer natürlich völlig falsch getaktet sind, quälen, um die Strecke zwischen den beiden Radwegen zu überwinden.
Das Resultat: ALLE Radfahrer bleiben links der Strasse auf dem 70 cm breiten Gehweg. Unnötig zu erwähnen, dass die Hecken hier auch nicht geschnitten sind (Stand August 2007).
Warum kann dieses Stück denn nicht für Radfahrer verbessert werden? Für Autos gibt es hier 3 Spuren in jede Richtung.