Die Greifenberg Passage ist in die Jahre gekommen und leider sieht man das nicht nur an der Bausubstanz, sondern auch an dem Schattendasein, das sie fristet. Viele Geschäfte stehen leer und haben wohl lange keinen Mieter mehr gesehen. Die Haspa zog vor Jahren schon ihre Filiale ab und hinterliess nur noch die Geldautomaten. Dies war wohl der erste Schritt vom Ende gewesen, denn auch eine große Supermarktkette verließ ihre Räumlichkeiten, direkt in der Mitte der kleinen Passage und schon waren zwei Zugpferde verschwunden. Ein kleiner Bäcker, eine Apotheke und ein Imbiss blieben zurück, bis Netto kam. Der Discounter bezog die Räume des ehemaligen Supermarktes und so kam wieder etwas Leben rein. Genug Menschen hat die Gegend, denn hier ist ein relativ dicht besiedeltes Wohngebiet. Für Netto war es ein kluger Schachzug, denn Aldi und Penny sind nur ein paar Strassen weiter und hauseigene Konkurrenz ist nicht in fußläufiger Entfernung. Trotz dieser kleinen Belebung, wirkt die Passage Abends gespenstisch. Ein paar Jugendliche, die ihre Zeit vertreiben und einige hektische Späteinkäufer bei Netto, mich eingerechnet, trifft man noch an. Ansonsten ist hier eher Ruhe angesagt. Ein Besuch der Greifenberg Passage ist eher ein zweckgebundenes Erlebnis, wenn man es überhaupt Erlebnis nennen kann.