Faustkämpfer

kunst ist kunst.
ich habe gelernt das nicht alle kunst gefallen soll,
es geht mehr um den anstoss zum denken und fühlen.
ich finde sie ok

Auch mir gefallen die Faustkämpfer. Der Anblick reizt einfach dazu, stehen zu bleiben und sie genauer zu betrachten. Die Jünglinge sind so lebendig gestaltet, es scheint, als würden sie nur kurz innehalten mit ihrem Kampf, damit ich Muße habe, sie zu betrachten.
Zitat meines 7jährigen: Aber Unterhosen könnten sie wenigstens tragen!
Ansonsten gefällt auch ihm die lebensnahe Plastik.

Seitlich am Harburger Rathaus stehen diese zwei klassischen Jünglinge und faszinieren wenigstens mich im Vorbeigehen, auch wenn die meist stumpf hier vorbei trottenden Zeitgenossen scheinbar keinerlei Würdigung für die darstellende Kunst empfinden, die dem Metall der beiden Figuren derartig meisterhaft Leben eingehaucht hat. Die Muskeln der Kämpfenden sind gespannt, die Arme in heftiger Bewegung, der Rest des Körpers geht mit, die Blicke sind konzentriert und wild zugleich eine eindeutig klassisch-​olympische Pose in wunderbarer Ausführung.
Der Schöpfer der Bronze ist der Bildhauer Eberhard Encke (1881 – 1936), der das Werk um 1912 schuf. Eberhard Encke war der Sohn des Bildhauers Erdmann Encke, studierte bis 1906 an der Akademie in München bei von Herterich und von Rümann. Er erhielt bereits 1907 den renommierten Rom-​Preis, studeirte danach aber noch weiter bei Tuaillon (in Berlin). Er lebte bis auf einen zweijährigen Aufenthalt in Italien meistenteils in Berlin, wo er auch auf dem Friedhof Wannsee begraben ist.
Auch in Berlin soll es übrigens ein Paar Faustkämpfer von ihm geben und zwar am Fehrbelliner Platz. Die hiesige Gruppe wurde der Stadt von der Harburger Familie Mergell gestiftet.