Black Form

Ein Mahnmal für die zerstörte jüdische Gemeinde Altona. Und den Juden gewidmet, die für immer fehlen werden.
Massiv und doch schlicht. Schwarz und eindringlich. Auffällig gegenüber dem großen weißen Altonaer Rathaus dahinter.
Wie soll ein Mahnmal sein? Was soll es darstellen? Es soll mahnen und zum Nachdenken anregen. Das Grauen der Judenverfolgung wird kein Mahnmal der Welt je in Gänze erfahr– oder erfassbar machen können. Selbst das Vernichtungslager in Auschwitz kann uns das Leiden, den Schmerz und das Entsetzen nur nahe bringen. Aber letztendlich begreifen, verstehen, nachfühlen werden wir es nicht können.
Insofern halte ich das Mahnmal Black Form für gut und gelungen. Für diejenigen, die sich darauf einlassen, kann es ein Ort der Erinnerung und Mahnung sein.
Versuch nachzufühlen. Stell Dir das lebendige Treiben der jüdischen Gemeinde vor. Menschen die leben, lieben, lachen und weinen. Erinnere Dich an eine Person. Einen jungen Mann oder ein Mädchen. Stell Dir vor, welches Grauen sie erlebt haben. Wie sie gestorben sind.
Und dann ziehe Deine Schlüsse daraus. Lebe Dein Leben. Lache, liebe, weine und genieße. Aber widerstehe jeder menschenverachtenden Ideologie.
Wenn ein Mahnmal das bewirkt — und sei es nur bei wenigen — dann hat es seinen Zweck erfüllt.

Im Park am Platz der Republik, genau gegenüber vom Rathaus Altona befindet sich ein schlichtes aber bemerkenswertes Denkmal. Es trägt den Namen: Black Form.
Der Name ist leicht nachzuvollziehen, sieht man doch einen Block aus fest gemauerten Gasbetonsteinen von fünfeinhalb Metern Länge, zwei Metern Höhe und zwei Metern Tiefe, die eine dichte und feste, schwarze Bemalung erhalten haben.
Dieses Denkmal hat der amerikanische Künstler Sol LeWitt entworfen und für die Stadt Hamburg bauen lassen.
Es ist ein Monument für die zerstörte jüdische Gemeinde Altonas und ist den Juden gewidmet, die für immer fehlen.