Synagogen-Gemeinde

Eine alte Synagoge mit einer langen Geschichte. Der große Saal, der für den Gottesdienst genutzt wird, ist sehr schön.
Die Frauen, wie es sich gehört, sitzen oder stehen auf dem Balkon in der zweiten Etage und die Männer unten bei der Tora.
Die Tora selber (das alte Testament) ist wirklich beeindruckend, riesengroß, sehr schwer und wenn sie dann zum lesen rausgeholt wird, tragen sie mehrere Männer gleichzeitig. Ich durfte nur einmal nach unten, während meiner Bat Mizwa und es war wirklich beeindruckend.
Vor ein paar Jahren, als der Weltjugendtag in Deutschland stattgefunden hat, durfte ich mithelfen und musste somit die Kipas (Kopfbedeckung) an alle die reinkommen verteilen, damit auch alles den Regeln nach verläuft. Danach hatte ich die große Ehre und durfte dem Papst die Tür zum Saal aufhalten.
Ich selber interessiere mich nicht mehr für Religion, aber ich finde, dass jeder Mal unsere schöné Synagoge gesehen haben sollte.

Die Kölner Synagoge ist weitgehend unbeachtet. Mir selber ist sie auch erst aufgefallen, als Papst Benedikt der Synagoge vor ein paar Jahren während des Weltjugendtages einen Besuch abstattete. Anscheinend war das der erste Besuch eines Papstes in einem jüdischen Gotteshaus. Dieser Information konnte ich als Zeitungsleserin in Köln nicht entgehen.
Als Nicht-​Jüdin habe ich die Synagoge leider noch nicht von innen gesehen, aber von außen finde ich das Gebäude schon sehr beeindruckend mit den drei Fensterbögen und dem großen, runden Fenster. Bei der jüdischen Gemeinde ist die Kölner Synagoge Dreh– und Angelpunkt. Es gibt nämlich auch ein koscheres Restaurant und Angebote wie eine Krabbelgruppe, Schulen und ein Jugendzentrum. Außerdem werden auch verschiedene gemeinnützige Angebote für Hilfsbedürftige ehrenamtlich betrieben.
Die jüdische Gemeinde ist übrigens schon seit 321 n.
Köln ansässig. Wär gut, wenn das auch weiterhin so bliebe.

Ich habe mal in der Beethovenstraße gewohnt, Ecke Roonstraße, direkt am Rathenauplatz. Von meinem Schlafzimmerfenster konnte ich direkt auf die Rückseite der Syngagoge sehen und die Krabbelgruppe, die sich im Hinterhof der Synagoge befindet.
Es ist ein sehr beeindruckendes, großes, schönes Gebäude, dass über den Rathenauplatz blickt. Durch die Polizei, die beständig bei Veranstaltungen davor Wache steht, nicht zu übersehen.
Ein Minigeschichtsabriss aus dem letzten Jahrhundert: Als die Nazis während des Novemberprogroms 1938 gegen die jüdische Bevölkerung vorgingen und Geschäfte und Wohnungen plünderten und zerstörten, blieb auch die Synagoge in der ROonstraße nicht verschont. Im April 1945 gründete ein kleine Gruppe Überlebender in den Trümmern der Synagoge die Kölner Gemeinde wieder. Am 20. September 1959 wurde die wiedererrichtete Synagoge Roonstraße eingeweiht und ist Zentrum einer vitalen, jüdischen Gemeinde.
«Zweck der Gemeinde ist die religiöse, kulturelle und soziale Betreuung ihrer Mitglieder nach der Maßgabe der jüdischen Überlieferung.» (aus der Satzung der Gemeinde)
In der Synagoge finden folglich Gottesdienste statt, das jüdische Jugendzentrum ist dort zu finden, selbstverständlich auch das Büro des Rabbiners. Es gibt ein koscheres Restaurant, ein kleines Museum, eine Kleiderkammer und eine Bibliothek. Clubs und Vereine treffen sich dort.
Unangemeldet kann man die Synagoge nicht besichtigen, allerdings kann man sich telefonisch oder per eMail (
) für Führungen anmelden.