KVB Neumarkt

Gestern hat es mich nach der Arbeit nach einer Ewigkeit mal wieder ins KVB Kundencenter am Neumarkt verschlagen. Die Räumlichkeiten sind leider so knapp bemessen das man draußen warten muss. Bei dem Wetter zog es hier ziemlich. So das ich froh war eine Mütze dabei zu haben. Daran sollte man vielleicht mal arbeiten. Bei einer längeren Schlange gibt es dann meist auch noch böse Blicke von den Leuten die gerad aus der U-​Bahn kommen und sich von den wartenden beim schnellen durch kommen gestört fühlen. Also nicht so eine gute Idee.
Ich hatte zum Glück nur zwei Leute vor mir. So das ich recht zügig rein durfte und mein Problem schildern konnte. Hier hatte ich Glück und wurde sehr freundlich beraten und mir wurde schnell geholfen. So das ich nach ein paar Minuten zufrieden wieder meinen Weg fortsetzen konnte.
Zu Stoßzeiten sollte man hier allerdings nicht anstehen. Da kann einem die gute Laune schon ein wenig vergehen. Was aber an den übrigen Standorten dann auch so ist. Was waren das noch Zeiten als es in Köln fast in jedem Stadtteil ein Kundencenter gab und man sich so das lange anstehen sparen konnte.

UNFASSBAR!!! Sowas habe ich noch nicht erlebt.
Absolutes NO GO: Eine RIESIGE Schlange an Kunden, die zu einer Wartezeit von fast 1 Std. geführt hat.
Das Personal hatte nichts besseres zu tun, als in Ruhe Kaffee zu trinken und zu quatschen. Als Schichtwechsel anstand wurde sich noch schön mit Küsschen links, Küsschen rechts verabschiedet, als hätte man nichts anderes zu tun.
Für meine Begriffe gehört der Laden am Neumarkt mal aufgeräumt und das Personal von A-​Z zusammengestaucht.
Ich kann nicht auf der einen Seite Jahr für Jahr für mehr Gehalt demonstrieren (KVB Streiks), aber auf der anderen Seite NULL LEISTUNG bringen. Absolut unverschämt!

Also, wenn ich bereit bin, ein Auto zu leasen und dafür monatlich auf ein Jahr fest 120 Euro auszugeben, bekomm’ ich da mittlerweile nicht einen roten Teppich ausgerollt oder so?
Wenn man aber der KVB 120 Euro pro Monat geben will, dann steht man auf einen stinknormalen Freitag Nachmittag um 14:30h geschlagene 45 Minuten in der Schlange!
Ohnehin mit nur vier Beratungsplätzen viel zu winzig angelegt, waren während der gesamten Zeit auch nur drei Schalter geöffnet, am vierten wurde zwar anscheinend etwas getan (mit längeren Abwesenheiten im nicht einsehbaren Bereich), beraten wurde aber eben nicht.
Als ich dann endlich an einen freien Schalter treten konnte, zack und ohne ein Wort knallt das Schild «Schalter geschlossen» auf die Theke und also brav ab zurück an die Spitze der völlig genervten Schlange.
Ja sag’ mal, ist das hier ein wohltätiger Verein oder was?
Man ist wohl tätig, aber definitiv nicht effizient.
Der Gipfel dann:
Ein Ticket im Abo (am 17.11.)?
Erst ab 01.01. möglich.
Bitte was, nicht ab nächsten Monat?
Also, meint die Dame, sie könne jetzt (wörtliches Zitat) «aus Gründen der Kulanz» natürlich auch sofort eine solche E-​Karte ausstellen …
Ihr Blick sagt mir:
Und Du solltest mir dafür ganz schön dankbar sein.
Wenn ich jetzt schreibe, wie mir das vorkommt, dann bekomm’ ich sicherr einen drüber, von wegen nicht politisch korrekt & blahblah …
Aber, sei es gesagt, sollte ich je in einem Anfall jugendlichen Leichtsinns oder im Vollrausch gesagt haben, dass ich gegen die Privatisierung staatlicher und öffentlicher Aufgaben bin, streicht das einfach.
Ich schrei es ab sofort jedem ins Gesicht:
Nieder mit den staatlichen Monopolen!
(Ich fahr jetzt nach Godesberg in den «Löwen» und wechsel die Partei, und, selbstverständlich, den Bewusstseinszustand, lieber blau als grau und lieber gelb vor Neid als rot vor Wut …)
Echt, ich würde im Ernst bei der Konkurrenz 50% mehr zahlen für eine Alternative. Etwa so, wie ich mir keinen Wagen eines Schrottherstellers kaufen würde, um Geld zu sparen und dafür Ärger anzuhäufen.
Du lieber Himmel!
Ach, muss noch dran:
Die Beschäftigten in diesem lichtlosen und schlecht belüfteten Kabuff sind NICHT schuld.
In die Hamsterräder (in Menschengröße zum Strom produzieren im Drei-​Schicht-​Betrieb) gehört der schwachsinnige Manager, der sich zwei festangestellte Leute gespart hat, um sich’s als Bonus selbst auszuzahlen. Wer fährt auch schon Bahn, sowieso nur Pöbel!

Beim KVB Kunden Center am Neumarkt habe ich schon so einiges erlebt. Menschen, die einen vorlassen, wenn man nur eine kurze Frage hat. Solche, die es nicht tun. Freundliche Mitarbeiter, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Grummelige Mitarbeiter, denen das Lächeln zwischen «Ey, Lan, ischHAtKatteDebai» und «Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, soooo teuer!!!» abhanden gekommen ist.
Was mich aber wirklich wahnsinnig macht, ist die Tatsache, dass es keine unterschiedlichen Bereiche gibt für «Ticket kaufen» und «Beratung». Das regt mich sowohl bei der Deutschen Bahn als auch bei der KVB auf. Denn die Mitarbeiter nehmen sich meist viel Zeit, JEDE Frage zu beantworten und JEDE Verbindung rauszusuchen. Derer Arbeitszeit bleibt ja die gleiche, was kümmert es die. Und ja, selbstverständlich ist das EIGENTLICH ein guter Kundenservice. Aber ich halte das zuweilen für eine Farce, dass es Menschen — meist höheren Alters — gibt, die sich gerade am Monatsende ausführlichst zu allen möglichen und unmöglichen Fragen rund um die KVB beraten lassen. Und umso länger sie darauf gewartet haben, umso mehr Fragen stellen sie. Und warum? Weil sie es können.

Noch vor nem Jahr hatte ich auch ein Monatsticket der KVB, allerdings im Abo. So musste ich mich nicht jeden Monat erneut in die Schlange einreihen, zum Glück, denn das kann sich jedes mal nur um Stunden handeln. Meine Besuche haben sich im Jahr auf wenige mal beschränkt. Wenn ich dann allerdings dort war, war es zwar nicht soooo voll aber auch 4 Leute die vor einem warten können einen ziemlich viel Zeit kosten, denn meistens geht es da nicht so schnell voran und manchmal sind die Mitarbeiter auch nicht so gut gelaunt, da muss man Glück haben.
So ein Ticket im Abo lohnt sich auf jeden Fall, kostet weniger als wenn man es jeden Monat NEU kauft und erspart né Menge Zeit.

Wieso baut man an einem Verkehrsknotenpunkt in Köln ein Kundencenter mit der Größe eines Doppelbetts?
Keine Ahnung, aber die KVB wird sich wohl nichts dabei gedacht haben. Das Ganze führt aber dazu, dass in regelmäßigen Abständen die Durchgangspassage im Neumarkt von einer immobilen Polonaise delästigt wird die sich im Schneckentempo durch die Glastür schiebt.
Reichlich Personal ist dabei natürlich nicht vor Ort. Mal im Ernst, ist das wirklich ein Dauerzustand?

Ja gibt es denn hier etwas umsonst? Ach nö, doch nicht, es ist nur Monatsende und deshalb windet sich durch die U-​Bahnpassage mit dem netten Namen Hugo eine immense Menschenschlange. DAS sollte man nicht tun. Am Monatsende hier sein Ticket zu kaufen, kann nur zu einem frustigen Erlebnis werden. Die KVB hat auch extra Warnschilder aufgestellt, damit keiner auf die Idee kommt, dass man hier schnell und komfortabel an die Tickets kommen könnte. Gut Ding will Weile haben.
Wer clever ist und eben nur ein einfaches Märkchen ohne Sonderwünsche benötigt, sollte sich lieber in diversen Lotto-​Toto-​Lädchen oder Kiosken umschauen, die diesen Service teilweise auch anbieten — zumindest für den Innenstadtbereich bis zum Tarif 1B. Am Ebertplatz ist es meist auch wesentlich ruhiger.
Wenn man aber richtig gerne in einer Schlange steht und es genießt, wie die Menschen nervös mit den Füßen wippen und ständig auf die Uhr gucken, dann sollte man sich hier unbedingt am Monatsende einfinden und einfach nur genießen!