Southend Hostel Bremen

Ich war mit Freunden im schönen Bremen zu Gast und leider haben wir im Southend Hostel eingecheckt. Der Reihe nach: Wir kamen in Bremen an und liefen vom Bahnhof circa zehn Minuten in die Jakobistraße. Von außen macht das Gebäude einen guten Eindruck, aber wartet es ab. Nach kurzem Klingeln wurde uns von einem Alt-​Rocker (Marke Werner Beinhart) aufgemacht. Der Herr war freundlich und mitteilsam, der Check-​In problemlos.
Der Frechdachs meinte zum Ende hin, dass wir das geilste Zimmer hätten, mit einem geilen Ausblick auf die geilste Kneipe der Stadt.
Schon das Treppenhaus machte uns stutzig, es roch nach Muff und Zigaretten. Unser Zimmer war gelinde gesagt keimig, obwohl «seine Mädels» (Zitat Werner) die Bude geputzt hätten. Der Teppich war fleckig dreckig, kleine fleckige dreckige Teppiche sollten das überdecken. Klappte nicht. Der Tisch war wackelig und verlor ein Bein, als wir ihn etwas umgerückt haben. Gestrichen war unser Gruselzimmer in knallorange, auf einem verstaubten Miniregal standen drei Flaschen irischen Bieres. Dazu pixelige Ausdrucke von Guinnessgläsern als Poster. Das nennen die Betreiber «Pub-​Style», wir haben herzlich gelacht.
Der Badboden war fusselig, das Klo wirkte aber recht sauber. Die Betten hatten keine richtigen Matratzen, sondern jeder von uns schlief auf drei übereinandergelegten schmalen Schaumstoffmatten. Die Bettwäsche war muffig, zu klein, 10.000 mal gewaschen und dadurch hauchdünn. Die Kissenfüllung bestand aus klumpiger Watte, so etwas habe ich noch nie gesehen. Sind das recycelte Wattejacken deutscher Kriegsgefangener? Ich werde es nie erfahren. Die Krönung war das Fenster, es war kaputt und ging nicht zu (im 1. Stock, Regenwetter).
Den Aufenthalts– und Frühstücksraum habe ich nur kurz begutachtet. Dort stand ein Bücherregal vor einer Tür mit einem Notausgangaufkleber. Mehr brauch ich wohl dazu nicht schreiben. Gefrühstückt haben wir in der Bude nicht, mein Leben ist mir doch schon was wert.
Pro Person wurden uns 23 Euro für unser Vierbettzimmer abgeknüpft, né absolute Dreistigkeit. Ich habe nix gegen spartanisch und alt, aber es muss sauber sein. Ich kann nur jedem dringend raten: Besucht das tolle Bremen, aber meidet dieses Horrorhostel.

Wie fang ich an?
Die sauberkeit lässt extrem zu wünschen übrig, es gibt einen fernseher für alle im gemeinschaftsraum mit supertollen unterhaltsamen 5 sendern, davon 3 in deutscher sprache mit ameisenkrieg-​bild.
Direkt daneben steht ein süßigkeitenautomat der lauter als der fernseher ist.
Natürlich ist der gemeinschaftsraum gleichzeitig der frühstücksraum. Schön unbequem und dreckig. Auch der teppich im gesamten hostel hat seine besten jahre hinter sich, genau wie die treppe. Alles elegant mit alten kaputten kleineren teppichen versucht zu überdecken-​vergebens.
Das ganze wohlfühlprogramm gibt es für stolze 70,-EUR im DZ inkl. frühstück.
Naja. Notgedrungen besser als im kalten auto zu schlafen, wobei ich das vorgezogen hätte wenn ich bettdecken dabei hätte.
Hab ich schon erwähnt das wir unser bett selbst beziehen mussten mit muffig-​riechenden altem bettzeug? Und die matratzen erzählen auch ihre eigene geschichte mit ihren. Was auch immer flecken, hoffen wir das es multivitaminsaft war.
Die tresenbesetzung ist zwar sehr nett aber auch nicht immer da.
Ein paar meter weiter ist das acor-​hotel (?) zum gleichem preis.
Das Southend Hostel ist absolut unempfehlenswert!!!

Als ich den 6:40 Ryanair Flug von Bremen nach Venedig gebucht hatte, wurde mir bewusst, dass es sehr schwer werden könnte um die Zeit von Hamburg nach Bremen zu kommen.
Ich musste dann wohl in den saueren Apfel beißen und schon eine Nacht vorher anreisen, wenn ich nicht irgendwie mitten in der Nacht mit Bahn oder Flughafen Bus durch den Norden tuckern wollte praktisch ohne Schlaf.
Ich entschied mich für das Southend Hostel als Retter in der Not. Eigentlich wollte ich das Airport Hostel, welches schon ausgebucht war. Ich buchte es also über die Webseite und reiste an.
Leider war erstmal die Adresse auf Qype falsch und ich fuhr mit dem Taxi bis quasi zum Flughafen um dort zu merken, dass das Hostel in der Innenstadt in der Nähe des Bahnhofs ist…
Also fuhr ich wieder zurück. Angekommen musste ich erstmal 15 Minuten warten, bis mir jemand die Tür aufmachte, bzw. jemand extra kam um mich rein zu lassen. Der Mann war freundlich und unkompliziert.
Ich schleppte dann meinen Koffer in den 5 Stock und betrat mein Zimmer. Sonderlich begeistert war ich nicht, aber auch nicht enttäuscht. Was will man für 30 Euro mehr erwarten als ein rudimentäres Zimmer. Die Möbel und das Zimmer sind im Grunde ordentlich, dem Boden sieht man an, daß er schon viel mitgemacht hat.
Für das warten vor der Türe, das schleppen des Gepäcks in den 5. Stock und den insgesamt mittelmäßigen Eindruck bleiben dann auch nicht mehr als 3 Sterne, es erfüllt jedoch auch seinen Zweck.