ParkRestaurant Laurweg

Das Park Restaurant als zweites Restaurant im Parkhotel im Bürgerpark Bremen beeindruckt durch die Lage wie auch durch ein stilvolles Ambiente. Da die Besucherzahl mit der Buchungssituation im Hotel zusammenhängt, sollte man auch wochentags reservieren.
Das Ambiente im Wintergarten mit an diesem Abend 15 Tischen, großem Tischabstand, dezenter klassischer Musik ist festlich, ruhig und gediegen. Die Raumhöhe und Fenster an 3 Seiten sowie Stuckdecken ergänzen das Ambiente. Die Gäste waren an diesem Montag vorweigend Geschäftsleute, zu einem großen Teil wohl auch Hotelgäste.
Die Begrüßung war aufmerksam, wir wurden zum Tisch geleitet und umgehend mit Apéritif und Speise– sowie Weinkarte versorgt.
Die Speisekarte (auch als Download auf der Hotelseite) zeigt eine angemessene Auswahl und neben den saisonalen Gerichten auch einige Klassiker, es gibt auch eine separate Karte für Kaviar.
Die Weinkarte ist sehr gut sortiert und darf gerne auch als Weinbuch angepriesen werden, es sind wohl rund 400 Weine im Angebot. Außerdem gibt es einige offene Weine sowie eine kompetente Beratung.

Das Carpaccio vom Simmentaler Rind mit Rucola, Oliven und Parmesan (EUR 18,-) war sehr schmackhaft. Das Fleisch war nicht zum Schneiden angefroren und blieb so aromatisch. Ebenso wurde das Gericht mit wenig Öl zubereitet. Beides kommt meinem Geschmack sehr entgegen. Über die Kombination mit Oliven und Croutons kann man sicher streiten, wichtig ist aber, dass alle Zutaten von guter Qualität waren.
Als Hauptgang habe ich mich für Saltimbocca mit Bohnen, Tomatenkompott und Salbei-​Gnocchi (EUR 28,00) entschieden.
Die Portion war überraschend groß, dass sollte man wissen, wenn mehr nach der Vorspeise auch ein Zwischengericht geplant hatte. Das Fleisch war perfekt gegart und massvoll mit frischem Salbei und Speck gefüllt. Erwähnenswert ist auch das aromatische Tomatengemüse mit Pinienkernen.
Die Bohnen wurden in Speck gewickelt, auf diese zweite Gemüsebeilage hätte man auch verzichten können. Die Gnocchi waren leider matschig und schmecken nach nichts, auch das Salbeiaroma habe ich nicht schmecken können.
Zum Dessert
Crème brûlée mit Ananas-​Passionsfruchtkompott und Blutorangen (EUR 15,-)
Macht optisch was her, im 3D-​design mit Schokospirale auf Passionsfruchteis auf der Crème, die vollständig mit noch warmer Zuckerschicht überzogen war. Die Crème ist mit frischer Vanille zubereitet, aber geliert, nicht pochiert (gestockt). Schade, das darf nicht sein.
Ansonsten war das Dessert sehr schmackhaft und frisch mit frischer Blutorange und aromatischen kleinen Pfefferminzblättchen, so dass man den Fauxpass fast verzeihen möchte
Der Espresso war heiß aber mit wenig Crema und nicht erwähnenswert.
Das Service war den ganzen Abend über aufmerksam und unaufdringlich, hierfür ein großes Lob.

Das Park Restaurant gehört noch zu den Orten wo man nicht unbedingt damit rechnen muss, dass ein Horde Geschäftsleute oder Messebesucher die sich nach Feierabend noch schnell umgezogen haben und dann im Räuberzivil, natürlich mal wieder blaube Jeans und Baumfällerhemd, handybewaffnet in den Abend stürzen.
Völlig ignorierend, dass es auch Gäste gibt die sich auf einen schönen romantischen Abend, vielleicht ein beonderer Geburtstag oder Hochzeitstag, im angenehmen festlichen Umfeld in gepflegter Garderobe gefreut haben.
Und genau diese Sicherheit hat man noch im Park Restaurant.
Das ist es leider, was vielen Gourmetrestaurant in den grossen Städten, leider immer mehr fehlt.
Deshalb ist das Park Restaurant hier noch als eine kleine Oase anzusehen.
Denn genau das klassische Jugolawen-​, Grieche– und Pizzeriabesucher — Verhalten vieler Gäste, wird hier eher Seltenheit sein. Hier im Park Restaurant kann man noch im gehobenem Umfeld bei einem sehr aufmerksamen Service und bei einer vernünftigen handwerklichen Qualität der Speisen einen gepflegten schönen Abend verbringen. Für mich, wenn ich in Bremen bin und am Abend nicht unbedingt in blauer Jeans rumlaufen möchte, die für viele Menschen inzwischen leider die einzige Hose geworden ist, ist das Park Restaurant immer wieder einen Besuch wert.

Wir haben mit 8 Personen a la carte gegessen. Speisen und Getränke wurden nach angemessener Wartezeit serviert. Alles war frisch zubereitet, gut anzusehen und äußerst schmackhaft. Der Service war ausgezeichnet. Gute Beratung und freundliche Bedienung. Wir kommen ganz sicher bald wieder.

Ein so schreckliches und desolates Ambiente habe ich nicht mal in einem Nostalgie Zimmer aus der DDR erwartet. Dieser Moosgrüné-​Teppich mit weissen Blumen, alte zentimeter dicke Gläser die zwar poliert aber dafür voller kratzer waren… sich beissende Farben in der Gestaltung von Teppich, Wänden, Vorhängen und Deko… und die Servicekräfte sehen genauso aus. Dieses Hotel hat seine beste Zeit gehabt!