Allgemein Der Lesumer Hof ist eine alteingesessene Schank– und Speisewirtschaft am Rande des Lesumer Ortskerns. Hier ist die Zeit stehen geblieben. Wir kannten den Lesumer Hof lange Zeit nur von Familienfeierlichkeiten, die im Saal stattfinden und vom Partyservice, der z. B. ein sehr schmackhaftes Spanferkel zu bieten hat. Eine Kegelbahn wird auch noch betrieben. Vor vielleicht zwei Jahren sind wir im Lesumer Hof erstmals«a la carte» essen gegangen und waren sehr positiv überrascht, dieses Kleinod noch nicht früher für uns entdeckt zu haben. Der Restaurantbetrieb findet rund um die Theke an vier Tischen statt, die bei unseren Besuchen an Freitagen oder Samstagen meist besetzt waren, so dass sich zumindest am Wochenende eine Reservierung empfiehlt. Das Interieur ist klassisch kneipenmäßig, dominiert durch den Tresen und den Regalen dahinter und bestimmt seit Jahrzehnten unverändert. Trotzdem will ich nicht von Erneuerungsbedarf sprechen, ganz im Gegenteil: Solche Refugien guter Schank– und Speisewirtschaftstradition gehören unter Denkmalschutz gestellt! Das Publikum ist Stammpublikum und älteren Semesters. Man kennt sich und die Wirtin Frau Niebank nimmt sich auch gerne etwas Zeit für einen Plausch. Zeit sollte für den Gast auch keine Rolle spielen, denn es kann schon etwas dauern(fast eine Stunde bis zur Suppe bei diesem Besuch!), insbesondere, wenn im Saal eine geschlossene Gesellschaft beköstigt werden will. Die kleine Karte bietet deftige Hausmannskost, die den Namen verdient, denn fast alles wird selbst zubereitet und einiges kann man sogar in Dosen mitnehmen; in einer Vitrine im Eingangsbereich ist das Angebot ausgestellt. Der Wirtsmann ist gelernter Fleischer, wie man der gerahmten Urkunde im Tresenbereich entnehmen kann. Es werden klassische Suppen geboten wie Gulaschsuppe, Mockturtle oder Hühnersuppe. Die Hauptgänge werden von den meisten Gästen mit Bratkartoffeln gegessen. Es gibt Knipp, Bratwurst, Frikadelle, Schnitzel, Roastbeef, Sülze und Sauerfleisch. Labskaus und Bauernfrühstück vervollständigen das deftige Ensemble. Auch kalt mit Brot gibt es ein klassisches Angebot wie die Schlachteplatte für zwei und 10,60 €. Vom Haus gibt es immer einen Bohnensalat. Wir aßen eine Mockturtle und eine Gulaschsuppe. Beide Suppen waren kräftig im Geschmack mit reichlicher Einlage und füllten eine große Suppentasse. Für Suppen werden 3 € fällig. Dann kam die Schüssel mit Bohnensalat aus grünen Buschbohnen und Zwiebeln, der etwas süßlich angemacht ist, aber erfrischend schmeckt. Die Bratkartoffeln kommen auch in einer extra Schüssel und waren sichtbar kein Convinienceprodukt aus der großen Tüte. Mit Speck und Zwiebeln rustikal und fettig, wie man es in einer solchen Lokalität erwartet. Wir hatten für 6,60 € Sülze mit Remoulade. Die Sülze reichlich und in Scheiben mit mageren und fetten Bestandteilen und gut im Geschmack. Die Remoulade kam dieses Mal in einer Leichtvariante daher, eher wie ein Dressing mit Dill und etwas zu flüssig. Ein Pils 0,3 wird mit üblichen 2,40.€ berechnet. Ein Wasser 0,2 steht mit 1,50 € auf der Karte. Schnäpse, die hier dazu gehören, beginnen bei 1 € für einen Korn und 2 € für einen Linie Aquavit. Für ca. 10 € bekommt man im Lesumer Hof eine kräftige Suppe und ein deftiges Bratkartoffelgericht! Das dürfte im Bremer Norden einmalig sein und wir hoffen, dass die Wirtin Frau Niebank und ihr Mann noch lange durchhalten und nichts verändern. Bedienung Die beiden weiblichen Servicekräfte waren freundlich und bemüht, die Getränke in angemessener Zeit auf den Tisch zu bringen. Auf die lange Wartezeit auf das Essen hätten wir uns einen Hinweis gewünscht. Das Essen Es gab solide Hausmannskost, die handwerklich gut zubereitet und schmackhaft ist. Insbesondere die Suppen verdienen ein besonderes Lob. Das Ambiente Es erwartet einen eine altdeutsche Kneipeneinrichtung mit Tischen, die gut voneinander getrennt sind und gemütliches Sitzen erlauben. Sauberkeit Auch wenn alles in die Jahre gekommen ist, wirkt es doch noch gepflegt und auch die Toiletten kann man ohne Bedenken aufsuchen.
Boelt
Tu valoración: 3 Bremen
Es gibt immer einen kostenlosen Bohnensalat und herrlich Hausmannskost. Sehr rustikales Ambiente aber ideal fuer Familienfeste